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Wie Einsatzkräfte aus dem Landkreis den Serengeti-Park retten

Die Zufahrtsstraße zum Park konnte inzwischen trocken gelegt werden. Einsatzkräfte aus dem Kreis Stade sorgten dafür, dass das auch so bleibt.

Die Zufahrtsstraße zum Park konnte inzwischen trocken gelegt werden. Einsatzkräfte aus dem Kreis Stade sorgten dafür, dass das auch so bleibt. Foto: Feuerwehr Himmelpforten

Die Tiere im Serengeti-Park Hodenhagen sind noch immer in Gefahr. Um die Lage vor Ort zu entschärfen, rückten nun auch über 60 Einsatzkräfte aus dem Kreis Stade in Richtung Park aus. So verlief ihr nächtlicher Einsatz.

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Von Sophia Ahrens
Sonntag, 31.12.2023, 12:00 Uhr

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Hodenhagen. „Da wir unseren Einsatzabschnitt um 20 Uhr in der Dunkelheit übernommen haben, ist uns erst am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang wirklich bewusst geworden, welche Menge an Wasser auf den Wiesen neben uns steht.“ Die Schilderungen der Feuerwehr Himmelpforten in ihren sozialen Medien zeigen, wie dramatisch die Lage am und um den Serengeti-Park in Hodenhagen noch ist. Am Sonnabendabend machten sich daher 62 Helfer und zehn Fahrzeuge aus dem Landkreis auf den Weg nach Hodenhagen - um die Lage im Serengeti-Park zu entschärfen.

Einsatzleitung aus dem Kreis seit Freitag vor Ort

Die technische Einsatzleitung und der Fernmeldezug der Kreisfeuerwehr Stade waren schon seit Freitag in Hodenhagen im Einsatz - und würden voraussichtlich noch bis zum Neujahrsabend vor Ort bleiben, berichtet Feuerwehrsprecher Stefan Braun.

Ein Blick in den Lageraum der Technischen Einsatzleitung.

Ein Blick in den Lageraum der Technischen Einsatzleitung. Foto: Stefan Braun/Kreisfeuerwehr

„Ihr Auftrag lautete: Sicherung von Deichen und Sandsackwällen und Unterstützung dort schon eingesetzter Kräfte“, erklärt Braun den Einsatz. Die Helfer aus Stade seien vor Ort aufgeteilt worden: Eine Hälfte wurde in den Ort Ahlden verlegt. Durch die Sperrung der Verbindungsstraße Hodenhagen-Ahlden müsse jetzt ein Umweg von etwa 25 Kilometer in Kauf genommen werden, um den Ort zu erreichen. „Deshalb stellten auch Stader Einsatzkräfte die Grundsicherung des Ortes sicher, zusätzlich wurden ständig Beobachtungen der Pegelstände vorgenommen und einzelne vollgelaufene Keller leergepumpt“, so der Sprecher.

Kräfte aus dem Kreis Stade sichern Zufahrt

Die zweite Hälfte des Kontingents wurde direkt auf der Zufahrtsstraße zum Serengeti-Park eingesetzt. „Dort galt es, einen provisorisch errichteten Deich die Nacht über zu kontrollieren und bei Bedarf nachzubessern“, erklärt die Himmelpfortener Feuerwehr. Der Sandsackwall hatte es dem THW ermöglicht, auf der dem Park zugewandten Seite so viel Wasser abzupumpen, dass Tierparkgebäude weiter für die Unterbringung der Tiere genutzt werden konnten, schildert Stefan Braun. Hinter der Sandsackbarriere habe das Wasser 75 Zentimeter hoch gestanden und sei immer wieder durchgesickert. Die Retter aus dem Kreis Stade hatten den Wall die gesamte Nacht im Blick und dichteten ihn immer wieder mit neuen Säcken ab.

Die Wassermassen stauten sich hinter den Sandsäcken.

Die Wassermassen stauten sich hinter den Sandsäcken. Foto: Feuerwehr Himmelpforten

Am Sonnabend hatte sich die Lage leicht im Park leicht entspannt. Pumpen auf dem Gelände hätten es geschafft, große Wassermengen hinter den Deich Richtung Meiße zu drücken, sagte eine Sprecherin des Freizeitparks. Auch im Tierhaus der Antilopen und Giraffen sei das Wasser merklich gesunken und wieder aus dem Gebäude hinausgeflossen.

Im Dezember kämpften die Helfer auch mit der nächtlichen Kälte, die gepaart mit den Wassermassen zur Kraftprobe wurde. Die Einsatzkräfte entzündeten daher ein Lagerfeuer, an dem sie sich immer wieder aufwärmen konnten.

Zum Aufwärmen wurde ein Lagerfeuer entzündet.

Zum Aufwärmen wurde ein Lagerfeuer entzündet. Foto: Stefan Braun/Kreisfeuerwehr

Nach etwa zwölf Stunden wurden die Einsatzkräfte von weiteren Rettern aus dem Kreis Stade am Silvestermorgen abgelöst. Diese sollten laut Stefan Braun voraussichtlich bis zum Silvesterabend vor Ort bleiben.

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