T Ehrentaler: Gemeinde Drochtersen zeichnet Peter-Klaus Rambow aus

Peter-Klaus Rambow (Mitte, mit Ehefrau Birgit) ist Drochtersens „Mensch des Jahres“. Bürgermeister Mike Eckhoff zeichnete den 64-Jährigen beim Neujahrsempfang mit dem Ehrentaler aus. Foto: Knappe
Peter-Klaus Rambow übernimmt in der Gemeinde Drochtersen seit Jahren ein Ehrenamt nach dem anderen. Beim Neujahrsempfang wurde er für sein Engagement ausgezeichnet. Ein besonderes Lob kam vom Landrat.
Drochtersen. Peter-Klaus Rambow wusste offiziell von nichts. „Ein bisschen misstrauisch wurde ich, nachdem meine Frau sagte, sie kommt diesmal mit zum Empfang. Und dann musste ich noch eine neue Hose anziehen“, erzählte der Barnkruger schmunzelnd, nachdem er sich in der mit rund 200 Menschen gefüllten Kleinen Festhalle durch die Tischreihen nach vorne gekämpft hatte, um den Ehrentaler in Empfang zu nehmen.
Die Gäste erhoben sich und klatschten Beifall. In Rambows Augen schimmerte es ein wenig. Aber lange Rührseligkeit ist seine Sache nicht. Der 64-Jährige gilt als pragmatischer, bodenständiger und ruhiger Problemlöser.
Rambow hat Bürgerkomitee Barnkrug mit initiiert
„Er poltert nicht - er überzeugt mit Argumenten“, sagte Landrat Kai Seefried. Und das gelingt Rambow schon seit vielen Jahren. Der Elektromeister, der inzwischen im Ruhestand ist, engagierte sich von 1991 bis 1999 im Drochterser Gemeinderat, als Vertreter der Freien Wählergemeinschaft. Seit 30 Jahren ist er in der Hafengemeinschaft Barnkrug aktiv.
Er gehört zu denen, die das Bürgerkomitee Barnkrug angeschoben haben. Das von der Gemeinde angemietete Domizil des Bürgerkomitees hat Peter-Klaus Rambow auf seinem Grundstück zur Verfügung gestellt - da hat er es nicht so weit. Und natürlich kann er hier auch gleich beim Barnkruger Repair-Café unterstützen und kaputte Haushaltsgeräte wieder auf Vordermann bringen. Während der Corona-Pandemie begleitete Peter-Klaus Rambow die Lichterfahrten, die in der Vorweihnachtszeit für Freude bei Jung und Alt sorgten.
In Assel gibt es kaum jemanden, der Rambow nicht kennt: Bereits 1976 trat er in die freiwillige Feuerwehr ein, war später dann zwölf Jahre lang, bis 2019, Ortsbrandmeister. Auch heute ist er bei Einsätzen noch unterwegs. Seine Frau Birgit engagiert sich in der Tierhilfe, nimmt Fundkatzen auf und vermittelt sie. Ihr Ehemann unterstützt dabei - auch er liebt Tiere. Dass Peter-Klaus Rambow sich nun auch für die Dorfentwicklung der Elbstromdörfer engagiert, dürfte niemanden verwundern.
Betroffenen-Hilfe bei „Männer mit Brustkrebs
Nachdem Rambow vor etwa sechs Jahren an Brustkrebs erkrankte - eine Erkrankung, die bei Männern wenig bekannt ist - engagierte er sich beim bundesweiten Netzwerk „Männer mit Brustkrebs“. Inzwischen ist er dort als stellvertretender Vorsitzender aktiv. Eigentlich hat er ja nun genug ehrenamtliche Aufgaben. Als Bürgermeister Eckhoff ihn das erste Mal fragte, ob er sich vorstellen könne, in der Gemeinde als Schiedsmann zu fungieren, lehnte Rambow zunächst ab. Bei der zweiten Anfrage - Rambow war gerade im Ruhestand - sagte er zu.
Seit Juli 2022 ist Rambow offizieller Schiedsmann der Gemeinde und vermittelt und schlichtet vor allem bei Nachbarschaftsstreitigkeiten. Und das gelingt eben nur, wenn einer selbst geduldig und ruhig ist. So wie Rambow. Zu den ersten Gratulanten gehörte mit Dirk Ludewig ein weiterer Ehrentaler-Besitzer: „Peter-Klaus war damals Schüler in meiner ersten Klasse, die ich in Drochtersen übernommen habe“, erinnert sich der frühere Lehrer Ludewig.
Zweimal Unternehmergeist in Dornbusch gewürdigt
Während des Neujahrsempfangs vergab auch der Drochterser Gewerbeverein zwei Ehrentaler für zwei Unternehmer, die im Vorjahr Start-ups in Dornbusch gegründet haben. Der Kfz-Meister Thomas Vornweg aus Dresden übernahm den Betrieb von Klaus-Dieter Schradiek und einen Mitarbeiter. Das Unternehmen firmiert als „Dornbuscher Fahrzeughandel & Reparatur“. Die Kunden kommen vor allem aus Kehdingen. Er handele auch mit Gebrauchtwagen, in der Region gebe es einen Bedarf vor allem an preiswerten Gebrauchtwagen, berichtete Thomas Vornweg. Gewerbevereinsvorsitzender Wolfgang Hilbig würdigte die Betriebsübernahme von Vornweg als Beispiel für eine gelungene Geschäftsnachfolge - damit haben viele Betriebe mittlerweile große Probleme.
Ein weiterer Ehrentaler des Vereins ging an den Malermeister Simon Schimanski, der sich in Dornbusch selbstständig gemacht hat. Schimanski, der 2007 nach Dornbusch zog, beschäftigt einen Mitarbeiter und ist vor allem für Privatkunden tätig. „Wir würden auch gerne einen Auszubildenden als Maler/Lackierer in der Fachrichtung Gestaltung und Instandsetzung einstellen“, sagt Schimanski.

Unternehmergeist wird gewürdigt: Simon Schimanski (links) und Thomas Vornweg wurden vom Drochterser Gewerbeverein für ihre Start-ups in Dornbusch ausgezeichnet. Foto: Knappe