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Feuerwehr

T2000-Liter-Tank und Lichtmast: Fredenbeck hat ein neues Super-Löschfahrzeug

Stefan Braun (links) nimmt Andre Tiedemann und Thomas Wilkens-Sewing (oben, von links), Morten Homburg, Danny Waltersdorf, Sven Dammann, Matthias Hartlef und Carsten Niebuhr (von links) in den Fokus.

Stefan Braun (links) nimmt Andre Tiedemann und Thomas Wilkens-Sewing (oben, von links), Morten Homburg, Danny Waltersdorf, Sven Dammann, Matthias Hartlef und Carsten Niebuhr (von links) in den Fokus. Foto: Bisping

Hochmodern präsentiert sich der jüngste Zuwachs der Fredenbecker Feuerwehr. Doch der Qualitätscheck des neuen LF 10 blieb an den Kameraden hängen.

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Von Alexandra Bisping
Samstag, 28.06.2025, 13:55 Uhr

Fredenbeck. Im November 2024 hätte es ausgeliefert werden sollen, jetzt ist es endlich da: das neue Löschgruppenfahrzeug (LF) 10. Die Feuerwehr Fredenbeck hat das neue Fahrzeug in ihrem Fuhrpark jüngst feierlich begrüßt. Fredenbecks Ortsbrandmeister Andre Tiedemann schickte in seiner Ansprache seinen Dank an Rat, Verwaltung und Samtgemeindebürgermeister für die finanzielle Unterstützung. Das LF 10 hat 357.000 Euro gekostet.

Für den wunderschönen Kranz des neuen LF 10 waren die Damen verantwortlich.

Für den wunderschönen Kranz des neuen LF 10 waren die Damen verantwortlich. Foto: Bisping

Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef ist begeistert: „Das Fahrzeug treibt einem den Glanz in die Augen.“ Es sei ausgestattet mit innovativster und modernster Technik: „2000 Liter Wasser in einer Minute und ein bis auf fünf Meter ausfahrbarer Lichtmast“, zählt er unter anderem auf. Über den Verwaltungschef und den stellvertretenden Abschnittsleiter Nord Danny Waltersdorf wird der klassische symbolische Schlüssel weitergereicht. Ziel sind die Fredenbecker Kameraden.

Was das neue LF 10 hat und kann

Bei dem roten Prunkstück handelt es sich um ein LF 10 MAN mit Ziegler-Aufbau, einem 16 Tonnen Fahrgestell sowie einem Motor mit 320 PS. Innerhalb einer Minute werden mit einem Druck von zehn bar 2000 Liter geliefert. Es ist ein reines Löschfahrzeug. Der sogenannte Rettungssatz wie Gurtschneider und Schere, der bei Verkehrsunfällen zum Einsatz kommt, wird im Tanklöschfahrzeug (TLF) transportiert. Neun Feuerwehrfrauen und -männer haben in dem Fahrzeug Platz.

Der Neuzugang löst einen Mercedes 814, Baujahr 1996, ab. „Was mit ihm passiert, ist noch offen“, sagt Thomas Wilkens-Sewing. Gemeinsam mit Morten Homburg hat er ein Auge auf alle Geräte. Vor vier Wochen sei zum ersten Mal etwas kaputtgegangen - die Ansaugpumpe. „Er hat immer seinen Dienst gemacht“, resümiert Wilkens-Sewing. Kreis-Feuerwehrpressesprecher Stefan Braun ergänzt: „Früher ist man in der Werkstatt mit Schrauber und Werkzeug beigegangen, heute wird das Fahrzeug erst mal am Computer angeschlossen.“

Das Abholen verlief nicht reibungslos

Gemeindebrandmeister Sven Dammann berichtet von einer aufregenden Woche. Beispielsweise hätten fehlende Papiere eine TÜV-Abnahme unmöglich gemacht. „Die waren erst am Mittwoch da, als wir das Fahrzeug abholen wollten - das hat Nerven gekostet“, sagt er.

Die Feier in Fredenbeck war gut besucht.

Die Feier in Fredenbeck war gut besucht. Foto: Bisping

Damit nicht genug: Es fehlte einiges: „Wir haben die Qualitätskontrolle für Ziegler gemacht - das war so nicht gedacht.“ Und dann, versöhnlich: „Ich finde, wir haben ein schönes neues Fahrzeug bekommen.“ Der Tank könne innerhalb einer Minute entleert und vier Atemschutzgeräte während der Fahrt angelegt werden. Nicht zu vergessen: der akkubetriebene Drucklüfter, mit dem sich Rauch aus Räumen und Schächten drücken lasse. „Modernste Technik hält Einzug in die Feuerwehr - das ist auch gut so.“

So ist die Fredenbecker Wehr aufgestellt

Auf Nachfrage gibt Andre Tiedemann Einblick, wie es um die Fredenbecker Kameradinnen und Kameraden bestellt ist. „Wir haben 48 Aktive, davon sind fünf Frauen“, zählt der Ortsbrandmeister auf. 30 Kameraden gehören der Altersabteilung an, 18 sind in der Jugendfeuerwehr. An Fahrzeugen stehen ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 1625, ein Einsatzleitwagen (ELW) sowie ein Mannschaftstransportwagen zur Verfügung. Außerdem noch ein Gerätewagen (GW) Logistik vom Landkreis und ein Schlauchwagen (SW) 2000.

Knapp 80 Einsätze habe es in diesem Jahr bisher gegeben. Das sei „ziemlich hoch durch Unwetterlagen, technische Hilfeleistungen, Türöffnungen und Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen“, sagt Tiedemann. Vor 26 Jahren ist er im Alter von 18 Jahren in die Feuerwehr eingetreten und seit zehn Jahren Ortsbrandmeister.

Carsten Niebuhr trat vor vier Jahren die Stelle als stellvertretender Ortsbrandmeister an. Der 57-Jährige arbeitet hauptberuflich als Feuerwehrmann bei Airbus in Hamburg-Finkenwerder. Seit 40 Jahren engagiert er sich bei den Kameraden in Fredenbeck. „Wir sind gut ausgestattet“, bilanziert er. Fehlt ihnen etwas? „Mehr Mitglieder können wir immer gebrauchen“, sagt Niebuhr, „sehr gerne auch Frauen.“

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