T39 Taten: Tanztrainer wegen sexuellem Kindesmissbrauchs angeklagt
Außenansicht des Bremer Landgerichts: Hier wird dem Tanztrainer der Prozess gemacht. Verhandlungstermine stehen noch nicht fest. Foto: Sina Schuldt
Die Ermittlungen gegen einen Tanztrainer aus Bremerhaven sind abgeschlossen. Die Anklageschrift ist beim Landgericht Bremen eingegangen. Wie viele Taten dem Mann vorgeworfen werden.
Bremerhaven. Die Ermittlungen gegen den Tanztrainer aus Bremerhaven sind abgeschlossen. Wie die Staatsanwaltschaft Bremen mitgeteilt hat, hat sie inzwischen Anklage beim Landgericht Bremen erhoben. Der 34 Jahre alte Tanztrainer soll über einen langen Zeitraum Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren sexuell missbraucht haben.
Laut dem Landgericht Bremen ging die Anklageschrift am vergangenen Freitag bei Gericht ein. Die Anklage liegt jetzt im sogenannten Zwischenverfahren der Jugendkammer zur Entscheidung vor – über ihre Zulassung und die Eröffnung des Hauptverfahrens. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann 39 Taten zwischen 2009 und 2022 vor, wobei es sich überwiegend um Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Schutzbefohlenen handelt.
Dem Tanztrainer drohen bei Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft
Die Staatsanwaltschaft geht von vier Geschädigten aus, die zum Zeitpunkt der Tatvorwürfe jeweils minderjährig waren. Konkrete Hauptverhandlungstermine sind noch nicht vereinbart. Im Falle einer Verurteilung könnte dem 34-Jährigen laut Gericht eine Freiheitsstrafe bis zu 15 Jahren drohen.
Die erste Anzeige gegen den Beschuldigten wurde im März dieses Jahres erstattet. Im Laufe des Ermittlungsverfahrens meldete sich ein weiteres mutmaßliches Opfer. Der beschuldigte Tanztrainer befindet sich seit April in Untersuchungshaft in Bremen. Der Fall erregte noch mehr Aufmerksamkeit, als der weltweit bekannte Hip-Hop-Tänzer Avemoves offenlegte, er sei als Kind mutmaßlich von diesem Trainer missbraucht worden.
Hip-Hopper spricht in Youtube-Video über den Missbrauch
In einem YouTube-Video schilderte der Hip-Hopper, dass der Missbrauch begonnen haben soll, als er zehn Jahre alt war. Er sagte auch, dass er mit 15 Jahren das Tanzen aufgegeben habe, um sich vor weiteren Übergriffen zu schützen. Die Belastung durch die Taten habe sich für ihn erst Jahre später in Form von Depressionen und Ängsten gezeigt. Der beschuldigte Tanztrainer soll an der Tanzschule tätig gewesen sein, bis die Ermittlungen im Frühjahr dieses Jahres öffentlich wurden.
Der angeschuldigte Tanztrainer war bis zu seiner Verhaftung bei der Tanzschule Beer tätig. Die Inhaberin der Tanzschule zeigte sich von den Vorwürfen erschüttert, zumal sie ihm vertraut hätten. „Vor ein paar Monaten hätte ich für ihn noch meine Hand ins Feuer gelegt“, sagte sie im Gespräch mit der NZ. Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe hat die Tanzschule sofort reagiert und die Zusammenarbeit mit ihm sofort beendet.
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