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Hilfsaktion

40 Freiwillige begleiten sechsten Hilfstransport für die Ukraine

Ein Teil der deutsch-ukrainischen Crew nach dem Verladen der Hilfsgüter.

Ein Teil der deutsch-ukrainischen Crew nach dem Verladen der Hilfsgüter. Foto: Robert Evers

40 Freiwillige aus Feuerwehren und Hilfsorganisationen haben den sechsten Hilfstransport des Landkreises Stade für die Opfer des Krieges gegen die Ukraine durchgeführt.

Von Redaktion Montag, 02.06.2025, 15:47 Uhr

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Landkreis. Nach mehr als 24 Stunden Fahrt kam die mit Begleit- und Transportfahrzeugen 20 Wagen umfassende Blaulicht-Kolonne im polnischen Grenzort Radymno an. Dort sollte eine ukrainische Crew den Konvoi übernehmen und sich um die Weiterfahrt ins Kriegsgebiet kümmern.

Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus dem Landkreis Stade brachten zehn Fahrzeuge für ukrainische Rettungseinheiten und zwei Lastwagen mit vielen Tonnen medizinischem Equipment an die polnisch-ukrainische Grenze, darunter zuletzt in Heinbockel und Issendorf eingesetzte Feuerwehrfahrzeuge sowie ein ausrangierter Krankentransportwagen vom Rettungsdienst Cuxland. Insgesamt wurden Fahrzeuge und Hilfsgüter im Wert von rund 200.000 Euro transportiert.

Die DLRG-Einsatzkräfte Carsten Kettler und Leo Hartmann besetzen den DHL-Sattelzug. Kettler arbeitet als Disponent bei der Post-Tochter.

Die DLRG-Einsatzkräfte Carsten Kettler und Leo Hartmann besetzen den DHL-Sattelzug. Kettler arbeitet als Disponent bei der Post-Tochter. Foto: Robert Evers

Die Deutsche-Post-Tochter DHL hatte den Stadern einen DHL-Sattelzug zur Verfügung gestellt und damit die Transportkapazitäten deutlich erhöht. DLRG-Helfer Carsten Kettler, der bei der Post-Tochter als Disponent arbeitet, hatte das Engagement vermittelt.

Als Kolonne mit Blaulicht ist der Konvoi auf freier Strecke mit rund 70 Stundenkilometern unterwegs.

Als Kolonne mit Blaulicht ist der Konvoi auf freier Strecke mit rund 70 Stundenkilometern unterwegs. Foto: Frank Ewald

Über das gut ausgebaute polnische Autobahnnetz fuhr der Hilfskonvoi in Richtung Südosten. Derweil hielt der ukrainische Handelsvertreter Grischa Kaflowskyi, der enge Verbindungen in den Landkreis Stade pflegt und die Hilfsaktion begleitete, Kontakt zu seinen Partnern.

Mehrere Stunden dauert das Umladen der Hilfsgüter.

Mehrere Stunden dauert das Umladen der Hilfsgüter. Foto: Christoph Sonder

Liliya und Rostyslav Makukh kamen zeitgleich mit einem Sattelzug in Radymno an. Das ukrainische Ehepaar betreibt den Hilfsfonds „Nova Krajina“ („Neues Land“) in der westukrainischen Großstadt Lwiw und kümmert sich um die weitere Verteilung der Hilfsgüter aus dem Landkreis Stade. Mit Hubwagen und Gabelstapler wurden die Paletten und Pakete umgehoben.

Ukrainische Fahrer wurden am Grenzübergang Korczowa abgeholt; sie sollten wenig später die gespendeten Einsatzfahrzeuge übernehmen. Die Fahrzeuge sollen unter anderem in die Hauptstadt Kiew, aber auch in die umkämpften ostukrainischen Regionen Charkiw und Kupjansk gehen. Freiwillige, unter anderem Grischa Kaflowskyi und sein Sohn Sascha, werden sie an ihre Bestimmungsorte bringen.

In Radymno werden die Hilfsgüter in ukrainische Lkw umgeladen. Einsatzleiter Wilfried Sprekels packt mit an.

In Radymno werden die Hilfsgüter in ukrainische Lkw umgeladen. Einsatzleiter Wilfried Sprekels packt mit an. Foto: Robert Evers

Die Stader Helfer eskortierten das ukrainische Team zum Grenzübergang Korczowa. Bereits einige Wochen zuvor hatte die Stader Kreisverwaltung die polnischen Behörden über den Hilfstransport informiert, so dass die zehn überführten Fahrzeuge direkt abgefertigt wurden. Am Abend passierte auch der erste ukrainische Lkw mit Hilfsgütern den Grenzübergang. „Das hat super geklappt“, sagte Einsatzleiter Wilfried Sprekels, Chef der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises und stellvertretender Stader Stadtbrandmeister.

Der sechste Konvoi wurde erneut von der Blaulicht-Familie im Landkreis Stade durchgeführt. Seit 2022 werden regelmäßig Fahrzeuge und Hilfsgüter gen Ukraine überführt. Die Feuerwehren, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, die Johanniter-Unfallhilfe und das Deutsche Rote Kreuz stemmen mit Einsatzkräften und Transportfahrzeugen die wohl größte humanitäre Hilfsaktion aus dem Landkreis Stade seit Jahrzehnten.

Spendenkonten für die Ukraine-Hilfe

Die humanitäre Hilfe für die Ukraine unter der Schirmherrschaft von Landrat Kai Seefried soll weitergehen. Spenden können unter dem Stichwort „Ukraine-Hilfe Landkreis Stade“ auf folgende Konten eingezahlt werden:

DRK-Kreisverband Stade Flüchtlingshilfe gGmbH, IBAN: DE 91 2419 1015 1009 3346 00

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband Bremen-Verden, IBAN: DE 16 3702 0500 0004 3107 18. (sal)

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