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Energiewende

TAgri-Solarpark in Krummendeich: Das sind die Details des Großprojekts

Bei der Nutzung von Agri-PV, wie es im Solarpark Zehntweg geplant ist, bleibt genügend Raum für die landwirtschaftliche Nutzung.

Bei der Nutzung von Agri-PV, wie es im Solarpark Zehntweg geplant ist, bleibt genügend Raum für die landwirtschaftliche Nutzung. Foto: EWS Consulting GmbH | EWS Sonnenfeld

Die Planung für den ersten Agri-Solarpark in Nordkehdingen läuft auf Hochtouren. In einem Punkt sind sich Gemeinde und Landkreis Stade aber nicht einig.

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Von Susanne Helfferich
Sonntag, 15.09.2024, 13:50 Uhr

Krummendeich. Der Entwurf des Bebauungsplanes für den Agri-Solarpark am Zehntweg in Krummendeich wird demnächst öffentlich ausgelegt. Das beschloss der Krummendeicher Gemeinderat. Zuvor gab es eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden, Stellungnahmen wurden berücksichtigt.

Bei Agri-Photovoltaik wird die Fläche sowohl landwirtschaftlich als auch zur Stromproduktion genutzt. Die Bewirtschaftung mit Traktoren, Dünge-, Saat- und Erntemaschinen muss daher weiterhin möglich sein. Und es dürfen nicht mehr als 15 Prozent der Fläche für die Landwirtschaft verloren gehen.

Solarmodule drehen sich mit der Sonne

Auf fast 36 Hektar nördlich des Zehnweges und westlich der Kreisstraße 9 (Neue Chaussee) soll der Solarpark errichtet werden, knapp 20 Hektar werden nach B-Plan mit Modulen überstellt. Die Modulreihen liegen jeweils zehn Meter auseinander, so dass eine Bewirtschaftung weiter möglich ist. Die beweglichen Modultische - sie drehen sich mit der Sonne - dürfen maximal 4,50 Meter hoch sein.

Das gesamte Gelände soll 2,20 Meter hoch umzäunt werden, wobei die Zaununterkante mindestens 15 Zentimeter über dem Boden liegt, damit Kleintiere wie Hase und Igel darunter durchschlüpfen können. Für Wechselrichtergebäude, Trafogebäude und Nebenanlagen sowie für die Masten der Überwachungskamera gilt eine Maximalhöhe von vier Metern. Nach Ende der Betriebszeit müssen die Flächen wieder renaturiert und für die reguläre landwirtschaftliche Nutzung bereitgestellt werden.

Landkreis möchte Überarbeitung der Potenzialanalyse

Auf 25 Seiten hatte das beauftragte Planungsbüro Ostholstein die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange zusammengefasst - unter anderem von Landkreis, Landwirtschaftskammer, Landesamt für Geologie, Straßenbaubehörde und Unterhaltungsverband - und weitgehend berücksichtigt. 70 Prozent der Samtgemeindefläche Nordkehdingens sind als Vorbehaltsgebiete Landwirtschaft ausgewiesen. Daher hatte die Nordkehdinger Politik bereits 2022 eine Potenzialflächenanalyse für Agri-PV in Auftrag gegeben.

Der Landkreis empfahl nun, die Planunterlagen für den Krummendeicher Agri-Solarpark um ein landwirtschaftliches Nutzungskonzept zu ergänzen und die Potenzialflächenanalyse zu überarbeiten. „Erst nach dem Vorliegen konkreter flächengebundener und visuell nachvollziehbarer Gunstflächen, Analyseergebnisse sowie Restriktionskarten, kann eine abschließende raumordnerische Beurteilung zur Eignung dieser Fläche für Agrar-Photovoltaik und dem Anlage-Konzept getroffen werden“, heißt es in der Stellungnahme des Kreises.

B-Planentwurf wird Mitte Oktober im Rathaus ausgelegt

Das sieht die Politk in Nordkehdingen anders: Ein Nutzungskonzept wurde geschrieben. Aber eine Überarbeitung der Potenzialflächenanalyse hat der Samtgemeindeausschuss im Juni abgelehnt. Agri-PV-Anlagen seien grundsätzlich auf jeder landwirtschaftlichen Fläche sinnvoll und möglich, da die landwirtschaftliche Nutzung erhalten bleibt, heißt es in der Bewertung der Gemeinde Krummendeich.

„Die Planung von Agri-PV-Anlagen im Samtgemeindegebiet kann und soll daher nicht konzeptionell begleitet werden“, heißt es in der Beschlussempfehlung zu den Stellungnahmen. Es müsse eine Einzelfallbetrachtung und Einzelfallbegründung erfolgen. Der B-Planentwurf wird gemeinsam mit der Änderung des Flächennutzungsplanes voraussichtlich ab Mitte Oktober im Freiburger Rathaus ausgelegt.

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