TAirbus in Nordenham: Das sind die Fachkräfte von morgen

Diese vier Auszubildenden durchlaufen ihre Ausbildung bei Airbus Aerostructures in Einswarden (von links): Olaf Heinrichs, Ausbildungsleiter, Tom Luca Freye (18), Auszubildender zum Mechatroniker, Tido Seibert (19), Auszubildender zum Fluggerätmechaniker, Enes Özdemir (19), Auszubildender zum Oberflächenbeschichter, Mervenur Mutu (23), Dualstudentin im Maschinenbau absolviert derzeit ihren Master Foto: Hippler
Arbeitgeber im Handwerk haben es schwer, den Nachwuchs für ihr Fach zu begeistern. Airbus Aerostructures dagegen bildet 150 junge Menschen am Standort in Nordenham aus. Vier von Ihnen erzählen, warum sie sich für diese Firma entschieden haben.
Nordenham. Aktuell durchlaufen 150 junge Menschen ihre Ausbildung am Standort der Airbus Aerostructures in Nordenham. Dort wird vor allem im gewerblich-technischen Bereich ausgebildet. Der Hauptausbildungsberuf ist der des Fluggerätmechanikers.
„Die angehenden Fluggerätemechaniker werden zu Fachkräften ausgebildet, die mithilfe von Maschinen, Anlagen und entsprechenden Werkzeugen kleine Flugzeugeinzelteile oder ganze Sektionen wie das Cockpit, eine Rumpfschale, das Fahrwerk, die Tragflächen, die Triebwerke oder die Kabine bis hin zum fertigen Flugzeug herstellen können“, sagt Olaf Heinrichs.
Mechatroniker als wichtiges Ausbildungsfeld bei Airbus
Ein weiterer wichtiger Ausbildungsberuf bei Airbus ist der des Mechatronikers. „Unser Ansatz ist, die Fabrik stärker zu automatisieren und zu digitalisieren“, sagt der Ausbildungsleiter. Die jungen Menschen lernen aktuell hochkomplexe Maschinen und Anlagentechnik zu bedienen und instand halten zu können.
Neben den gewerblich-technischen Berufen werden zwei Studiengänge in den Bereichen Maschinenbau und Mechatronik angeboten.
Für eine gewerblich technische Ausbildung haben sich die 23-jährige Mervenur Mutu, der 19-jährige Tido Seibert, der 18-jährige Tom Luca Freye sowie der 19-jährige Enes Özdemir entschieden. Sie stellen sich hier vor.
Mervenur Mutu, gebürtige Nordenhamerin, hat sich für das duale Studium im Maschinenbau entschieden, in der zeitgleich die Ausbildung zur Fluggerätmechanikerin erfolgt. Den Bachelor kürzlich abgeschlossen, bildet sie sich aktuell mit einem Master weiter.
„Aktuell bin ich in der Arbeitsvorbereitung der Metallmontage tätig“, sagt sie. Ihr Interesse an Technik weckte die Schule. „Mir lagen die Fächer Mathematik und Physik“, sagt die junge Frau, die sich im Technikbau wiederfindet. Den Vorteil an einem dualen Studium sieht sie im unmittelbaren Praxisbezug. Themen, die sie studiert, kann sie unmittelbar in der Praxis anwenden.
Erste praktische Erfahrungen in Hamburg
Sie konnte bereits während ihres Bachelor-Programms erste Arbeitserfahrungen im Rahmen von Praktika am Unternehmensstandort in Hamburg durchlaufen. Dort lernte sie einiges über die Fertigungshilfsmittel, mit denen die Rumpfschalen eines Flugzeugs transportiert werden.
Im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit untersuchte die 23-Jährige die Möglichkeiten der einseitigen Vernietung. Sie erklärt: „Bis jetzt werden die Rumpfschalen von beiden Seiten, also von innen und von außen, vernietet“, sagt sie.
„Je nach Verbindungselement müssen die Schalen nacheinander oder gleichzeitig vernietet werden. Ich untersuche derzeit die einseitige Verbindung“, sagt Mervenur Mutu. So prüft sie derzeit eine Vernietung, die nur noch von außen vorgenommen werden müsste.
Optimierungen sollen Ergonomie und Produktion verbessern
Zusätzlich sucht Mervenur Mutu nach Optimierungen in der Arbeitsvorbereitung, die nicht nur die Ergonomie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch die Produktion verbessern sollen.
In ihrer Masterarbeit beschäftigt sie sich mit der projektionsbasierten Fertigung. „Die Montagehilfen sollen nicht mehr wie bisher in Papierform ausgedruckt werden, sondern zukünftig digital projiziert werden“, sagt sie.
So könnten zusätzliche Informationen an der Rumpfschale in Form von Kurztexten angezeigt werden. Mit Abschluss ihrer Masterarbeit möchte Mervenur Mutu bei Airbus weitere Erkenntnisse in verschiedenen Positionen gewinnen und aufsteigen.