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Luftfahrt

TAirbus rüstet weiter auf: Flugzeugbauer will auch 2024 neue Jobs schaffen

Ein Airbus-Techniker arbeitet in einem Rumpfsegment in der Strukturmontage der Airbus A320 Familie in Hangar 245 im Airbus Werk in Finkenwerder.

Ein Airbus-Techniker arbeitet in einem Rumpfsegment in der Strukturmontage der Airbus A320 Familie in Hangar 245 im Airbus Werk in Finkenwerder. Foto: Christian Charisius/dpa

Die Produktion ist bis ins nächste Jahrzehnt ausgelastet, mehr als 1700 neue Mitarbeiter wurden eingestellt: Airbus ist im Aufwind. Auch 2024 soll es Neueinstellungen geben. Bei den Stellen für Auszubildende und Studierende bahnt sich gar ein neuer Rekord an.

Von Wolfgang Stephan Dienstag, 28.11.2023, 18:25 Uhr

Finkenwerder/Stade. Noch muss Airbus eine Zielzahl in diesem Jahr erfüllen, wenngleich die Jahresbilanz schon feststeht: „Wir sind ein erfolgreiches Unternehmen in einem erfolgreichen Jahr“, sagt Airbus Aerostructure-Chef André Walter, der dem Konzern einen enormen Aufwind bescheinigt.

1750 Neueinstellungen gab es in den Nordwerken in diesem Jahr und auch 2024 wird Airbus weiter aufrüsten – der Hochlauf ist die treibende Kraft.

Alleine 1300 der 1750 Neueinstellungen beziehen sich auf den Standort Finkenwerder, mit den jetzt 16.000 Beschäftigten und 1500 Leiharbeitern. Zweitgrößter Standort ist Bremen mit 4500 Beschäftigten (inklusive Raumfahrt und Rüstung), in Nordenham arbeiten 2.750 und in Stade 1700 Menschen bei Airbus. In Nordenham gab es 250 Neueinstellungen und in Stade 100.

Bei den konkreten Zahl der Neueinstellungen bleibt der Manager vage

Wie viele Neueinstellungen für 2024 geplant sind, wollte André Walter noch nicht quantifizieren, „einige Hundert“ sollen es bestimmt sein, sagt der Manager, dazu kommen 600 neue Auszubildende und Studierende, auch eine neue Rekordzahl, so Walter.

Treiber des Hochlaufs sind vor allem die Flieger der A-320-Modellfamilie, knapp jede zweite davon wird in Hamburg endmontiert. 75 Jets der A320-Modellfamilie sollen 2026 monatlich ausgeliefert werden, derzeit liegt die Rate zwischen 45 und 50. Detailzahlen für die einzelnen Endlinien in Hamburg, Toulouse, Mobile (USA) und Tianjin (China) nennt Airbus nicht.

So viele Flugzeuge stehen im Auftragsbuch

André Walter verwies bei einem Hintergrundgespräch mit Luftfahrtjournalisten in Hamburg aber auch auf ein gesteigertes Kaufinteresse und eine höhere Produktionsrate der Langstreckenflieger A330 und A350. Die monatliche A350-Produktion soll von jetzt sechs auf zehn Flieger bis Ende 2026 und die Zahl der zu bauenden A330-Flugzeugen von drei auf vier im nächsten Jahr steigen.

„Wenn unsere Produktionsraten steigen, partizipieren alle norddeutschen Werke maßgeblich davon, denn wir produzieren beispielsweise die Rumpfschalen in Nordenham, die hintere Rumpfsektion in Hamburg und die Seitenleitwerke für alle Flugzeuge in Stade, egal wo diese endmontiert werden.“ Im Auftragsbuch stehen derzeit 8.000 Flugzeuge, quer durch alle Modellreihen. Die Produktion ist damit bis ins nächste Jahrzehnt ausgelastet.

Die Luftfahrtbranche boomt

In diesem Jahr gingen bereits 600 Flieger an die Kunden in aller Welt, die Zielzahl für 2023 liegt bei 720 Flugzeugen. „Das ist noch zu schaffen“, sagte Gerd Weber, Chef von Airbus Operations. Die Branche boomt: Der Weltluftfahrtverband IATA rechnet damit, dass sich die Passagierzahlen in den kommenden 20 Jahren mehr als verdoppeln werden.

Deswegen geht Airbus davon aus, dass bis 2040 rund 40.000 neue Flieger gebraucht werden, um alte Maschinen zu ersetzen und den steigenden Bedarf – vor allem in asiatischen Raum – zu decken, das wäre fast eine Verdoppelung der bestehenden Kapazitäten.

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Freilich: Um die vorgegebenen Klimaziele zu erreichen, soll mit technologischen Innovationen und alternativen Antrieben klimaneutrales Fliegen bis 2035 Wirklichkeit werden. Airbus Forschungsleiterin Nicole Dreyer-Langlet ist fest davon überzeugt, dass 2035 ein CO2-neutrales Flugzeug in der Luft sein wird - ein Jet mit Wasserstoffantrieb.

Zuvor gebe es kurz- und mittelfristig Maßnahmen, wie beispielsweise das Erforschung optimaler Start- und Landebedingungen zur Einsparung von Kerosin und die Verwendung von nachhaltigeren Kraftstoffen, die die Umweltbelastungen verringern sollen – die neuen Airbus Neo-Flieger sind 20 bis 25 Prozent effektiver unterwegs. Die These von Nicole Dreyer-Langlet: „Je schneller wir den Hochlauf schaffen, desto besser ist das für die Umwelt.“ (vdb)

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