Zähl Pixel
Bremerhaven

TAltmetall statt Revolution: LNG-Tanks werden ungenutzt verschrottet

Mit dem Bau der Bi-Nut-Tanks waren vor einigen Jahren große Hoffnungen verbunden. Doch nun landen sie beim Altmetallhändler, ohne jemals genutzt worden zu sein.

Mit dem Bau der Bi-Nut-Tanks waren vor einigen Jahren große Hoffnungen verbunden. Doch nun landen sie beim Altmetallhändler, ohne jemals genutzt worden zu sein. Foto: Eckardt

Mit den Bi-Nut-Tanks waren große Hoffnungen mit Blick auf die Speicherung von Flüssigerdgas verbunden. Dann kam die Corona-Pandemie. Nun ist für die LNG-Tanks Endstation.

Von Christian Eckardt Mittwoch, 17.12.2025, 06:00 Uhr

Vor fünf Jahren stellte Stahlbau Nord (SBN) in Bremerhaven die ersten beiden von drei ursprünglich bestellten neuartigen „Bi-Nut-Tanks“ für die Speicherung von Flüssigerdgas (LNG) in den Bestandsschiffen der norwegischen Reederei Hurtigruten fertig, doch zum Einbau bei Bredo Dry Docks kam es nicht mehr. Nun werden die Tanks vom Altmetallhändler verwertet.

Mit diesen neuartigen LNG-Tanks wollte der Konstruktions- und Ingenieurdienstleister für Schiffbau- und Gastechnologie, HB Hunte Engineering, die Speicherung des verflüssigten Erdgases (LNG) an Bord von Schiffen revolutionieren. Der Produktname „Bi-Nut“ ist dabei eine Kombination der Ausdrücke „Bi-Lobe“ und „Peanut“, die sich aus der besonderen Querschnittsform des neuen Tanks ergeben.

Was das Bi-Nut-Design auszeichnet

HB Hunte Engineering aus Oldenburg ist Spezialist für die Entwicklung und Integration von LNG-Brennstoffsystemen und hat dabei eine große Liste an LNG-betriebenen Schiffsneubauten und -umbauten.

„Eine große Herausforderung in der Projektphase ist es, sich mit der besonderen Geometrie der verfügbaren Räume an Bord verschiedener Schiffe auseinanderzusetzen“, erklärte seinerzeit Frerk Brand, Geschäftsführer von HB Hunte Engineering bei der Vorstellung des neuen Tanks. Das neue Bi-Nut-Design nutzt den verfügbaren Raum effizienter als dies mit kreisrunden Querschnitten möglich wäre.

Die zur Heinrich Rönner Unternehmensgruppe gehörenden Stahlbau Nord und Bredo Dry Docks sollten seinerzeit drei dieser neuartigen Spezialtanks für die norwegische Reederei produzieren, zwei wurden aber nur fertiggestellt.

Der Bau des ersten Tanks wurde mit Einhaltung des Zeitplans und der eingeplanten Kosten damals erfolgreich abgeschlossen. Nach der Wasserdruckprobe wurde auch die weitere Ausrüstung und Schaumisolierung bei Stahlbau Nord vorgenommen.

LNG-Tanks waren zu speziell für andere Nutzung

Doch die Corona-Pandemie und die seinerzeit eingeschränkten Reisemöglichkeiten machten dann die geplante Umrüstung von drei Passagierschiffen der Reederei Hurtigruten zunichte. Die Tanks gingen zwischenzeitlich in das Eigentum von Bredo Dry Docks über und wurden zuletzt im Bremerhavener Fischereihafen zwischengelagert.

Immer wieder gab es Pläne, diese Tanks für andere Aufgaben zu nutzen, teilte Dirk Harms, Geschäftsführer der Bredo Werft, mit. Doch die Konzeption dieser beiden LNG-Tanks war zu speziell, sodass es keine anderweitigen Einsatzmöglichkeiten gab und die Tanks nun in die Altmetallverwertung gehen. (nz)

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Artikel