TAngriff auf die Mais-Ernte: Sabotage im Feld kein Einzelfall
Die Maisernte wird in diesen Tagen abgeschlossen. Foto: Schoener
Eine offenbar mutwillig platzierte Metallstange auf einem Acker in Hemmoor beschädigt einen Maishäcksler. Die Polizei ermittelt. Was bekannt ist.
Die Maisernte im Cuxland geht in diesen Tagen auf die Zielgerade. Zuletzt waren Landwirte und Lohnarbeiter Tag und Nacht auf den Feldern im Einsatz und sind es zum Teil auch immer noch. Trotz der Wetterkapriolen in diesem Jahr fällt die Ernte recht gut aus. Die Bauern können zufrieden sein.
Doch nun hat ein Vorfall auf einem Maisfeld zwischen Wingst und Hemmoor im Bereich Bröckelbeck für Verärgerung bei Landwirten gesorgt. Unbekannte haben offenbar eine Metallstange so im Feld platziert, dass der Maishäcksler, das Fahrzeug eines Lohnunternehmers, bei der Ernte stark beschädigt wurde.
Metallstange beschädigt Maishäcksler: Schaden im fünfstelligen Bereich
Nach Angaben der Polizei ist dabei ein Schaden im fünfstelligen Bereich entstanden. „Ich habe dafür überhaupt kein Verständnis. Das macht doch keinen Sinn“, ärgert sich Jan Heusmann, Vorsitzender des Landvolks im Kreisverband Wesermünde, über den offenbar mutwilligen Sabotageakt. „Das sind sehr teure Fahrzeuge, die zum Teil mehrere 100.000 Euro kosten können.“ Eine Reparatur sei entsprechend aufwendig.
Zwar seien solche Vorfälle glücklicherweise kein weit verbreitetes Phänomen. Allerdings komme so etwas vor. Ob dahinter nur ein „Schabernack“ stecke oder irgendeine Absicht, könne Heusmann nicht abschätzen.
Häufig könnte auch vermieden werden, dass die Maishäcksler bei der Ernte durch Metallstangen oder ähnliche Objekte beschädigt werden. „Die Fahrzeuge sind mittlerweile mit Metalldetektoren ausgestattet, die vor Fremdkörpern warnen“, sagt Jan Heusmann, der seinen Hof in Loxstedt hat. Durch den Einsatz von Detektoren können die Maschinen weitestgehend geschützt werden. Trotzdem kann es zu Schäden kommen. Die Landwirte beauftragen in der Regel Lohnunternehmen mit der Ernte, da nur die wenigsten eigene Maishäcksler besitzen.
Polizei suchte Zeugen des Vorfalls
Die Polizei bittet die Landwirte ausdrücklich, Beschädigungen durch offensichtlich platzierte Hindernisse in jedem Fall anzuzeigen. „Uns werden solche Vorfälle eher selten gemeldet. Wir gehen aber davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt“, erklärt Stephan Hertz, Sprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven.
Ob es sich um einen gezielten Angriff oder einfach „nur“ um Vandalismus handelt, könne die Beamten in Cuxhaven nicht sagen. Die Polizei hat nun einen Zeugenaufruf gestartet. Hinweisgeber werden gebeten, sich bei der Polizei Hemmoor (Telefon 04771/6070) zu melden.
Das Frühjahr war zu feucht, der Sommer zu trocken
Für die Landwirte war die Maisernte in diesem Jahr nicht ganz einfach. „Im Frühjahr war es zu feucht, was die Aussaat verzögert hat“, sagt Jan Heusmann. Im Sommer war es wiederum zu trocken. „Der Mais ist aber eine relativ robuste Pflanze und konnte das kompensieren.“ Zumal die letzten Wochen warm und trocken waren.
Unterm Strich seien die Landwirte zufrieden. „Die Kolben sind wertbestimmend und die sind in diesem Jahr gut gewachsen“, sagt Heusmann. Der Silomais wird von den Landwirten vor allem als Futtermittel für die eigenen Rinder angebaut. Für Menschen ist der Futtermais nicht wirklich zum Verzehr geeignet.