TAuf der Erfolgswelle: Wie Horneburg gegen die „Großen“ mithält

Simon von Bargen (2.v.l.) ist eine Säule der Horneburger C-Jugend und nahm schon an Fördermaßnahmen der Landesauswahl teil. Foto: Aleksandra Szymanska-Minkus (nomo)
Die Erfolgsliste im Nachwuchs des VfL Horneburg ist lang - in allen Altersklassen. Kai Minkus spricht über diese Entwicklung und die erfolgreiche Saison der C-Junioren.
Horneburg. Horneburg ist angekommen auf der Handball-Landkarte. Die Jugendteams sind auf Landesebene im Erfolgsrausch und kämpfen sich sogar bis in die Bundesliga vor. So meisterte die männliche C-Jugend die Regionalliga-Relegation. Ein 29:22-Derbysieg gegen die MJSG Buxtehude/Beckdorf machte den Erfolg perfekt.
Das Ziel, sich direkt für die Regionalliga zu qualifizieren, schaffte das Team nicht. „Als unsere Gruppe feststand, war klar: Wir wollten mindestens Zweiter werden. Intern hatten wir mit den Jungs das Ziel gesetzt, Gruppenerster zu werden“, sagt Trainer Kai Minkus rückblickend. In der kommenden Saison will das Team wieder die vorderen Plätze angreifen. Dennoch: Auch die C-Jugend macht - wie die A- und B-Jugend- sportlich Werbung für die Nachwuchsschmiede Horneburg und spielt gegen Hannover-Burgdorf & Co.
Minkus & Co wollen Talente fördern
Verantwortlich für die C-Jugend sind Minkus sowie Jonas Gerkens und Dennis Klingebiel. Minkus und Gerkens hatten das Team vor vier Jahren bei den D-Junioren übernommen und zwei Jahre in Folge ungeschlagen zur Meisterschaft geführt. Klingebiel ergänzte den Trainerstab im ersten C-Jugend-Jahr.
Ein Schlüssel für die gute Saisonleistung: „Wir haben einen guten Mix in der Mannschaft“, sagt Minkus. Er zählt Simon von Bargen, Maximilian Spitzer und Sohn Mika zu den Erfahrenen und „Säulen“ des Teams. Zu diesem stoßen auch D-Juniorenspieler, um im höheren Jahrgang Erfahrungen zu sammeln.

Geht als Erfahrener im Team voran: C-Jugend-Spieler Mika Minkus (Mitte) vom VfL Horneburg. Foto: A. Szymanska-Minkus (nomo)
Auf die Förderung von Einzelspielern legt der VfL viel Wert. Wenn es einer von den Horneburger Nachwuchshoffnungen dann zu einer Top-Adresse schaffe und im Seniorenbereich in der Handball-Bundesliga auflaufe, sei das ein enormer Erfolg, so Minkus. Und Wertschätzung für die Arbeit. Dafür investieren Minkus, Gerkens, Klingebiel, wie alle Jugendtrainer beim VfL, ihre Erfahrung und viel Zeit, um die Jugend auch individuell zu fördern.
A-Jugend spielt Bundesliga - Spitzenvereine holen VfL-Talente
Der Erfolg im Jugendbereich zieht sich wie ein roter Faden durch alle Altersklassen. Vor rund einem Monat gewann die A-Jugend den DHB-Pokal. Nur zwei Wochen später schrieb das 6.800-Einwohner-Dorf das nächste Horneburger Handball-Märchen und stieg in die Jugend-Bundesliga auf. Ab September misst sich der VfL mit Schwergewichten wie der SG Flensburg-Handewitt, dem THW Kiel oder den Füchsen Berlin in der höchsten deutschen Nachwuchsspielklasse.
Jugendhandball
VfL Horneburg gewinnt den DHB-Pokal
Die Teamerfolge schlagen hohe Wellen, die auch den HSV Handball, THW Kiel oder GWD Minden erreicht haben. Alle drei Vereine sicherten sich jeweils ein Talent aus Horneburgs B-Jugend. Eines davon ist Minkus ältester Sohn Łukasz. Er trägt jetzt das Minden-Trikot.
Horneburg ist der David gegen Goliath
Ob A-, B- oder C-Jugend - Kai Minkus sagt: „Natürlich wollen wir große Teams ärgern.“ Wenn Minkus den VfL in der Jugendbundesliga gegen die „Großen“ verfolgt, staunt er immer wieder: „Wir können teilweise mithalten in den Spielen.“
Als er die Rahmenbedingungen mit denen der Profivereine vergleicht, erinnert sein Vergleich an David gegen Goliath: „Mein Sohn hat in Minden achtmal die Woche Training. Die haben die ganze Halle für sich, wir in Horneburg teilen uns die Halle unter den Teams“, schmunzelt Minkus über die „ganz anderen Voraussetzungen“ bei Minden & Co.

Kai Minkus lebt in einer handballbegeisterten Familie und betreut die B- und C-Junioren des VfL Horneburg. Foto: Scholz
Eine Anekdote hat Minkus noch parat: Seine C-Junioren hatten beim Sauerland-Cup in Menden teilgenommen und gegen etablierte Namen wie den HC Erlangen, Gummersbach oder Berlin gespielt. Dort musste er den Goliaths des Deutschen Handballs erklären, wo der vermeintlich schwächere David herkommt. „Das war ein tolles Gefühl, wenn man denen erklären darf, wo unser Dorfverein liegt“, lacht Minkus. Doch er weiß auch: Die Frage ist ein Kompliment für die gute Jugendarbeit beim VfL.
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