TAus nach 40 Jahren: Zen Do Karate Buxtehude schließt sein Dojo

Vereinsgründer Uwe Illmer (rechts) und der Vereinsvorsitzende Knut Zeidler. Foto: Verein (nomo)
Kämpfer des Vereins Zen Do Karate Buxtehude haben bei Deutschen Meisterschaften und im Europapokal vordere Plätze belegt. Doch diese Zeiten sind vorbei. Nach 40 Jahren wird es den Verein bald nicht mehr geben.
Buxtehude. Auf der Internetseite des Zen Do Karate Buxtehude e.V. sind noch die Trainingszeiten angegeben. Nichts deutet darauf hin, dass der Verein seine Auflösung beantragt hat. Bereits Ende November absolvierten die verbliebenen Mitglieder ihre letzte Trainingseinheit in der Gymnastikhalle der Grundschule Altkloster, bevor das Dojo, wie der Trainingsraum im Kampfsport genannt wird, geräumt wurde. „Das war natürlich sehr traurig und nach so vielen Jahren mit viel Herzschmerz verbunden“, sagt Knut Zeidler.
Zeidler ist seit 2015 Vorsitzender des Vereins und meldete sich beim TAGEBLATT mit der Nachricht, dass eine „Institution“ nach 40 Jahren ihre Vereinstüren schließt. Die Zeiten, in denen bis zu 50 Kinder und mehr als 20 Erwachsene im Zen Do trainierten und die Schüler bei Deutschen Meisterschaften und im Europapokal vordere Plätze belegten, waren vorbei. Der Verein bemühte sich zwar um Nachwuchs, konnte ihn aber nicht mehr für den Kampfsport begeistern. Am Ende hielten fast nur noch die Vorstandsmitglieder den Trainingsbetrieb aufrecht.
Vereinsgründer prägt eigenen Stil
Der Verein wurde 1983 von Sensai („Meister“) Uwe Illmer gegründet. Illmer prägte eine eigene Stilrichtung, das Zen Do Karate. Dabei geht es neben der traditionellen Kampfkunst vor allem um die Selbstverteidigung und den Straßenkampf, „was aber nicht heißt, dass die Schüler des Vereins lernen sollen, sich zu prügeln“, heißt es noch heute auf der Internetseite des Vereins.
Zeidler (58) kann das genauer erklären. „Im Training ging es viel um Gymnastik, Kondition und Reflexübungen“, sagt der ausgebildete Karatelehrer. So sollte eine hohe Konzentrationsfähigkeit erreicht werden, um die verschiedenen Kampftechniken zu beherrschen und den Partner mit den Schlägen und Tritten nicht zu verletzen. Zeidler selbst ist 2007 in den Verein eingetreten und sah Karate als sehr guten körperlichen und geistigen Ausgleich. Einen neuen Verein wird er sich erstmal nicht suchen.

Vereinsgründer Uwe Illmer (rechts) und der Vereinsvorsitzende Knut Zeidler. Foto: Verein (nomo)
Vermögen geht an die Lebenshilfe
Uwe Illmer, früherer Hausmeister des Freizeithauses in Buxtehude, zog sich 2015 aus Altersgründen aus dem aktiven Vereinsleben zurück und unterstützte den Verein als Ehrenmitglied. Auch als der Verein Ende November die Gymnastikhalle räumte, habe der 77-Jährige „selbstverständlich“ mitgeholfen, sagt Zeidler. Das Vereinsvermögen geht satzungsgemäß an die Lebenshilfe in Buxtehude. Die Karate-Ausrüstung bekommt voraussichtlich ein anderer Verein in der Region.