TBaustelle der Superlative: Eine Million Tonnen Splitt benötigt

Mit dem Schüttgut-Förderband können bis zu 3000 Tonnen Material pro Stunde an die Pier befördert werden. Foto: Larschow
Der Bau des Schwerlastlagers im Cuxhavener Hafen nimmt Fahrt auf. Nachdem beim ersten Anlauf des Frachters das Wetter nicht mitspielte, sollte beim zweiten Versuch alles klappen.
Cuxhaven. In Cuxhaven entsteht ein 31 Hektar großes Schwerlastlager, das künftig eine Schlüsselrolle beim Umschlag und der Lagerung von Maschinenteilen für Offshore-Windenergieanlagen spielen soll.
Insgesamt werden knapp eine Million Tonnen Splitt benötigt. „Für dieses Vorhaben haben wir ein speziell entwickeltes Sondergemisch geschaffen, das nicht nur höchste technische Anforderungen erfüllt, sondern auch nachhaltige Aspekte berücksichtigt, ein wichtiger Schritt in Richtung zukunftsfähiger Bauweise“, teilte die Mibau Stema Deutschland GmbH mit.
Am 30. Dezember 2024 traf die Bulknes mit der ersten Ladung Material für das Projekt in Cuxhaven ein. Um einen möglichst kurzen Weg zur Baustelle zu haben, wurde entschieden, an der Schrägkante des Liegeplatzes 8 (LP8) im Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum anzulegen. Hierfür wurde eine Sondergenehmigung eingeholt. Sie ist unter anderem notwendig, weil das Heck des 175 Meter langen Schiffes über die Mole hinaus in die Elbe ragt und die Strömung besonders stark ist. Mit der Genehmigung sind für alle Beteiligten einige Auflagen verbunden.
Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen musste das Material jedoch auf dem Mibau-Terminal am Lübbertkai gelöscht werden und nicht wie ursprünglich geplant am LP8. Dennoch gelang es, die 26.000 Tonnen Splitt innerhalb von nur drei Tagen mit zwei Radladern fast drei Kilometer zur Baustelle zu transportieren. Um den langen Weg zu sparen, ist der LP8 von großem Vorteil.
Das Manöver dauerte beinahe eine Stunde
Am Sonntag, 5. Januar, spielte das Wetter mit und die Bulknes konnte bei ihrer zweiten Ankunft an der Spundwand im Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum festmachen. Ein aufwendiges, aber arbeitssparendes Manöver, denn der LP8 ist nur etwa 400 Meter Luftlinie von der Baustelle entfernt. Auf Nachfrage teilte die Mibau Stema Deutschland GmbH mit, dass für den Transport des Splitts zur Baustelle nur halb so viele Fahrzeuge benötigt werden, wie bei einer Entladung am Lübbertkai.
Das Anlegen erfolgte am Sonntag um 17.50 Uhr bei Stauwasser (Stauwasser ist die Zeit zwischen Ebbe und Flut, in der der Wasserstand unverändert bleibt). Das Manöver dauerte fast eine Stunde. Danach wurde sofort mit dem Löschen der Ladung begonnen.

Auf der Fläche zwischen Titan und Siemens wird der Splitt in den kommenden Monaten vom Unternehmen Bodo Freimuth aus Bülkau verteilt. Foto: Larschow
Drei Schlepper müssen jedes Mal beim Festmachen dabei sein, das ist eine der Bedingungen für die Sondergenehmigung. Unter den drei Wulf-Schleppern war auch der neue Kraftprotz der Schlepp- und Bergungsreederei Otto Wulf, die Wulf 10.
Die 26.000 Tonnen Splitt wurden innerhalb von zwölf Stunden gelöscht, so dass die Bulknes am Morgen des 6. Januar Cuxhaven wieder verlassen konnte, um nach Jelsa in Norwegen zurückzukehren und dort erneut beladen zu werden. Laut des Unternehmens lief alles reibungslos - der nächste Anlauf ist für Donnerstag, 9. Januar, geplant.
Die Verarbeitung und der Einbau des Materials erfolgt in Zusammenarbeit mit der Freimuth Unternehmensgruppe aus Bülkau. Die Fertigstellung des Schwerlastlagers ist für Ende 2025 geplant, der Produktionsstart für 2026. Titan äußerte sich bisher nicht zum Beginn ihres eigenen Bauvorhabens.