TBett & Bike: Besonderes Angebot für Fahrradtouristen im Landkreis Stade

Heidi Hoch nutzt den Platz hinter ihrem Camper für ihr Fahrrad. Foto: Felsch
Immer mehr Touristen sind mit dem Rad unterwegs. Hotels, Pensionen, Fewos und Campingplätze im Landkreis haben sich darauf eingestellt und bieten speziell für diese Gäste den besonderen Service an.
Landkreis. Niedersachsen belegt den zweiten Platz der per Rad meistbefahrenen Bundesländer. Laut Tourismusverband nutzten im vergangenen Jahr 37,4 Millionen Menschen in Deutschland das Rad im Urlaub und für Ausflüge. „Da die Leute vermehrt mit dem Fahrrad reisen, gibt es für Beherbergungsbetriebe ein Zertifikat, das sie als radfreundlichen Betrieb ausweist“, erklärt Ines Utecht vom Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe. Die „Bett & Bike“ zertifizierten Betriebe im Landkreis Stade liegen aktuell bei 23.
Viele Touristen fahren mit dem E-Bike in Urlaub
Das besondere Zertifikat erhalten die Unterkünfte, die sich besonders auf Fahrradfahrer einstellen. Auf dem Campingplatz in Harsefeld (Quellweg 3) gibt es dieses Angebot schon seit vielen Jahren. „Wir begrüßen hier oft Radfahrer, überwiegend mit E-Bikes“, sagt Tim Ospalski, der den Platz, der für 100 Camper ausgelegt ist, 2021 übernommen hat.

Tim Ospalski vor dem abschließbaren Unterstellplatz für Räder. Foto: Felsch
Die meisten Gäste parken ihr Rad direkt neben ihrem Zelt, aber sie können es auch vor dem Rezeptionsgebäude oder unter einer abschließbaren Überdachung abstellen. „Sicher aufgehoben sind die Räder auf dem Gelände auf jeden Fall. Bisher ist noch nie ein Rad gestohlen worden“, betont Ospalski. Darüber hinaus hält er für Interessierte eine Broschüre bereit, die Diebstahlschutz durch eine bundeseinheitliche Klebecodierung anbietet. Einige Gäste haben von dem Angebot Gebrauch gemacht.
Viel Platz für Räder auf dem Campingplatz
Radtouristen bleiben in der Regel eine Nacht, aber manch einer buche auch mehrere Tage und erkunde vom Campingplatz aus die Gegend, sagt der 30-Jährige. Außerdem begrüßt Ospalski oft Kunden, die mit ihrem Wohnmobil oder Campingwagen kommen und ihre Räder damit transportieren. So wie Heidi Hoch, die mit ihrem Mann zum ersten Mal auf dem Camping-Platz in Harsefeld Station macht.
In das kleine Nostalgie-Wohnmobil passt alles, was das Ehepaar braucht. „Damit waren wir schon in Italien und im Harz“, erzählt Heidi Hoch aus Drochtersen. „Wir wollten diesmal nicht so weit weg fahren und uns nur ein paar Tage entspannen, deshalb haben wir uns für Harsefeld entschieden“, erklärt sie.
Freibad direkt neben dem Campingplatz
Das mit dem Erholen klappt, aber dass hier so viele Berge sind, damit habe sie nicht gerechnet, sagt Hoch, die ein rotes Vintage-Rad ohne Elektro-Antrieb besitzt. Trotzdem, Radfahren ist etwas, was sie und ihr Mann lieben. „Viele schätzen die Lage des Platzes“, sagt Tim Ospalski und verweist auf das nebenan liegende Freibad.
Die Nähe zu einem Schwimmbad oder einem Badesee ist aber nicht das Einzige, was Fahrradfahrer schätzen. Und nicht nur Campingplätze und Ferienwohnungen werden bevorzugt. Auch Hotels sind interessant für Radtouristen. „Die Nachfrage steigt“, hat Alex Corso vom Hotel Navigare in Buxtehude festgestellt. Seit Anfang August wirbt das Vier-Sterne-Hotel daher verstärkt um die neue Zielgruppe, die neben sicheren Unterstellmöglichkeiten und Beratung zu Fernradwegen auch eine E-Bike-Aufladestation vorfinden.
Konditionen für die Zertifizierung
Die Mindestkriterien für das „Bett & Bike“-Zertifikat für Beherbergungsbetriebe unterscheiden sich nur geringfügig. So gilt die Aufnahme von Fahrradgästen für eine Nacht bei Hotels und Pensionen, bei Ferienwohnungen ist das nicht unbedingt ein Muss, Fewos werden in der Regel mehrere Tage oder wochenweise vermietet.
Sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sind dagegen schon nötig, wenn der Gastbetrieb mit einem „Bett & Bike“-Zertifikat wirbt, ebenso ein Raum zum Trocknen der Kleidung und der Ausrüstung. Ein vitamin- und kohlenhydratreiches Frühstück oder alternativ eine Kochgelegenheit dürfen die Gäste ebenfalls erwarten. Und auch Fahrradkarten und Informationsmaterial, das Bereitstellen eines Fahrradreparatur-Sets sowie Kontakt zur nächstgelegenen Fahrradwerkstatt gehören selbstverständlich dazu.
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„Da das Angebot so gut bei unseren Besuchern ankommt, hoffen wir natürlich, dass weitere Gastbetriebe mitmachen, um die Urlaubsregion noch attraktiver zu machen“, so Tourismus-Expertin Ines Utecht.

Heidi Hoch nutzt den Platz hinter ihrem Camper für ihr Fahrrad. Foto: Felsch