TBiathlon vor großer Dobrock-Kulisse: Aus dem Sattel an den Schießstand

Er ist beim neuen Biathlon dabei: Carl-Philipp Knoop aus Freiburg ist Lokalmatador des Unterelbeschen und lässt sich auf den neuen Wettbewerb ein. Foto: Privat
Das Dobrock-Turnier hat Tradition. Noch bis Sonntag bietet es in der Wingst Reitsport in allen Facetten und ist Treffpunkt für ganz Hadeln und Kehdingen. Aber die Veranstalter wagen auch Neues: Es gibt eine Deutsche Meisterschaft und sogar Biathlon.
Wingst. Dobrock - das heißt Spitzen-Pferdesport im Springparcours und im Dressurviereck. Noch an drei Tagen gibt es von Freitag bis Sonntag hochkarätige Prüfungen in den schweren Klassen, aber die Zehntausenden Zuschauer dürfen auch ihre Kreismeister bejubeln und mit den Nachwuchsreiterinnen und -reitern aus der Region mitfiebern. Und es gibt traditionell auch einen Geländeritt im Lamstedter Steingarten.
Reitsportfest wird bunter
Schirmherr Paul Schockemöhle ist dem Traditionsturnier nach wie vor verbunden, und wenn es am Sonntag ab 15 Uhr um den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Großen Preis des Landkreises Cuxhaven auf dem Springplatz geht, sind die Tribünen dicht besetzt.
Das Turnierprogramm bietet insgesamt 50 Prüfungen, allein sechs Dressurwettbewerbe in der schweren Klasse. Neu sind die Videowände an den Dressurplätzen, die wie auf dem Hauptplatz über Startplätze und Wertnoten informieren.
Aber der Veranstalter, der Unterelbesche Renn-, Reit- und Fahrverein, lässt sich auf noch mehr Neues ein. Jetzt wird das Reitsportfest noch bunter.
Deutsche Meisterschaften Working Equitation: Erstmals werden die Deutschen Meisterschaften in einer noch jungen Reitsport-Sparte auf dem Dobrock ausgetragen: Working Equitation. Diese Reitsport-Disziplin ist zwar im Turnierspektrum noch jung, hat aber uralte Wurzeln: Working Equitation hat sich aus der traditionellen Arbeitsreitweise Italiens, Spaniens, Portugals und Frankreichs entwickelt, als Rinderherden noch vom Pferderücken aus gehütet wurden. Damit die Reitweise nicht in Vergessenheit gerät, lässt die Working Equitation sie aufleben.
Geritten wird in den Teildisziplinen Dressur, Stiltrail, Speedtrail und optional Rinderarbeit. Trail-Prüfungen sind am Freitag, 9. August, ab 15.45 Uhr und Sonnabend, 10. August, ab 9 Uhr (schwere Klasse) auf dem Springplatz II zu sehen, Dressur-Prüfungen von der leichten bis schweren Klasse am Freitagvormittag auf Dressurplatz II. Das Schauprogramm am Freitagabend ab 19 Uhr ist „Master of Speed“ überschrieben. Die Speed-Prüfungen beginnen am Sonntag ab 12 Uhr auf Springplatz II. Die Rinderarbeit ist am Sonnabend in der Reithalle ab 14 Uhr in den unterschiedlichen Klassen zu sehen. Aus dem Sattel zum Schießstand
Biathlon: Vielleicht entdeckt der ein oder andere Springreiter ein ungeahntes Talent in sich. Der neue Biathlon-Wettbewerb beginnt nach dem Amazonenspringen (ab 21 Uhr) am Freitagabend und ersetzt das Mächtigkeitsspringen. Im Sinne des Tierwohls hatte die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) Spezialspringprüfungen aus dem Programm gestrichen.
Der Biathlon bietet ganz neue Herausforderungen. Zuerst steht die Zeitspringprüfung der Kl. S* vor der Kulisse der voll besetzten Zuschauertribüne und unter Flutlicht an. Dann heißt es raus aus dem Sattel, zum Schießstand laufen, mit dem Lasergewehr treffen, zurück in den Sattel und zum Ziel.
Die Schießanlage baut der Sportschützenverein Wingst auf dem Hauptplatz auf. Fünfmal sollen die Reiter ins Schwarze treffen, jeder Fehlschuss kostet Strafpunkte. Treffer oder daneben geschossen? Das Publikum kann alles mitverfolgen und mit seinen Favoriten mitfiebern. Da ist beste Unterhaltung garantiert.
Fohlenauktion: Nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr werden auch diesmal auf dem Dobrock vierbeinige Talente von morgen versteigert: Am Turnier-Sonnabend startet gegen 19 Uhr auf dem Hauptplatz die zweite Auflage der Fohlenauktion.