TBlütenfest in Drochtersen: Rund 10.000 Besucher bei Blütenkorso und Blaulichtmeile

Diese Kinder der TVG Drochtersen führten den ersten Blütenkorso in der Geschichte des Drochterser Blütenfestes an. Foto: Grewe
Die einen präsentierten beim Blütenfest Drochtersen stolz ihre Schätze auf vier Rädern. Die anderen bemühten sich, bei Frühjahrssonne und bunten Blüten ein bisschen Schrecken zu verbreiten.
Drochtersen. Die Sonne strahlte, als Organisator Dirk Ludewig und sein Team die Veranstaltung am Sonntag rund um die Kulturscheune eröffneten. Viele Stände von Initiativen und Vereinen, etwa den Landfrauen oder den „Lions“, waren dort aufgebaut und luden zu Gesprächen ein. Neue Blütenkönigin ist die 15-jährige Tabea Funck aus Wischhafen. Für den „guten Ton“ sorgten im Laufe des Tages Akustik Remembaa und zunächst der Shantychor Klammrebellen.
„Wenn man im Landkreis Stade ehrliche Musik mit viel Spaß erleben will, dann ist man bei den Klammrebellen richtig“, lobte Landrat Kai Seefried in seinen Begrüßungsworten. Er freute sich über den großen Zuspruch beim Blütenfest („wir rechnen auch diesmal wieder mit gut 10.000 Besuchern“, so Dirk Ludewig) und über die vielen Organisationen, die sich auf der „Blaulichtmeile“ präsentierten.
Rettungshunde auf der „Blaulichtmeile“
Auf dieser „Blaulichtmeile“ waren unter anderem die Hauptamtlichen der DRK-Bereitschaft Drochtersen vertreten. „Wir zeigen den Interessierten, wie eine Rettungsmaßnahme abläuft“, erklärte Christian Kairies. Die „Stars“ am Stand der Rettungshundestaffel Niederelbe waren die insgesamt neun Vierbeiner. Anschaulich erfuhr man dort, wie denn der Alltag mit seinen verschiedenen Einsatzgebieten aussieht.

Der fünfjährige Henry hatte sichtlich Spaß, sich von Löschmeister Axel Bünger von der Freiwilligen Feuerwehr Drochtersen die Drehleiter der Wehr näher erklären zu lassen. Foto: Grewe
Löschmeister Axel Bünger von der Freiwilligen Feuerwehr Drochtersen und sein Team hatten ihr Fahrzeug, eine Drehleiter, dabei. „Die haben wir gebraucht aus Buxtehude gekauft und sie seit Jahresbeginn bei uns im Einsatz“, schilderte Bünger. Der fünfjährige Henry war eines der vielen Kinder, die an diesem Tag die Gelegenheit nutzten und sich mit staunenden Augen das Fahrzeug erklären ließen.
Mintgrüner Pontiac als Hingucker
Zum festen Bestandteil des Blütenfestes gehört das Oldtimer- und Treckertreffen, das in diesem Jahr über 150 Fahrzeuge auf den EMS-Parkplatz lockte. „Ich komme seit Jahren hierher, das ist praktisch mein Saisonstart“, berichtete Ulrich Klintworth aus Helmste, der seinen mintgrünen Pontiac Chieftain 4 DR zeigte. „Mit dem fahren meine Frau und ich auch in Urlaub, so etwa nach Skandinavien. Das ist schließlich ein Fahrzeug und kein Stehzeug“, fügte er lächelnd hinzu.
Blütenfest in Drochtersen
Die gegenüberliegende Straßenseite war fest in „Audi-Hand“. Auf dem Parkplatz zeigte der Stammtisch von mehreren Audi-Clubs aus der Region Hamburg seine automobilen Schätze. Prunkstück der Fahrzeuge war sicherlich der Nachbau des originalen „Ur-Quattro S1“, mit dem der deutsche Rallyefahrer Walter Röhrl in den Siebziger- und Achtzigerjahren zahlreiche Erfolge einfuhr. „Den haben wir in Eigenarbeit aufgebaut“, wusste Heiko Feindt vom Audi-Stammtisch zu berichten. „Wir haben versucht, von jedem wichtigen Audi-Modell der Nachkriegszeit ein Exemplar zu haben.“
Jungschützen sind mit einem Stand mittendrin
In der St. Johannis und Catharinen-Kirche in Drochtersen gab es am Vormittag einen Motorrad-Gottesdienst mit Biker-Frühstück. Eine Kinderspielmeile mit Bewegungsspielen war um die Kirche herum aufgebaut und erfreute sich großer Beliebtheit. Mittendrin hatten auch die Jungschützen Drochtersen ihren Stand aufgebaut: „Die alkoholfreien Getränke, Waffeln und Crepes werden gut verkauft“, freute sich Lea Corso von den Jungschützen. Mit dem Verkaufserlös sollen Ausflüge oder Veranstaltungen finanziert werden.

Landrat Kai Seefried (von links), Organisator Dirk Ludewig, Blütenkönigin Tabea Funck und Marko Hohmeister, Kulturmanager für Kehdingen, strahlen mit der Sonne um die Wette. Foto: Grewe
Dann ging sie los, die Premiere: Erstmals setzte sich ein „Blütenkorso“, bestehend aus insgesamt 19 Gruppen und Vereinen, in Bewegung. Von der Festhalle aus ging es zu Fuß, auf einem Trecker oder auch hoch zu Pferd durch den Ort. Die Kinder der TVG Drochtersen führten den Korso an. Zahlreiche Schaulustige zückten ihre Fotoapparate und hielten den „Blütenkorso“ im Bild fest. Eines der beliebtesten Fotomotive dürfte das „Horrorhaus“-Team gewesen sein, das in passendem Outfit seinen nicht ganz ernst gemeinten Schrecken verbreitete.
Am Ende des Blütenfestes ist Organisator Dirk Ludewig „geplättet“. Er habe in 50 Jahren noch nie so viele Menschen an einem Tag in Drochtersen gesehen. Die erhofften 10.000 Besucher habe Drochtersen „weit, weit übertroffen“.