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Bedarfsplan

TBrennpunkt Gerätehäuser: Wo Oldendorf-Himmelpforten für Feuerwehren bauen muss

Das Feuerwehrgerätehaus Oldendorf wird zu klein - spätestens, wenn das neue Fahrzeug kommt, ist es zu eng. Deshalb steht ein Neubau für die freiwillige Feuerwehr ganz oben auf der Bedarfsliste.

Das Feuerwehrgerätehaus Oldendorf wird zu klein - spätestens, wenn das neue Fahrzeug kommt, ist es zu eng. Deshalb steht ein Neubau für die freiwillige Feuerwehr ganz oben auf der Bedarfsliste. Foto: Klempow

Ganze 18 Ortswehren gibt es in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten - und damit 18 Gerätehäuser. Ein neuer Plan zeigt, wo die nächsten Bauprojekte anstehen.

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Von Grit Klempow
Donnerstag, 20.03.2025, 18:20 Uhr

Himmelpforten. Die Feuerwehren sind zusammengewachsen. Das ist eine Leistung. 18 Ortswehren gibt es in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten, zusammen sind sie die größte Samtgemeinde-Feuerwehr im Landkreis. Sie alle sind aus den Dörfern nicht wegzudenken. Die Aktiven müssen für ihren Dienst gut ausgebildet und ausgerüstet sein - aber nicht alles ist für die Samtgemeinde auf einen Schlag finanzierbar. Also muss es Prioritäten geben.

Faktenreicher Bedarfsplan

Gemeindebrandmeister Malte Gooßen hat mit Umsicht und in sachlicher Absprache mit den Ortswehren, der Verwaltung und der Politik nun den neuen und faktenreichen Feuerwehrbedarfsplan vorgelegt. „Wir haben 18 tolle Feuerwehren, dürfen aber nicht vergessen, dass der Bedarfsplan auch eine gewisse Gleichberechtigung abbilden soll“, so Gooßen.

Damit gibt es eine Handlungsempfehlung für die kommenden fünf Jahre. „Geld ist endlich“, weiß auch Gooßen. Steuergelder müssten wirtschaftlich eingesetzt werden. „Wir haben jetzt einen guten und aktuellen Leitfaden“, bilanziert Feuerschutz-Ausschussvorsitzender Frank Wassermann. Bereits in den vergangenen Jahren hat die Samtgemeinde verlässlich in neue Fahrzeuge investiert, der Reihe nach folgen weitere Anschaffungen.

Weniger Aktive am Tag verfügbar

Zurzeit engagieren sich knapp 700 Aktive in den Feuerwehren. Das scheinen viele zu sein, es gibt aber eine Einschränkung: „Dabei ist zu bedenken, dass gerade am Tag das Personal, das der Feuerwehr zur Verfügung steht, knapp bemessen ist“, heißt es warnend im Plan. Immer weniger Menschen arbeiten auch in dem Ort, in dem sie leben - eine Entwicklung, an der die Feuerwehren selbst nichts ändern können.

Vor allem in Oldendorf ist die sogenannte „Tagesverfügbarkeit“ noch hoch: 22 Aktive stehen im besten Fall für Einsätze zur Verfügung. Eine Zahl, die keine der anderen Feuerwehren erreicht. Dennoch können fast alle Wehren ihre erforderliche Ausrückstärke gewährleisten - mit einer Ausnahme.

Breitenwisch braucht mehr Aktive

Handlungsbedarf sieht der Plan in Breitenwisch: In den letzten beiden Jahren waren 19 Aktive gemeldet, damit rutschte die freiwillige Feuerwehr unter 20 Mitglieder. Im Notfall ist das Einsatzgebiet auch durch die Ortswehr Himmelpforten gut abgedeckt.

Aber die Stärke der Feuerwehr spielt auch für deren Zukunft eine Rolle: „An allen Standorten ist bei zukünftigen Investitionsentscheidungen die mittelfristige Erfüllung der Anforderungen an die Mindeststärke einer Feuerwehr zu reflektieren.“ So steht es im Bedarfsplan. Ein Weckruf, auf den die Breitenwischer Feuerwehr schon reagiert hat und neue Aktive gewinnen will.

Eine externe Firma hat die Feuerwehrgerätehäuser unter die Lupe genommen. „Das war auch gut so“, sagt Gemeindebrandmeister Gooßen. „Dadurch ist ein anderer Blickwinkel entstanden.“ Längst nicht an allen Standorten ist alles im grünen Bereich. Bewertet wurden sie anhand fester Kriterien.

Oldendorf und Großenwörden sind dran

In Burweg und Heinbockel hatte die Samtgemeinde im letzten Jahr um- und ausgebaut. Jetzt stehen Großenwörden und Oldendorf ganz oben auf der Liste. In Oldendorf steht sogar ein Neubau an. Der jetzige Standort nahe der Ortsmitte bietet zu wenig Platz für die größeren neuen Fahrzeuge der Zukunft.

Oldendorf könnte auch zum Ausbildungszentrum für die Samtgemeinde-Feuerwehren werden. Umkleide, Kleiderkammer, Schulungsräume und Räume für die Jugendfeuerwehren stehen auf der Bedarfsliste. Es soll bereits erste Gespräche mit der Gemeinde Oldendorf über einen neuen Standort geben.

In Großenwörden könnte ein Anbau die Probleme durch Raummangel und sich kreuzende Wege bei Einsätzen entschärfen. Es folgen die Standorte in Himmelpforten (Anbau), Hammah (Anbau), Estorf (Neubau), Neuland (Anbau) und Gräpel (An- oder Neubau).

A20 hat Einfluss auf Feuerwehrplanung

Ein weiterer Faktor spielt im Bedarfsplan eine Rolle: Die geplante A20 würde über etliche Kilometer durch die Samtgemeinde führen. „Damit erhalten einige Feuerwehren eine höhere Gewichtung in der zukünftigen Relevanz“, heißt es. Nur aus diesem Grund könnte auch eine Zusammenlegung der Standorte Gräpel und Estorf nahe der Autobahnauffahrt zur Debatte stehen.

Beide Feuerwehren haben ungefähr 40 Aktive in ihren Reihen. Obwohl Oldendorf keine nahe Autobahnauffahrt haben wird, könnte auch diese Ortswehr bei Einsätzen eine gewichtige Rolle spielen. „Wir setzen uns für Feuerwehrzufahrten am geplanten Autobahn-Parkplatz bei Oldendorf ein“, sagt Malte Gooßen.

Information

Der Feuerwehrbedarfsplan wird am Donnerstag, 20. März, vom Samtgemeinderat Oldendorf-Himmelpforten beraten. Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr im Bürgerhaus Oldendorf. Weitere Themen sind Freiflächenphotovoltaik-Anlagen in der Samtgemeinde und das Ganztagsangebot der Grundschule Himmelpforten.

Das Personal ist knapp bei der kleinen Freiwilligen Feuerwehr Breitenwisch. Aber die will sich jetzt um weitere Aktive bemühen.

Das Personal ist knapp bei der kleinen Freiwilligen Feuerwehr Breitenwisch. Aber die will sich jetzt um weitere Aktive bemühen. Foto: Klempow

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