T„BuBen“ auf Torejagd: So funktioniert die Handball-Kooperation

Die C-Jugend marschiert bislang ungeschlagen durch die Oberliga. Zuletzt schlug "BuBe" das Team aus Daverden mit 45:14. Foto: Berlin
Der Buxtehuder SV und der SV Beckdorf kooperieren seit dieser Saison im Jungen-Handball. Ein paar Spiele sind gespielt. Doch wie läuft es bei „BuBe“?
Beckdorf. Der Rechtsaußen ist durch. Er wirft in die kurze Ecke. Der Torwart pariert ohne Probleme. Da gibt es gleich eine Ansage von der Bank. „Wenn du lang wirfst, ist er drin“, ruft Trainer Stefan Völkers rein. So etwas ärgert ihn. Völkers ist eine Handball-Legende, spielte einst Bundesliga und lange im rechten Rückraum seines SV Beckdorf.

Der ehemalige Bundesliga-Handballer Stefan Völkers trainiert die C-Jugend. Seine drei Söhne spielen in der Mannschaft. Foto: Berlin
Heute ist er Coach der C-Jugend, in der seine drei Söhne spielen, und arbeitet an der Seitenlinie gemeinsam mit Karsten von Eitzen. Völkers klagt in diesem Moment auf hohem Niveau. Die C-Jugend marschiert bislang ungeschlagen durch die Oberliga. Nach vier Spielen stehen 188 zu 70 Tore. Gegen Daverden gibt es an diesem Spieltag ein 45:14.
Knapp 200 Handballer in zwölf Mannschaften
Die Jugendspielgemeinschaft besteht seit vergangenem Sommer und fußt auf der Idee, Kinder und Jugendliche zusammenzubringen, die sowieso an die gleichen Schulen gehen, im gleichen Ort leben und Freunde sind. Außerdem hatte vor allem der SV Beckdorf in Sachen Nachwuchsarbeit Nachholbedarf. Aktuell spielen in der Kooperation zwischen Beckdorf und dem Buxtehuder SV knapp 200 Kinder und Jugendliche in zwölf Mannschaften.

Ein ungleiches Duell: In der Liga hatte Buxtehude/Beckdorf bislang noch keinen Gegner auf Augenhöhe. Foto: Berlin
Die C-Jugend der MJSG Buxtehude/Beckdorf traf in der laufenden Saison noch auf keinen Gegner auf Augenhöhe, wurde nicht gefordert. MJSG steht für männliche Jugendspielgemeinschaft. „Letztes Jahr mussten wir bis zum letzten Moment hochkonzentriert spielen, um zu gewinnen“, sagt Karsten von Eitzen. Die MJSG verpasste den Aufstieg in die Regionalliga in der Relegation nur knapp. „Nächste Saison müssen wir eine Klasse höher spielen“, sagt von Eitzen.
Dass die Leistungsdichte in der Oberliga so gering ist, sei nicht absehbar gewesen. Die C-Jugend versuche, durch Freundschaftsspiele oder Turniere gegen stärkere Gegner besser zu werden.

Karsten von Eitzen: "Letztes Jahr musste wir bis zur letzten Minute hochkonzentriert sein, um zu gewinnen. Heute hat uns noch keiner gefordert." Foto: Berlin
Die Jugendspielgemeinschaft Buxtehude/Beckdorf, kurz BuBe, hat sich nach wenigen Monaten im Handballverband Niedersachsen-Bremen schon einen Namen gemacht. Neben der C-Jugend spielen die A- und die B-Jugend im Leistungshandball.
B-Jugend spielt in Regionalliga gut mit
Die A-Jugend um Trainer Andreas Ott steht an der Spitze der Nordstaffel der Oberliga und gewann zuletzt mit 42:23 gegen Großburgwedel. Die B-Jugend von Coach Thorsten Sundermann rangiert nach drei Siegen und vier Niederlagen in der Regionalliga im Mittelfeld auf Rang fünf. Das ist die zweithöchste Liga in Deutschland. Der Coach stellte sich gegen Tabellenführer Anderten am Sonntag in der Beckdorfer Sporthalle schon auf eine heftige Abreibung ein. Sein Team kämpfte und gab die Partie erst in den letzten zehn Minuten aus der Hand - 16:21.
Nadine Völkers zieht im Hintergrund die Fäden bei der MJSG. „Es macht Spaß, den Jungs zuzuschauen und zu sehen, wie die Teams zusammenwachsen“, sagt sie. Sie empfindet auch die Zusammenarbeit des großen Trainer- und Betreuerstabs als angenehm. Da herrsche ein stetiger Austausch. Die Mannschaften sind durchlässig. Die Jüngeren trainieren bei den Älteren mit, helfen schon bei Spielen des höheren Jahrgangs aus. Das schult zusätzlich, bringt Wettkampfhärte und spielerische Qualität.
Perspektive: Regionalliga der Männer
Sechs Handballer aus der C-Jugend haben es in die Landesauswahl geschafft. Und wenn sie das Jugendalter hinter sich haben, müssen sie nicht einmal den Verein verlassen, um hochklassig zu spielen. Vorausgesetzt, der SV Beckdorf hält sich in der Regionalliga der Männer. Diese Perspektive ist eine Säule des Jugendkonzepts der beiden kooperierenden Vereine.

Eine Handball-Legende sitzt an der Tageskasse. Maik Heinemann spielte früher in der Bundesliga beim VfL Fredenbeck. Heute hilft er bei der MJSG ehrenamtlich aus. Sein Sohn spielt in der C-Jugend. Foto: Berlin
Die Verantwortlichen sind sich einig, dass der Zusammenschluss alternativlos war. „Wir haben einen Unterbau für unsere Männer geschaffen und die Talente werden nicht so leicht abgeworben“, sagt Nadine Völkers. Stefan Völkers sagt, „du bist konkurrenzfähig in der Region“. Thorsten Sundermann ist sich sicher, dass BuBe eine „Leistungsperspektive bieten“ könne. Breite und Spitze seien gut besetzt.