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Die gute Nachricht

TBützflether können aufatmen: Das Freibad wird umfangreich saniert

Gerettet: Das Bützflether Freibad wird saniert.

Gerettet: Das Bützflether Freibad wird saniert. Foto: Richter

Monatelang haben die Bützflether um ihr Freibad gezittert. Jetzt können sie aufatmen: Das Bad wird saniert. Es geht um eine Millioneninvestition

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Von Anping Richter
Dienstag, 17.12.2024, 05:30 Uhr

Bützfleth. Die Stader Bädergesellschaft und der Trägerverein des Bützflether Freibads verkünden die gute Nachricht gemeinsam: Die Planungsarbeiten für die Sanierung können starten und werden demnächst ausgeschrieben. Das hat der Aufsichtsrat der Stader Bädergesellschaft genehmigt. Grundlage der Planung ist ein mit dem Trägerverein abgestimmter Sanierungsentwurf für das Freibad. Die für die umfangreiche Sanierung notwendigen finanziellen Mittel - geschätzt etwa fünf Millionen Euro - sind in den mittelfristigen Investitionsplan der Stader Bädergesellschaft eingestellt worden.

Befreiungsschlag nach zwei Problemsommern

Schon zwei Sommer hintereinander haben zwei Freibad-Probleme die Bützflether und die Stader Politik in Atem gehalten: der Personalmangel und die veraltete Schwimmbad-Technik. Jetzt ist ein Befreiungsschlag gelungen. Bei der Technik wie beim Personal werden Trägerverein und Bädergesellschaft in Zukunft enger zusammenrücken.

Schon im Frühjahr 2024 gab es eigentlich die Zusage, dass das 1979 eröffnete Schwimmbad generalüberholt werden soll. Doch dann folgte ein Sommer voller Diskussionen. Plötzlich stand die Millioneninvestition in das technisch veraltete Bad doch wieder zur Debatte. Nach einem TAGEBLATT-Bericht über ein Gutachten, das die Sinnhaftigkeit einer Sanierung infrage stellte, hatten zumindest einige Politiker diese infrage gestellt. „Aber der Ort hat zusammengestanden“, sagt Hartmut Meyer.

Wie berichtet, war bei den Bützflethern die Empörung über diese Diskussionen groß. „In Bützfleth hat das Freibad einen hohen Stellenwert“, sagt Ortsbürgermeister Christoph von Schassen. Er freue sich sehr, dass die Vergabe der Planung jetzt beschlossen wurde. Nichts anderes habe jemals im Raum gestanden: „Es ging eigentlich nie darum, ob es saniert wird, sondern immer nur darum, wie es aussehen soll.“

Bei der Jahreshauptversammlung des Trägervereins, der insgesamt 550 Mitglieder hat, wurde die Nachricht mit großer Freude aufgenommen. „Damit geht für die Mitglieder des Vereins und auch für die Bürgerinnen und Bürger von Bützfleth ein langgehegter Wunsch in Erfüllung“, teilen Bädergesellschaft und Trägerverein mit.

Gutachten zur Becken-Statik läuft

Das Bad ist inzwischen 45 Jahre alt. Die gesamte Technik muss im Prinzip erneuert werden. Die Becken müssen mindestens saniert werden. Zurzeit ist ein Gutachten in Arbeit, bei dem auch die Statik überprüft wird, berichtet Hartmut Meyer: „Verbindlich lässt sich dazu im Augenblick noch nichts sagen.“ Insgesamt ist von einer Investition von etwa fünf Millionen Euro die Rede.

Auch der beliebte Einschwimmkanal ist ein Thema. „Wir wollen gemeinsam mit den Planern auf jeden Fall versuchen, den Einschwimmkanal zu erhalten“, sagt Meyer. Die Stufen seien nicht barrierefrei, was heutigen Bauverordnungen widerspreche. Doch es sollen pragmatische Lösungen gefunden werden.

Das Einschwimmbecken. Direkt aus der Umkleide kann hier noch überdacht ins Wasser gestiegen werden. Gerade Frühschwimmer schätzen das.

Das Einschwimmbecken. Direkt aus der Umkleide kann hier noch überdacht ins Wasser gestiegen werden. Gerade Frühschwimmer schätzen das. Foto: Strüning

Das Freibad ist für viele Bützflether gar nicht mehr aus dem Ort wegzudenken. Generationen haben dort das Schwimmen gelernt und ihren Sommer verbracht. Schließlich wurde das damals ultramoderne Schwimmbad mit großzügigen Grünanlagen, Kleinkind-Becken und Fünf-Meter-Sprungturm gebaut, als Bützfleth seinen Elbstrand an die Industrie und seine Selbstständigkeit an die Stadt Stade verlor. Im Gebietsänderungsvertrag wurde 1972 der Bau eines Freibads vereinbart.

Wasserqualität wird ständig überwacht

Seit 2004 hat der Trägerverein den laufenden Betrieb übernommen - mit sehr viel ehrenamtlichem Engagement. Doch es ist auch professionelles Personal notwendig, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Fachkräftemangel verzögerte den Saisonstart 2023 bis weit in den Sommer hinein. 2024 gelang es, den Betrieb durchgehend aufrechtzuerhalten. Die uralte Technik machte zwar Probleme, aber die Wasserqualität werde durch unabhängige Institute ständig überwacht, erklärt Hartmut Meyer: „Es gab Tage, wo die Werte nicht stimmten, aber dann haben wir den Bäderbetrieb auch nicht stattfinden lassen.“ Auch das Gesundheitsamt besuche das Bad regelmäßig und habe nichts beanstandet.

Für die Freiluftsaison 2025 wird die Bädergesellschaft sich wieder stärker in den operativen Betrieb einbringen, was auch die Personalprobleme lösen soll. Im Januar sollen die Ausschreibungen für die Planung anlaufen. Und bevor es an die Bauarbeiten geht, winkt noch ein schöner Freibad-Sommer im alten Bützflether Freibad.

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