TBuxtehuder Landmaschinen-Hersteller Dammann plant Expansion

Geschäftsführerin Nadine Dammann vor einem dreiachsigen Dammann-trac. Ein Fahrzeug dieses Typs wird die Dammann GmbH auf der Agritechnica in Hannover ausstellen. Foto: Sulzyc
Vor Beginn der weltgrößten Landtechnikmesse in Hannover lädt die Herbert Dammann GmbH 120 Gäste zur Leistungsschau ein. Was das Familienunternehmen vorhat.
Buxtehude. Sitzreihen mit rot gepolsterten Stühlen, eine Bar mit Limonaden, eine Projektionsfläche wie in einem Kinosaal: Mitarbeiter der Herbert Dammann GmbH haben in einer Gewerbehalle ein Kino geschaffen. Sogar der Duft von Popcorn fehlt nicht. Cindy Gspurning, sonst im Verkauf tätig, befüllt Tüten mit dem Mais-Snack. Zum ersten Mal in der 44-jährigen Firmengeschichte habe das Unternehmen einen „Kinofilm“ gedreht, sagt Geschäftsführerin Nadine Dammann. Dieses Ereignis soll stilecht gefeiert werden.
Filmpremiere mit 120 Gästen aus der Branche
120 Gäste aus der Branche lud der Landtechnikhersteller Herbert Dammann GmbH mit Sitz in Hedendorf am Donnerstag zu der Premiere ein. Im Anschluss verbreiteten geladene, auf Landwirtschaft spezialisierte Influencer im Internet in mehreren sozialen Medien den Film.
Der Kinofilm ist ein vier Minuten und 40 Sekunden langer Imagefilm, produziert von der Film- und Marketingagentur Johann & Bendix. Seine Helden sind Mitarbeiter, Kunden und Partner des Landtechnikherstellers Dammann GmbH. Der Film sei eine Hommage an alle, die mit Landtechnik und Landwirtschaft zu tun haben, sagt Nadine Dammann. Und ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Buxtehude-Hedendorf und Deutschland.
Bis zu 10.000 Quadratmeter mehr braucht Dammann
Im Gespräch mit dem TAGEBLATT im Anschluss an die Filmpremiere konkretisierte die Firmenchefin das Bekenntnis: Die Dammann GmbH beabsichtige, die Produktionsstätte in Hedendorf auszubauen. 13.000 Quadratmeter groß ist das Werk heute: „Wir möchten um 5000 bis 10.000 Quadratmeter erweitern“, sagte Nadine Dammann. Die Größe der von dem Familienunternehmen entwickelten Landmaschinen sei gewachsen. Deshalb sei mehr Platz vonnöten.
Während die Investitionen in Deutschland schwächeln und laut einer Studie des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel aus diesem Sommer, über die das Handelsblatt berichtete, bis Ende 2024 lediglich um 2,2 Prozent steigen werden, denkt die Dammann GmbH an Wachstum. Nadine Dammann bewertet die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer Brache als günstig: „Wir haben gesehen, dass Landtechnik und Landwirtschaft systemrelevant sind“, sagte sie.

Wie im Kino: Cindy Gspurning, im Verkauf bei der Dammann GmbH tätig, befüllt für die Gäste der Filmpremiere Tüten mit Popcorn. Foto: Sulzyc
Der Zeitpunkt der Filmpremiere ist nicht zufällig, sondern ein Signal an die Branche. Unmittelbar vor Beginn der weltgrößten Landtechnikmesse in Hannover, der Agritechnica, präsentierte die Dammann GmbH ihren Imagefilm und lud anschließend zu einer Leistungsschau im eigenen Unternehmen ein. Die geladenen Gäste durften ausgewählte Landmaschinen zur Probe fahren.
Dammann stellt auf der Agritechnica aus
Auf der Agritechnica vom 12. bis 18. November wird das Buxtehuder Landtechnikunternehmen insgesamt fünf Landmaschinen präsentieren. Darunter ist die Anhängerspritze auf drei Achsen mit dem Namen Tridem, die über 20.000 Liter Fassvolumen verfügt. Made in Hedendorf ist auch ein Kamerasystem, das Unkräuter identifiziert und Pflanzenschutzmittel nur über diesen ausbringt. „Vollständig ohne Pflanzenschutz wird es in der Landwirtschaft nicht gehen, aber eine Reduzierung ist möglich“, sagt Nadine Dammann.

Made in Hedendorf: Die Tridem Pflanzenschutzspritze mit 20.000 Litern Fassvolumen wird auf der Agritechnica zu sehen sein. Foto: Sulzyc
Die 1979 gegründete Herbert Dammann GmbH hat heute 145 Mitarbeiter. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Pflanzenschutzgeräte für die Landwirtschaft und Enteisungsgeräte für Flughäfen und Straßen. Geräte aus Hedendorfer Produktion befreien auch Bahngleise von unerwünschtem Pflanzenbewuchs.
International Absatzmärkte erschlossen
Deutschland gilt als der wichtigste Absatzmarkt. 65 Prozent der Geräte verblieben dort, sagt Nadine Dammann. In Deutschland sieht sie auch in Zukunft Wachstumspotenzial. „Wir müssen unseren Heimatmarkt noch weiter ausbauen.“ Im Ausland seien Dänemark, Schweden, das Baltikum, Polen, Ungarn, Rumänien und die Slowakei Absatzmärkte. Ein- bis zweimal im Jahr exportiere der Landtechnikhersteller auch Geräte nach Chile.
Die Marketingstrategie des Unternehmens mit einer Kinoinszenierung zu verbinden, fiel Nadine Dammann nicht schwer. Die Maschinenbauingenieurin schaut sich selbst gern Filme in Kinos an, oft in der Umgebung, in Harsefeld, Buxtehude oder Stade. Auf die Frage nach ihrem Lieblingsfilm antwortet sie: „James-Bond-Filme schaue ich immer gern.“