TCannabis-Legalisierung: Werden Blättchen, Filter und Co knapp?

Steigt die Anzahl der Cannabis-Konsumenten mit der Legalisierung an, muss auch mit einer höheren Nachfrage nach Raucherbedarf gerechnet werden. Foto: Philipp von Ditfurth
Wer ab dem 1. April legal einen Joint rauchen will, benötigt das richtige Zubehör. Ohne Blättchen wird das Drehen schwer. Ist nach der Cannabis-Legalisierung mit einem Mangel an Raucherbedarf zu rechnen?
Landkreis. Es gibt zahlreiche Produkte für Raucher, darunter Blättchen, verschiedenste Filter und sogar Drehhilfen. Sollte es nach der Legalisierung von Cannabis tatsächlich zu einem Anstieg der Zahl der Konsumenten kommen, können unvorbereitete Händler Probleme damit haben, die Nachfrage zu bedienen. Christian Hinz, Geschäftsführer der Firma Gizeh Raucherbedarf, hat sich bereits Gedanken um das Thema Legalisierung gemacht.
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Kurzzeitig hohe Nachfrage erwartet
„Es wird einen Probiereffekt geben“, so Hinz. Der Geschäftsführer vermutet zwar, dass es in der Zeit unmittelbar nach der Cannabis-Legalisierung zu einer erhöhten Nachfrage nach Raucherbedarf kommt, dass diese lange anhält, bezweifelt er aber.
Hinz rechnet mit einer ähnlichen Situation wie 2018 in Kanada. Hier konnte nach der Legalisierung von Cannabis ein Anstieg bei der Zahl der Konsumenten beobachtet werden. Allerdings war die Zahl bereits vor der Legalisierung angestiegen. Somit ist unklar, welche Auswirkungen die Legalisierung wirklich auf die Konsumenten hatte.
„Es werden die wenigsten dabei bleiben“, sagt Gizeh-Geschäftsführer Hinz. Grund dafür sei der fehlende Anreiz legaler Genussmittel. Angst, dass die Blättchen knapp werden, hat Hinz nicht. „Wir sorgen dafür, dass die Waren verfügbar sind“, so der Geschäftsführer.
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Headshop rechnet mit positiven Auswirkungen
Der Geschäftsführer eines Headshops aus dem Cuxland will im Gegensatz zu Hinz lieber anonym bleiben. Headshops sind Geschäfte, in denen man Zubehör - wie Blumentöpfe, Lampen, Luftfilter, speziellen Dünger oder Erde - für den Konsum von Cannabis erwerben kann.
Das ist kein illegales Geschäft, denn nur der Verkauf der Cannabis-Pflanze selbst ist bisher verboten. „Die Legalisierung wird positive Auswirkungen haben“, antwortet der Betreiber des Headshops auf die Frage, mit welchen Auswirkungen für sein Geschäft er nach der Legalisierung rechnet.
Er erwartet jedoch keine große Veränderung. „Die meisten Kunden sind bereits sehr offen und verstecken sich nicht“, erzählt er.
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Ein Schritt in die richtige Richtung
Zwar bekommt man im Headshop alles, was man für den Konsum benötigt, Cannabis selbst wird man dort aber auch in Zukunft nicht kaufen können. Politisch gesehen schlägt die Regierung laut dem Headshop-Besitzer eine gute Richtung ein.
Aber von einer Legalisierung ganz ohne Regeln wäre auch er nicht überzeugt. „Man muss Grenzen setzen“, sagt er. „Je mehr die Leute dürfen, desto mehr machen sie auch.“