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Wirtschaftsdrama

TCo.Net: Wie es in der Woche eins nach der Großrazzia weitergeht

Das Co.Net-Gebäude in Drochtersen. Die Beschäftigten arbeiten weiter.

Das Co.Net-Gebäude in Drochtersen. Die Beschäftigten arbeiten weiter. Foto: Knappe

Es ist die Woche eins nach der Großrazzia, dem bisherigen Höhepunkt des Wirtschaftsskandals bei Co.Net. Wie der Alltag bei der Drochterser Verbrauchergenossenschaft weitergeht.

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Von Katja Knappe
Donnerstag, 29.02.2024, 17:50 Uhr

Drochtersen. Die Co.Net-Zentrale in Drochtersen: Nichts erinnert mehr an den länderübergreifenden Großeinsatz der Polizei am vergangenen Freitag. Vorwürfe wegen Veruntreuung, Geldwäsche und krimineller Handlungen im Clanmilieu stehen im Raum. Der zweistöckige Bürokomplex wurde von der Staatsanwaltschaft im Zuge der Razzia nicht als Vermögenswert beschlagnahmt, sondern nur durchsucht. Dabei wurden viele Kisten mit möglichem Beweismaterial mitgenommen.

Das Gebäude steht am 7. März zur Zwangsversteigerung. Die Verbrauchergenossenschaft mit knapp 4000 Mitgliedern, Ferienimmobilien auf Mallorca und Millionenschulden steht seit Mitte Februar erneut unter vorläufiger Insolvenzverwaltung.

Die Arbeit bei Co.Net geht weiter

In mehreren Büro-Fenstern brennt derzeit Licht. Mitarbeiter Frank von Bargen ist auch vor Ort. Er ist - das hat er in vorangegangenen Telefonaten dem TAGEBLATT gesagt - Bänker und bei Co.Net „Mädchen für alles“. Sagen will er derzeit aber nichts - die Insolvenzverwaltung habe von Äußerungen gegenüber der Öffentlichkeit abgeraten.

14 Mitarbeiter soll es bei Co.Net in Drochtersen geben. Die Arbeitsverhältnisse seien alle ungekündigt, sagt von Bargen. Es werde weiter gearbeitet. Die Telefone seien auf Anraten des vorläufigen Insolvenzverwalters auf Anrufbeantworter gestellt worden. Die Insolvenzkanzlei Willmerköster ist aktuell dabei, sich Durchblick zu verschaffen und will später die Öffentlichkeit informieren. Auf der Homepage der Co.Net wird weiter der „Traumurlaub mit Co.Net Holiday“ beworben. Befragt zu den Vorwürfen, die Genossenschaft sei in Machenschaften des Clanmilieus verstrickt, sagt von Bargen, er habe davon keine Kenntnis.

Beschuldigter sitzt noch in U-Haft

Einer der zwölf Hauptbeschuldigten, der bei der Razzia festgenommen worden ist, sitzt weiter in Untersuchungshaft. Das bestätigte die Oberstaatsanwaltschaft Stade auf TAGEBLATT-Nachfrage. Ob es sich dabei um Thomas Limberg handelt, wird von den Behörden weder bestätigt noch dementiert.

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