TD/A gewinnt wildes Spiel in Unterzahl durch einen ganz späten Treffer

Liam Giwah sah schon in der ersten Hälfte die Rote Karte. Sein Foul verursachte einen Elfer. Foto: Struwe
Die SV Drochtersen/Assel erlebt am Freitagabend einen wilden Schlagabtausch gegen den giftigen Eimsbütteler TV. Der Favorit muss in Unterzahl ein 0:1 aufholen - und gewinnt nach einer echten Energieleistung mit 2:1 in der 90. Minute.
Drochtersen. Der abstiegsbedrohte Eimsbütteler TV kommt mit der Empfehlung, am vergangenen Dienstag gerade einen 2:1-Sieg beim Titelaspiranten Phönix Lübeck erkämpft zu haben. Das bestätigte die Aussage von hatte D/A-Trainer Oliver Ioannou, der zuvor schon gewarnt und gesagt hatte, dass D/A mit dem ETV eine Mannschaft empfangen werde, die weiterhin „hungrig“ sei. Ioannou fehlt am Freitagabend krank, er hat Magen-Darm-Probleme. Lars Jagemann vertritt ihn.
Der Gegner ist stärker, als der Tabellenplatz aussagt
Das Spiel beginnt, wie D/A es sich vorstellt. Miguel Fernandes ist gefährlich mit einem direkten Freistoß (6.) und kurz darauf mit einem Abschluss aus zentraler Position, er zielt aber direkt auf den Torhüter (9.).
Dann schleichen sich aber zu viele Ungenauigkeiten ins D/A-Spiel. Zudem entpuppt sich der Aufsteiger als zäher Gegner, der immer wieder den Weg in den Drochterser Strafraum findet. In der 22. Minute ist es erneut Fernandes, der sein Glück aus der Distanz sucht. Das ist aber zu harmlos, wie das ganze D/A-Spiel.
Stürmer Moritz Göttel hat dann in der 33. Minute eine Großchance auf dem Fuß. Der Ball landete unverhofft bei ihm nach einem Befreiungsschlag.
D/A gegen Eimsbütteler TV
Fotos: Jörg Struwe
Ein Elfmeterpfiff schockt die Drochterser
Und dann läuft die 40. Minute. ETV-Spieler Boakye stürmt aufs D/A-Tor zu, bedrängt von Verteidiger Giwah. Auf Höhe des Elfmeterpunktes kommt der Eimsbütteler zu Fall. Ein Foul ist nicht eindeutig erkennbar. Aber Schiri Jannik Schneider entscheidet sofort auf Elfmeter und zeigt Giwah zudem glatt Rot. Eine überharte Strafe. Giwah beteuert, kein Foul begangen zu haben.
Dominik Akyol trifft dann zum 0:1 (41.) aus D/A-Sicht.
Göttel hat noch einen starken Abschluss, der aber auch stark pariert wird. Die Drochterser gehen bedient in die Kabine.
„Wir sind ganz schlecht in das Spiel gekommen“, sagt Lars Jagemann. Er sah „viel zu viele individuelle Fehler“, D/A habe sehr unsauber gespielt. „Der Gegner hat uns maximal gefordert“, so Jagemann.
Nach der Pause entwickelt sich ein wildes Spiel
Nach dem Seitenwechsel präsentiert sich der ETV noch giftiger. D/A hat Probleme, in die Zweikämpfe zu kommen. Die Drochterser kämpfen sich aber ins Spiel. Es entwickelt sich ein wilder Schlagabtausch. Es geht hin und her.
In der 54. Minute dann der nächste D/A-Schock. Maximilian Geißen bleibt im Rasen hängen und muss verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kommt Matti Cebulla.
Cebulla ist es dann, der mit einer scharfen Hereingabe Stürmer Göttel im Strafraum bedient. Der 1:1-Ausgleich in 66. Minute.
Das Spiel bleibt umkämpft und intensiv. Der ETV will genauso wie D/A den Siegtreffer und ist dabei ein ums andere Mal gefährlich. Die Drochterser müssen in Unterzahl eine laufintensive Hälfte überstehen.
Und dann läuft die 90. Minute. Ein Konter über die rechte Seite, mittig wird Willi Reincke bedient, der weiterleitet auf Felix Schmiederer und der Stürmer erzielt cool das 2:1. Riesenjubel.
Vier Minuten werden nachgespielt. D/A übersteht noch eine Druckphase. Dann ist es vollbracht nach einer echten Energieleistung. Die Erfolgsserie wurde auf 14 ungeschlagene Spiele ausgebaut.
ETV-Trainer Jonas Struckmann zollte D/A sodann auch „größten Respekt“ dafür „noch so eine zweite Halbzeit zu spielen“. D/A habe bewiesen, dass „sie derzeit die heißeste Mannschaft der Liga ist“.
Lars Jagemann wusste zu berichten, dass alle in der Kabine das Spiel noch drehen wollten. Es war das vierte Saisonspiel, dass D/A nun in Unterzahl gewonnen hat. Aber das erste nach einem Rückstand. „Wenn man auch an schlechten Tagen gewinnt“, so Jagemann, „dann läuft vieles richtig.“
Die Statistik
Tore: 0:1 (41. FE) Akyol, 1:1 (66). Göttel, 2:1 (90.) Schmiederer
Rote Karte: Giwah (40., Notbremse)
SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Giwah, Mohr, von der Reith, Sattler (64. Schmiederer), Rosin (90.+2 Haut), Steinmann, Geißen (56. Cebulla), Elfers, Göttel (81. Neumann), Fernandes (81. Reincke)
Eimsbütteler TV: Fofana, Tewolde, Lucht, Yago, Hölscher, Schütt (46. Qestai), Lenz (67. Töremis), Koeberer (73. Bär), Boakye (73. Leptien), Akyol, Denis (84. Asare)
Schiedsrichter: Jannik Schneider, Assistenten: Paul Jasper Albrecht, Lennart Kunde
Zuschauer: 653