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Fußball-Regionalliga

TD/A hält in Unterzahl die Null und lässt den Lucky Punch liegen

Tjorve Mohr und die D/A-Defensive hielten gegen abschlussschwache Meppener die Null.

Tjorve Mohr und die D/A-Defensive hielten gegen abschlussschwache Meppener die Null. Foto: Struwe (Archiv)

Die SV Drochtersen/Assel spielt beim SV Meppen eine Halbzeit in Unterzahl. Das teils sehr zähe Duell der sieglosen Topteams endet torlos. D/A kann unter den Umständen mit dem Punktgewinn zufrieden sein, muss aber an seinem Offensivspiel arbeiten.

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Von Jan Bröhan
Montag, 12.08.2024, 06:15 Uhr

Drochtersen. Wenn Pfui-Rufe und Pfiffe des Unmuts von den Tribünen kommen, spricht es für das Spiel. In diesem Fall für das des Gastgebers SV Meppen. Beide Mannschaften sind schlecht in die Saison gestartet, haben nach jetzt drei Spielen zwei Punkte. Sowohl Meppen als auch D/A laufen also früh ihrem eigenen Anspruch hinterher. Zudem sind beide Mannschaften während der Woche aus dem Niedersachsenpokal geflogen.

Die Ausgangslage erklärt dann wohl auch das eher dürftige Niveau dieses vermeintlichen Topspiels. Vor allem die Meppener sind darauf bedacht, bloß keine Fehler zu machen. Der SVM überlässt D/A den Ball, steht kompakt. Die Drochterser haben den Ball, aber keine Lösungen. Es entwickelt sich ein Spiel zwischen harmlosen Gastgebern und bemühten Gästen.

Der Start ist noch verheißungsvoll. Es wäre wohl anders gekommen, wenn Miguel Fernandes schon nach wenigen Sekunden mit seinem ersten Warnschuss getroffen hätte. Das war knapp. Oder Marek Janssen nach nur einer Minute den Ball per Grätsche im D/A-Strafraum nicht verpasst hätte.

Wenig Chancen und fehlende Ideen

D/A hat mehr Ballbesitz, ist auch die aktivere Mannschaft. Aber spätestens ab 20 Metern vor dem gegnerischen Tor fehlen die Angebote für den ballführenden Spieler. Chancen bleiben so Mangelware. Matti Steinmann verpasst per Nachschuss, nachdem SVM-Torhüter Julius Pünt einen Freistoßball von Miguel Fernandes nur abklatschen konnte. Ein Schuss aus bester Position von Haris Hyseni wird geblockt.

Die enttäuschenden Meppener haben sogar die gefährlicheren Chancen. Janssen setzt mit dem Rücken zu einem halbgaren Fallrückzieher an und verpasst knapp. Ein Kopfball von Nikell Touglo muss auf der Linie geklärt werden.

Liam Giwah sah kurz vor der Pause die Gelb-Rote Karte, weil er zwei Konter durch taktische Fouls unterband.

Liam Giwah sah kurz vor der Pause die Gelb-Rote Karte, weil er zwei Konter durch taktische Fouls unterband. Foto: Struwe (Archiv)

D/A macht vor allem zu wenig aus Kontern und Umschaltmomenten, wenn es schnell gehen muss und richtige Entscheidungen getroffen werden müssen. So auch in der 45. Minute nach einem Ballgewinn an der Mittellinie. Am Ende kontert Meppen und Liam Giwah entschärft die Situation per taktischem Foul. Es ist sein zweites. Er sieht Gelb-Rot.

„Wir waren die bessere Mannschaft und hatten auch die besseren Chancen“, beurteilt D/A-Trainer Oliver Ioannou die erste Halbzeit, in der D/A optisch überlegen war.

D/A hat Glück, dass Meppen abschlussschwach ist

Die zweite Halbzeit beginnt mit einem Schreckmoment. Janssen trifft nach starkem Anspiel von Christopher Schepp. Er steht aber leicht im Abseits. Meppen agiert nun zielstrebiger, will die Unterzahl von D/A ausnutzen. Das dauert aber nur knappe zehn Minuten an. Dann verflacht die Partie.

Die Drochterser haben eigentlich wenig Mühe, die Null zu halten. Sie haben aber bei vier Meppener Großchancen auch großes Glück, dass der Gastgeber in diesen Szenen genauso harmlos ist wie es der Gesamtleistung entspricht. „Wir haben über weite Strecken gut verteidigt, dass man in Unterzahl auch Abschlüsse gegen sich hat, ist nicht zu vermeiden“, sagt Ioannou.

Leon Demaj verzieht aus vier Metern völlig blank am langen Pfosten (77.). Schepp setzt einen ähnlichen Abschluss an (84.). Janssen verpasst knapp (94.) und Lasse Zumdieck drischt aus kurzer Distanz auch drüber (95.). Finn Wendler hätte diese Meppener Harmlosigkeit in der 93. Minute bestrafen können, doch auch sein Abschluss aus bester Position verkümmert zu einer Rückgabe zum gegnerischen Torhüter.

„Wenn wir den Lucky Punch nutzen, hätten wir auch verdient gewonnen“, sagt Ioannou. Er habe das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre. „Aber wenn man in Meppen eine Halbzeit in Unterzahl spielt, muss man von einem Punktgewinn sprechen.“

Am kommenden Wochenende ist D/A spielfrei, weil Gegner Bremer SV im DFB-Pokal spielt. Am Dienstag, 20. August, geht es wie schon im Pokal wieder nach Jeddeloh, dann kommt am Freitag, 23. August, der VfB Lübeck nach Kehdingen.

Die Statistik

Gelb-Rote Karte: Giwah (45., wiederholtes Foulspiel, D/A)

SV Meppen: Pünt, Mißner (82. Wessels), Möller (60. Stuhlmacher), Demaj, Janssen, Schepp, Sprekelmeyer, Touglo, Haritonov (76. Zumdieck), Prasse (64. Lenz), Rankic

SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Giwah, Mohr, Serra, Bär (65. Reincke), Steinmann, Sattler (68. Aue), Fernandes (90. Wendler), Rosin (68. Haut), Geißen, Hyseni (73. Göttel)

Schiedsrichter: Lennart Wolff. Assistenten: Dennis Beuße, Dominik Minke

Zuschauer: 5035

Nächstes Spiel: Jeddeloh - D/A (Di., 20. Ausgust, 19.30 Uhr)

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