TDHB-Pokal: VfL Horneburg will den großen Coup schaffen

Der VfL Horneburg feierte den ersten Platz in der 2. Bundesliga Nord mit einer inoffiziellen Meisterschale. Foto: Scholz
Horneburg will seine famose Saison krönen und sich für den großen Aufwand belohnen. Dafür müssen die A-Junioren nun den Grundstein legen, im Pokalheimspiel gegen den Südmeister.
Horneburg. Im Pokalfinale trifft der VfL Horneburg, frischgebackener Meister der 2. Bundesliga Nord, auf den Südmeister SG Pforzheim-Eutingen. Das Hinspiel findet am Samstag, 26. April, um 17 Uhr in Horneburg statt.
„Das hat man ja nicht so oft im Landkreis“, sagt Trainer Stefan Hagedorn bezüglich eines solchen Highlightspiels. Die Horneburger hatten schon das finale Meisterschaftsspiel in der heimischen Halle, nach ihrer famosen Saison, zu einem Event gemacht.
Für das erste Pokalduell hat der VfL innerhalb von eineinhalb Werktagen die verfügbaren 450 Karten verkauft. Es hätten locker mehr sein können. Dann hätten die Horneburger in eine andere Halle ausweichen müssen. Der VfL setzt aber auf seine Heimspielstätte, wie Hagedorn sagt. „Das ist schön für die Fans.“ Und der eigene Nachwuchs wird durch die Großen inspiriert und motiviert.
Immenser Aufwand für Verein und Mannschaft
Die Organisation des Heimspiels ist die eine Sache. Schwerer wiegt das Rückspiel am Sonntag, 4. Mai, ab 16 Uhr in Pforzheim. Natürlich sind die Horneburger durch ihre Erfolge erprobt. Vor drei Jahren musste die damalige A-Jugend das Final Four in Göppingen spielen und kam ins Finale.
„Es bleibt aber immer eine riesige Herausforderung“, sagt Hagedorn. Dass das Spiel „organisatorisch“ vonseiten der Pforzheimer nicht am Samstag stattfinden kann, sondern am Sonntag, ist für Schüler und Arbeitnehmer schwierig.
Hagedorns Frau Britta ist die Reiseleiterin und Organisatorin beim VfL. Zwei Nächte werden die Horneburger im Raum Großwallstadt verbringen, vor und nach dem Spiel. Am Samstag steht nach der gut sechsstündigen Fahrt ein Heimspiel des Zweitligisten TV Großwallstadt auf dem Programm. Damit die Jungs nicht nur im Hotel sitzen müssen, so Hagedorn.
Der VfL finanziert diese Auswärtsspiele durch Sponsoren, Förderer und die Zuschauereinnahmen. Am Sonntag müssen die Horneburger dann nochmals knapp 200 Kilometer nach Pforzheim fahren, und zurück ins Hotel. Montag geht‘s zurück nach Horneburg. Mit einem Pokalsieg würde alles leicht erscheinen.
Gegneranalyse verschlingt ebenso einige Stunden
Die Spiele der Bundesligisten werden alle auf einem Portal geteilt. Hagedorn kennt den Meister der Südstaffel also. „Stunde um Stunde“, sagt er, habe er Videoanalysen gemacht. Im Gesamtpaket sei der Aufwand „schon grenzwertig“. Sein Pforzheimer Kollege sei im Gegensatz hauptberuflich als Trainer angestellt.
Auch die Horneburger Spieler nutzen diese Möglichkeit und machen „ihre Hausaufgaben“, analysieren ihre direkten Gegenspieler. Neben dem immensen sportlichen Aufwand stecken viele auch in Abiturprüfungen.
Pforzheim habe eine andere Spielanlage als die Horneburger, die selbst gerne ins Tempo gehen. Der Südmeister setzt auf eine starke Deckung und gutes Stellungsspiel, so Hagedorn.
Im Idealfall fährt der VfL mit einem Puffer zum Rückspiel
Der VfL will im Heimspiel versuchen, sein Tempospiel durchzusetzen. Mit vier, fünf Toren Vorsprung zu gewinnen, „wäre schön“, so Hagedorn.
Die starken Spieler beim Gegner seien klar definierbar, sagt der VfL-Trainer. Die SG verfügt auch über gute Außenspieler, auf die sich der VfL einstellen müsse.
Wie stark der Meister der 2. Bundesliga Süd aber wirklich ist, sei schwierig zu beurteilen. Ein Quervergleich zwischen den beiden Ligen sei schwer. Zu glauben, dass der VfL eventuell im Vorteil ist, weil es in der Südstaffel keine Handball-Akademien wie Gummersbach oder Lemgo gibt, wäre vermessen, so Hagedorn.
Nach der Meisterschaft urteilte er stolz: „Man muss sich mal auf der Zunge zergehen lassen, wen wir hinter uns gelassen haben: Gummersbach, Lemgo, Minden.“
Das zählt nun nichts mehr. Nun soll der große Coup gelingen. 2022 verlor die männliche A-Jugend um den heutigen Zweitligaspieler Ole Hagedorn (VfL Lübeck-Schwartau) das Pokalfinale. Im zweiten Anlauf soll es klappen - nun mit seinem jüngeren Sohn Malte, noch B-Jugendlicher, U17-Nationalspieler und mit 166 Treffern bester Werfer der zweiten Liga.
„Das wäre einfach schön“, sagt Hagedorn. Der Sieg im DHB-Pokal wäre die Krönung - und Belohnung für die harte Arbeit und den großen Aufwand.