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Handball 3. Liga

TDas Spiel ist härter und in Fredenbeck vieles anders als in der Slowakei

Daniel Polák arbeitet bei Mohr Sports und bedruckt Shirts und Trikots.

Daniel Polák arbeitet bei Mohr Sports und bedruckt Shirts und Trikots. Foto: Thiele

Fredenbecks Neuzugang Daniel Polák musste sich an Fremde, die einfach grüßen, oder Radarfallen gewöhnen. Doch der Slowake hat sich schnell eingelebt. Deshalb fühlt er sich wohl.

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Von Wilhelm Thiele
Donnerstag, 18.09.2025, 16:50 Uhr

Fredenbeck. Daniel Polák hat sämtliche Auswahlmannschaften seines Verbandes durchlaufen, von der U14 bis zur U20. Sechs Länderspiele in der Männer-Nationalmannschaft der Slowakei hat der 25-Jährige bisher absolviert. Seit Saisonbeginn verstärkt der 1,84 Meter große Linksaußen nun den VfL Fredenbeck in der 3. Liga und bildet ein Gespann mit Laurenz Reiners.

Begonnen hat Daniel Poláks Handballkarriere mit der Einschulung als Sechsjähriger in Stupava, einer Kleinstadt in der Nähe der Hauptstadt Bratislava, direkt an der Grenze zu Österreich gelegen. Seither bestimmt Handball sein Leben. Er folgt damit seinen Eltern und Großeltern. Alle waren Handballer. Schon sein Onkel war international unterwegs. „Handball gehört zu unserer Familie.“ In der Slowakei hat Daniel Polák die letzten Jahre in der „Eliteklasse“ gespielt, der 1. Bundesliga des Landes, zuletzt beim HK Agro Topolcany.

Als er den Wechsel zum VfL Fredenbeck angeboten bekam, habe er sofort zugesagt. Auch wenn er über den Ort und den Verein nur wenig wusste. Der Wechsel selbst sei sehr schnell über die Bühne gegangen und heute wisse er, dass es die richtige Entscheidung für ihn war. Er müsse sich für den Vertrauensvorschuss bei Vereinsführung und Trainer bedanken. „Meine Entscheidung bereue ich nicht, es gefällt mir hier sehr.“

Team und Wohngemeinschaft gefallen ihm

„Viele aus dem Verein, die Trainer und meine Mitspieler haben dafür gesorgt, dass ich mich hier schnell eingelebt habe und wohlfühle.“ Mit Lauro Strothmann wohnt er in einer Wohngemeinschaft. Großer Wohlfühlfaktor seien für ihn auch die Heimspiele mit den begeisternden Fans. Er habe schnell gemerkt, dass sich viele im Dorf für den Verein und den Handball interessieren. Nach dem Spiel bleiben die Fans zusammen und diskutieren das Spiel. So etwas habe er in seiner Heimat nicht erlebt. „Ich freue mich auf jedes Heimspiel.“

Die Arbeit macht Daniel Polák Spaß, er findet den Job kreativ.

Die Arbeit macht Daniel Polák Spaß, er findet den Job kreativ. Foto: Thiele

Neben dem Handball hat Daniel halbtags eine Anstellung bei Mohr Sports in Dollern gefunden und ist dort für die Beflockung von Textilien zuständig. Eine Arbeit, die ihm Spaß macht. „Sie ist kreativ.“

Überhaupt sei das Leben hier in vielem dem in der Slowakei ähnlich. Darum sei ihm die Eingewöhnung nicht so schwergefallen. Das gelte auch für das Essen, wenn auch die Qualität der Nahrungsmittel in Deutschland sehr viel besser sei. Ungewohnt für ihn war, dass man sich in Fredenbeck auf der Straße grüße, auch wenn man sich nicht kenne. Das sei in der Slowakei nicht üblich. Aber die Menschen gingen eben hier generell freundlicher miteinander um, helfen einander. „Es gefällt mir hier. Ein guter Ort zum Leben.“

Alltag und Spiele sind gewöhnungsbedürftig

Die größte Überraschung im Alltag waren für Daniel Polák allerdings die „Blitzer“, Radarfallen, auf den Straßen. „Die kenne ich aus der Slowakei nicht.“ Obwohl er meint, sich an die Geschwindigkeitsregeln in Deutschland zu halten, achte er nun sehr penibel auf seine Geschwindigkeit.

In seiner Freizeit treibt Daniel Polák, was wundert‘s, Sport. Er jogge viel und gehe ins Fitness-Studio. „Die Spiele hier sind viel anspruchsvoller als in der Slowakei und auch das Training ist härter.“

Der nächste Einsatz wartet für Daniel Polák am Sonnabend im Auswärtsspiel beim TuS Vinnhorst, derzeitiger Tabellenführer und einer der Meisterschaftsfavoriten (19 Uhr). Nach der nicht erwarteten Niederlage im letzten Spiel beim VfL Eintracht Hagen II ist dies die perfekte Gelegenheit für den VfL Fredenbeck, sein tatsächliches Leistungsvermögen zu zeigen.

Für Trainer Matthias Steinkamp „muss alles zu 100 Prozent funktionieren“, dann sei einiges möglich. Dort treffen sie auch auf den ehemaligen Fredenbecker Nikolaj Petrov, jetzt Stammkeeper der Vinnhorster. Ein besonderes Spiel wartet auch auf Nils Schröder, der vor seinem Wechsel in die erste schwedische Liga ebenfalls dort in der 2. Bundesliga aktiv war.

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