TDas alles soll der Bahnhof in Cadenberge künftig bieten

Am Bahnhof Cadenberge beginnen demnächst die ersten Arbeiten - der in dieser Ansicht rechte Teil wird abgerissen. Foto: Kramp
Noch bietet er Anreisenden einen trostlosen Anblick und ist ein Sanierungsfall. Aber der Bahnhof Cadenberge soll wieder zur Visitenkarte des Ortes werden. Das sind die Pläne.
Cadenberg. Feuchtigkeitsschäden, Insekten- und Pilzbefall machen dem Gebäude zu schaffen, hat das beauftragte Architekturbüro Schüch & Cassau aus Stade herausgefunden.
Die Gemeinde Cadenberge, seit 2022 Besitzerin der Immobilie, stellt jetzt weiter die Weichen, damit der marode Backsteinkoloss aus der Kaiserzeit aus der Tristesse erweckt wird. Der weitgehende Leerstand soll dann der Vergangenheit angehören und in das Gebäude neues Leben einziehen.

So könnte der Bahnhof Cadenberge sich nach der Sanierung von der Straßenansicht aus präsentieren. Ein kleiner, moderner Anbau ist an der Seite vorgesehen. Foto: Schüch & Cassau
Vor allem im östlichen Bereich sind die Schäden gravierend. Untersuchungen haben ergeben, dass es dort Befall des Echten Hausschwamms gibt. Eine Sanierung würde sich in diesem Fall äußerst umfangreich gestalten. Zudem sind die Holzbalkendecken über dem Kellergeschoss nicht mehr vorhanden, und alle Decken sind, ebenso wie die Treppe, einsturzgefährdet.
Aus diesem Grund darf und muss dieser Teil demnächst weichen und wird dem Erdboden gleichgemacht. 40 Jahre lang stand dieser Bereich leer. Dafür hat die Gemeinde jetzt dem Abbruchunternehmen Freimuth aus Bülkau den Auftrag erteilt.
Die angrenzenden Stellwerker der Bahn als einzige Mieter im Gebäude sollen dadurch keine Einschränkungen erleiden. „Die Arbeiten beginnen möglichst bald“, gab Bürgermeister Wolfgang Heß bei der Ratssitzung bekannt. Beschlusslage ist auch, dass weiterhin das Architektenbüro Schüch & Cassau das Vorhaben Bahnhofsanierung begleitet.
Früher gab es im Bahnhof eine Gaststätte
Der westliche und mittlere Teil beherbergte einst eine Gaststätte, den Warteraum und die Fahrkartenausgabe sowie eine Wohnung im Dachgeschoss. Diese Räume werden seit rund 30 Jahren nicht mehr genutzt. Im mittleren Gebäudeteil sind circa 80 Quadratmeter im Erdgeschoss an die Deutsche Bahn für ein Stellwerk vermietet.
Vermietet ist auch der darunter befindliche Keller. Laut dem Architektenbüro ist das Bestandsgebäude in seiner historischen Gestalt und als Zeitzeugnis erhaltenswert. Daher soll es auch, so weit wie möglich, in seiner äußeren Erscheinung bestehen bleiben.
Eine Fläche soll für Außengastronomie genutzt werden
Noch ist es Zukunftsmusik, aber das modernisierte Gebäude erhält neben einem gastronomischen Bereich auch Räume für Veranstaltungen, Ausstellungen und Vereinstreffen, zudem sind Büro- und Wohnnutzungen geplant. An einem kleinen neuen Erweiterungsbau wird eine Fläche für Außengastronomie entstehen.
Im öffentlichen Außenbereich gibt es Sitzgelegenheiten, Beete und Bäume. Vorgesehen sind abschließbare Fahrradboxen mit Ladestationen für E-Bikes. Der gesamte Bahnhof mit den Außenflächen soll, durch eine neue Pflasterung, eine Einheit bilden.
Die Gesamtkosten der Maßnahme sind mit rund 2,73 Millionen veranschlagt. Allerdings setzt die Gemeinde Cadenberge darauf, aus verschiedenen Töpfen erhebliche Fördermittel generieren zu können und rechnet mit einem Eigenanteil von 800.000 Euro.
Das Bahnhofsgebäude in Cadenberge wurde 1890 errichtet und in den Jahren 1905 und 1912 weiter ausgebaut. 1933 fand eine Erweiterung für einen Stellwerkraum statt.
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