TDas lang ersehnte Harsefelder Comeback hat sportlich kein Happy End

Moritz Dodenhoff (mit Ball) hat bei seinem Comeback zwei Mal getroffen. Erst glich er für den TuS Harsefeld II zum 1:1 aus, traf dann aber auch noch per Eigentor zum späten 2:2 zugunsten von Deinste. Foto: Struwe
In Harsefeld wurde ein glücklicher Comebacker zum tragischen Helden. Der Trainerdebütant war dennoch zufrieden. In Wiepenkathen relativiert der Trainer den Auftakterfolg.
Landkreis. Der erst 24 Jahre alte Moritz Dodenhoff hatte seit seinem Wechsel 2021 vom Heeslinger SC zum TuS Harsefeld noch kein Spiel bestreiten können. Vier Meniskusrisse verhinderten dies.
Zwei hatte er schon vor seinem Wechsel. Dann zog er sich den dritten gleich im ersten Testspiel mit Harsefeld zu. Fünf Monate später stieg er ins Training ein und es passierte sofort wieder.
TuS-Trainer Patrick Reis war selbst dabei, als sich Dodenhoff bei dem harmlosen Vier-gegen-Fünf-Spiel bei einem Pass vertrat. Es passierte im Juni 2022.
Die Lust auf Fußball kommt durch seine Arbeit zurück
„Im ersten Jahr nach dem vierten Meniskusriss hatte ich gar keine Lust mehr auf Fußball“, sagt Dodenhoff. Das Knie fühlte sich nicht gut an. Er begann verstärkt mit Kraft- und Aufbautraining.
In den vergangenen zwei Saisons begleitete er die U19 des JFV A/O/B/H/H als Physiotherapeut. „Da kam dann die Lust auf Fußball langsam zurück“, sagt er.
Im Dezember 2024 begann er, wieder einmal pro Woche mitzutrainieren. Das Selbstvertrauen in sein Knie kam zurück. Also machte er auch die Saisonvorbereitung mit.
Zum Bezirksliga-Auftakt war es nun endlich so weit - doch eine späte Aktion verhinderte das perfekte Comeback.
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Dodenhoff traf gegen den Deinster SV zum 1:1 nach schöner Angriffskombination inklusive Doppelpass. Die Harsefelder waren nach dem frühen Rückstand (6.) spielbestimmend, mussten aber mit dem 0:1 in die Pause gehen.
Bis kurz vor Spielende sah der TuS II wie der verdiente Sieger aus. Doch dann landete ein verunglückter Kopfball von Dodenhoff im eigenen Tor (85.) zum 2:2-Endstand. „Klar, hat er sich geärgert“, so Reis, „aber er war da nicht alleine schuld, es fehlte an der nötigen Kommunikation.“
Dodenhoff zählte auch immer zum Kader der Ersten, er soll nun erst mal Spielpraxis sammeln. „Und dann gucken wir mal“, sagt Reis. Er habe Dodenhoff vor dem Spiel gefragt, wie er sich fühle. Das Knie fühlt sich gut an.
Reis erstmals TuS-Trainer an der Seitenlinie
So wie Dodenhoff erstmals ein Pflichtspiel im TuS-Trickot absolvierte, so stand der langjährige TuS-Spieler Patrick Reis erstmals an der Seitenlinie. Er hat das Traineramt von Marcel Jacobi übernommen, der als frischgebackener Vater kürzertreten wollte.

Patrick Reis war bei seinem Trainerdebüt mit dem ersten Saisonspiel „grundsätzlich zufrieden“. Die Harsefelder Chancenverwertung konnte ihm aber nicht gefallen. Foto: Struwe
Trotz des Remis war Reis „grundsätzlich zufrieden“. Harsefeld, in der Vorsaison starker Dritter, sei bei seinem Trainerdebüt die klar bessere Mannschaft gewesen. Es haperte allerdings an der Chancenverwertung. Reis sah drei, vier Hundertprozentige, die der TuS liegen ließ.
Reis hat als Trainerneuling eine intakte Mannschaft übernommen. Da müsse man an der Ausrichtung wenig verändern, sagt er. „Natürlich hat jeder seine eigenen Ansätze“, so Reis, er habe in der Vorbereitung etwas mehr Wert auf Kraft und Ausdauer gelegt.
Von namhaften und guten Trainern gelernt
Der 36-jährige Reis ist froh, dass Marcel Jacobi weiterhin der Mannschaft als Spieler - zurzeit aber noch angeschlagen - zur Verfügung steht. „Er ist immer dabei, hält sich aber vornehm zurück“, scherzt Reis. Jacobi lasse ihn und Co-Trainer Tobias Dehden in Ruhe arbeiten. „Wir können uns aber natürlich immer Tipps von ihm holen“, sagt Reis.
Der einstige Leistungsträger in seinen Mannschaften hat von erfahrenen und erfolgreichen Trainern gelernt. Calle Löhden trainierte ihn in der Jugend, später waren es Hartmut Mattfeldt bei A/O sowie Dennis Mandel und Julian Geils beim TuS. Alle hätten verschiedene Ansätze gehabt, so Reis. Jetzt will Reis sich selbst als Trainer profilieren.
Kreisliga: Klare Angelegenheit im Absteiger-Duell
Das Eröffnungsspiel zwischen den beiden Bezirksliga-Absteigern TSV Wiepenkathen und FC Mulsum/Kutenholz wurde mit Spannung erwartet. Richtig spannend wurde es dann nicht.
Wiepenkathen setzte sich mit 4:0 durch. Dabei hatte Mu/Ku zuvor einen Achtungserfolg eingeheimst, als sie im Kreispokal den amtierenden Pokalsieger SG Lühe rauswarfen. Der TSV hatte hingegen ein Freilos. „Wir wussten nicht, wo wir stehen“, sagt also Trainer Nils Zielesniak. Der Auftaktsieg sei dennoch „schwer einzuordnen“. Zumal er zu hoch ausgefallen sei, so Zielesniak.
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Der Gastgeber hatte den Ball und spielte Mu/Ku auch ein wenig müde. „Wir sind geduldiger geworden und gehen nicht mehr unnötig ins Risiko“, hebt der TSV-Trainer positiv hervor. Allerdings sei die Passquote ab dem zweiten Drittel, wo es Mu/Ku „defensiv gut gemacht“ habe, schlecht gewesen. „Das können wir besser.“
Als nächstes trifft der Absteiger auf den FC Wischhafen/Dornbusch (startete mit einem 6:0-Sieg gegen Aufsteiger Hammah II). „Dann wissen wir mehr“, sagt Zielesniak. Die Stärke der Liga muss sich erst mal herauskristallisieren.
In der 1. Kreisklasse trifft es Immenbeck II gleich hart
Für den neuen TSV Eintracht Immenbeck II hätte die Saison schlimmer nicht beginnen können. Die 0:1-Heimniederlage gegen die ebenfalls neu zusammengestellte SV Drochtersen/Assel IV ist das eine, die schwere Knieverletzung von Offensivspieler Jonas Kock wiegt da viel schwerer. Bei einem aus der Ferne harmlosen Zweikampf blieb der 32-Jährige im Rasen hängen. „Ich hoffe, dass es nicht das Kreuzband ist“, so Trainer Marvin König direkt nach der Pause.

Florian Marx (links), hier im Zweikampf mit Immenbecks Kapitän Leon Sobbe, erzielte beim D/A IV-Erfolg das Tor des Tages. Foto: Brunsch

Für Immenbecks Trainer Marvin König gibt es noch viel Arbeit. Gegen D/A IV verlor sein neues Team mit 0:1. Foto: Brunsch
Seine Mannschaft kam gegen die defensiv sehr diszipliniert agierenden Gäste aus Kehdingen nur selten gefährlich vors Tor. In der Schlussphase hätten allerdings Mohammed Yunus Ercan oder Philipp Raschke den Ausgleich machen können. So gewann D/A dank des Kopfballtreffers von Florian Marx. Der Mix aus letztjähriger vierter und fünfter Mannschaft sah schon recht gut aus. Da könnten die Trainer Andre Matties und Ole Schmidt noch viel Spaß bekommen.
Dämpfer für SV Burweg
Der SV Burweg war nur knapp am Aufstieg gescheitert. Da der Kader zusammenblieb, geht‘s optimistisch in die neue Saison. Doch gleich zum Start gab es einen schmerzhaften Dämpfer. Nach einer 2:0-Führung ging die Elf von Trainer Franz Olenberger gegen Aufsteiger Ottensen noch mit 2:5 unter. „Der Sieg der Gäste war absolut in Ordnung. Die haben um jeden Meter gekämpft“, so Olenberger. Stürmer Ahmed Radi gelangen gleich drei Treffer.
Absteiger und Titelkandidat SV Agathenburg/Dollern lieferte zum Auftakt gegen den TSV Wiepenkathen II keine Glanzleistung ab, gewann aber deutlich mit 4:0. „Da ist noch Luft nach oben“, sagt Trainer Carsten Junge. Ein Glücksgriff gelang ihm mit der Einwechslung von Routinier Niko Hause, der eine Minute später schon für die Entscheidung zum 3:0 sorgte. „Der hat das Zeug dazu, immer mal wieder richtig zu stehen“, so Junge.
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