TDas sind die neuesten Bewohner im Wingster Zoo

Frettchen wie Eddi sind putzmuntere Tiere. Sie kommen in der Zooschule im Wingster Waldzoo zum Einsatz. Foto: Kramp
Die Neulinge im Wingster Waldzoo sind quirlige, putzige und pelzige Gesellen. Mittlerweile sind es fünf Frettchen - und sie haben eine besondere Aufgabe.
Wingst. „Das habe ich mir gewünscht, seitdem ich hier angefangen habe“, verrät Zoochef Dr. Pierre Grothmann. Die handzahmen Tiere sind von Privathaltern aufgezogen worden und jetzt zwölf Wochen alt. Sie sollen vor allem in der Zooschule zur Veranschaulichung dienen, und auch bei Kindergeburtstagen wird Kindern ihre Lebensweise nähergebracht.
Das Frettchen, auch Frett genannt, ist ein Haustier, das zur Marderfamilie gehört. Es stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Europäischen Iltis ab. Weitere Vermutungen legen eine Herkunft vom Steppeniltis nahe. Auf jeden Fall lebt das Frettchen schon sehr lange bei den Menschen. „Seit über 2500 Jahren werden sie von den Menschen gehalten. Sie dienten bei der Jagd. Man hat sie in den Kaninchenbau hineinschniefen lassen, und der Mensch wartete am anderen Ende, um das Kaninchen zu fangen und zu erlegen“, erläutert Zoochef Dr. Pierre Grothmann.
Weitere Jungtiere leben im Zoo
Frettchen gelten als gesellig, intelligent und lebhaft. Durch intensiven Kontakt mit Menschen können sie sehr zahm und zutraulich werden. Das hofft Dr. Grothmann auch für die Tiere in der Wingst. Die drei Männchen seien eher ruhiger, das noch einzige Weibchen hingegen zwicke schon mal aus Futtergier.
Im Wingster Zoo kümmert sich der frischgebackene Tierpflegergeselle Elias (19) um die putzigen Tiere, die aufgrund ihrer Agilität viel Futter brauchen. Ihr Außengehege nahe dem Zoo-Kiosk ist mit einem kleinen Pool versehen und mit Röhren, in denen sie spielen können. Nun muss dort nur noch die angesäte Wildblumenmischung aufgehen.
Die drei Monate alten Frettchen sind nicht die einzigen Jungtiere. Noch thronen die drei hier geschlüpften Störche auf dem Dach des Reetdach-Kiosks, aber nicht mehr lange. Der Zoochef rechnet damit, dass sich die Jungtiere demnächst auf den Weg nach Süden machen, bevor auch später die Elterntiere folgen.
Nachwuchs bei Prinz-Alfred-Hirsch
Zwei kleine Alpakas und fünf Pfauenküken erblickten ebenfalls in der Wingst das Licht der Welt. Doch besonders erfreut ist Dr. Grothmann über das Prinz-Alfred-Hirschkalb. Das weibliche Tier – so groß wie ein Rehkitz – ist sechs Wochen alt.
Mit der Halbjahresbilanz ist der Zooleiter übrigens sehr einverstanden. „Bis Ende Juni war alles gut.“ Rund 45.000 Besucherinnen und Besucher wurden von Januar bis Ende Juni gezählt. Nicht zufrieden ist er bisher mit der Besucherzahl in den Sommerferien und erhofft sich eine Steigerung. „Am Ende des Jahres wollen wir eine 95.000 plus an Besuchern erreichen“, beschreibt er das selbst gesteckte Ziel. Der Waldzoo Wingst ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Zoochef Dr. Grothmann mit Tierpfleger Elias und zwei Frettchen. Foto: Kramp

Erst ein paar Wochen alt ist das Prinz-Alfred-Kalb. Foto: Kramp