TDas steckt hinter dem D/A-Erfolg - Und hält die Serie auch in Oldenburg?

Innenverteidiger Tjorve Mohr und D/A lassen derzeit nur wenige Gegentreffer zu. Foto: Bergmann (Archiv)
Die SV Drochtersen/Assel feierte fünf Siege in Folge, ist seit zehn Spielen unbesiegt. Vereinsrekord für den Regionalligisten. Was macht D/A nach dem verkorksten Saisonstart und dem Trainerwechsel so stark? Und hält die Serie auswärts in Oldenburg?
Drochtersen. Das Hinspiel gegen den Drittliga-Absteiger VfB Oldenburg endete 1:1 im Kehdinger Stadion. Es folgte das blutleere 0:3 beim derzeitigen Tabellenführer Hannover 96 II und die Trennung von Trainer Frithjof Hansen. Oliver Ioannou übernahm zusammen mit Lars Jagemann als Co-Trainer. Die Statistik seitdem: In 14 Ligaspielen gewann D/A acht Mal inklusive der jetzigen Siegesserie nach der Winterpause, hinzu kommen fünf Unentschieden - bei nur einer Niederlage gegen den als Meisterschaftsfavoriten gehandelten 1. FC Phönix Lübeck (1:2).
Was das eine oder andere Remis betrifft, sagt Ioannou, dass es eigentlich sogar mehr Punkte hätten sein können beziehungsweise müssen, die D/A bisher unter ihm erspielt hat. Wie also ist die recht schnelle Kehrtwende zum stabilen D/A-Spiel gelungen?
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Der erste Ansatzpunkt von Ioannou war, dass er „sehr viel Wert auf Disziplin“ gelegt habe. Das gehe bei der Pünktlichkeit los. Die Basis sei das Verhalten von jedem einzelnen Spieler. Die Disziplin auf dem Trainingsplatz und die Ernsthaftigkeit bei der Umsetzung der Trainingsinhalte müssten dann ebenso ins Spiel transportiert werden.
Die Defensive hat erst mal Priorität
Über Defensiven gibt es im Fußball bekanntlich viele Weisheiten. Dass sie das Gerüst für den Erfolg sind, gilt dabei als gesichert. „Wenn es bis in die Schlussphase 0:0 steht, kann man immer noch gewinnen“, sagt Ioannou. Auf einem guten Defensivverhalten wollte er aufbauen. „Diszipliniertes Gegen-den-Ball-Arbeiten“ ist seine Marschroute. So konnte sich D/A „eine gute Struktur erarbeiten“.
Natürlich sind es keine D/A-Ansprüche, auf eine Mauertaktik zu setzen. „Die ersten Schritte zielten darauf ab, stabiler zu werden und bessere Ergebnisse zu erzielen“, sagt Ioannou. Dabei sollte die Mannschaft aber mutig bleiben. Der Gegner sollte trotzdem früh unter Druck gesetzt werden. So heimste D/A Punkt für Punkt ein. Und festigte sich stetig.
In Winterpause wurde an Stellschrauben gedreht
Als es in die Winterpause ging, war die Stimmung im Team gut und positiv. Der Kader wurde bewusst verkleinert. „So ist die Mannschaft nochmals mehr zusammengewachsen und es konnte sich eine Einheit formen“, sagt Ioannou. Zudem könnten so Perspektivspieler mehr eingebunden werden.
Zudem sieht er, der bei jedem Spieler auf offene Kommunikation setzt, in der Mannschaft eine klare Hierarchie. Der Trainer, der bei D/A selbst Führungsspieler war, nennt die erfahrenen und langjährigen D/A-Spieler Patrick Siefkes, Tjorve Mohr, Nico von der Reith, Jannes Elfers und Maximilian Geißen.
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Zudem hat sich Matti Steinmann zum Lenker und Denker aufgeschwungen. Stürmer Moritz Göttel wachse immer mehr ins Team, komme selbst besser rein. Seit diesem Jahr sei der Stürmer „gut im Spiel“. Insgesamt sei D/A stetig „zielstrebiger im Spiel geworden“, sagt Ioannou.
Oldenburg mit ähnlichem Saisonverlauf wie D/A
Der VfB Oldenburg ging mit großen Erwartungen nach dem Drittliga-Abstieg in die Saison. „Dass sie für die 3. Liga gemeldet haben, zeigt ihre Ambitionen“, sagt Ioannou. Der Aufstieg ist für den Tabellensiebten (zwei Punkte hinter D/A, aber mit einem Spiel weniger) natürlich nicht mehr drin.
Trotz stark besetztem Kader missglückte der Saisonstart. Trainer Benjamin Duda musste nach nur sieben Spieltagen gehen. Für ihn übernahm wieder Fuat Kilic, der nach dem Abstieg zurückgetreten war. „Seine Bilanz ist gut, unter ihm hat sich der VfB wieder stabilisiert“, urteilt Ioannou.
Der D/A-Trainer erwartet „ein intensives Spiel“ vor lautstarker und großer Kulisse. „Wir können aber mit breiter Brust dahin fahren“, so Ioannou. Er hält seine Mannschaft auch für gefestigt genug, den Ausfall vom verletzten Steinmann zu kompensieren. Da seien Geißen und Dennis Rosin gefragt.
Disziplin ist die Basis für den Erfolg