TDeicherhöhung auf Krautsand: Treppe muss weichen

Im Zuge der Deicherhöhung auf Krautsand soll eine der Fußgängertreppen - drei liegen aktuell sehr dicht beieinander - in Richtung der Pastorenweide wandern. Foto: Knappe
Um den Hochwasserschutz sicherzustellen, müssen entlang der Elbe alle Deiche erhöht werden. Für Krautsand wird das Vorhaben immer konkreter. Unter anderem wird ein Weg für Strand-Besucher verschoben.
Drochtersen. Fünf Kilometer lang ist der erste Abschnitt, auf dem die Deicherhöhung auf Krautsand starten soll. Er liegt zwischen dem Sperrwerk Wischhafen und Ortslage. Der Deich wird von derzeit rund acht auf dann zehn Meter erhöht, in der Ortslage werde er rund 20 Zentimeter tiefer sein, erläuterte Justus Katt vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) im Drochterser Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Umwelt und Tourismus.
Die Deichkrone wird drei Meter breit bleiben. In der Breite wird der erhöhte Deich durchschnittlich um rund 25 Meter zulegen, auch ein durchgehender Treibsel-Räumweg entlang der gesamten Küstenlinie ist eingeplant. Vorhabenträger ist der Deichverband Kehdingen-Oste.
Stille Reserve für weitere spätere Deicherhöhungen
Die Erhöhung erfolgt vom Sperrwerk Wischhafen bis etwa Höhe Hof Kötz auf rund drei Kilometern Länge binnendeichs. Ab Hof Kötz, also in Ortslage, gibt es eine Verschwenkung - ab hier ist die Erhöhung butendeichs geplant.
350.000 Kubikmeter Kleiboden werden für die Deicherhöhung benötigt. 300.000 Kubikmeter könnten aus dem bestehenden Deich entnommen und verwendet werden, sagte Katt. Die übrigen 50.000 Kubikmeter sollen ortsnah entnommen werden: Zwischen den Höfen Kötz und Leidecker befindet sich eine landwirtschaftlich genutzte Kleibodenfläche, die laut Katt angekauft und ausgebaggert werden soll. Der neue Deich wird mit einer stillen Reserve so geplant, dass spätere Generationen den Schutzwall gegen steigende Fluten noch weiter erhöhen können.

2026 könnte die Erhöhung des Krautsander Deichs starten. Foto: Knappe
Baustart möglich in 2026
Katt rechnet damit, dass der Planfeststellungsbeschluss für diesen Abschnitt der Deicherhöhung im kommenden Jahr gefasst wird. 2026 könnte dann der Deichbau beginnen. Für den Fünf-Kilometer-Abschnitt wird mit einer Bauzeit von vier Jahren gerechnet. Bereits im Jahr 2022 wurde das Deichschart bei der Hatecke-Werft auf Krautsand verbreitert und als erstes Bauwerk auf der insgesamt 55 Kilometer langen Deichlinie auf die Zielhöhe von rund zehn Metern gebracht.
Eine Deichtreppe wandert zur Pastorenweide
Im Ausschuss einigte sich die Drochterser Kommunalpolitik auf ihre Stellungnahme zur Deicherhöhung im ersten Abschnitt. Die Gemeinde begrüßt dabei ausdrücklich, dass auf der Deichkrone durchgehend ein eineinhalb Meter breiter, gepflasterter Weg verlaufen soll. Alle sechs Fußgängerbrücken über den Deich werden erhalten.
Wie die Gemeinde es sich gewünscht hatte, soll eine Treppe verschoben werden. Weil aktuell auf dem Deich zwischen Hotel Burfeind und dem Campingplatz auf einer Länge von gerade mal 100 Metern drei Treppen über den Deich führen, soll im Zuge der Erhöhung eine davon in Richtung Pastorenweide verlegt werden. Die bestehende Deichdurchfahrt, die die Gemeinde in Eigenregie auf sechs Meter hatte verbreitern lassen, soll auch im Zuge des Deichbaus wieder genauso breit werden.
Die Gemeinde fordert, dass im Vorfeld die Nutzung des Wohnmobilplatzes im Außendeichbereich und die touristische Nutzung des Strandes mit Parkplatz, Gastronomie und DLRG-Container mit der Gemeinde und den Pächtern besprochen werden müssen. Deichbauarbeiten während der Erntezeiten sollen mit den Landwirten abgestimmt werden.