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TDer ASC setzt Maßstäbe - Bundesligaspieler ist begeistert

Der ASC Cranz-Estebrügge ist der erste Verein im Landkreis mit einer fertigen Padel-Anlage. Die ist aber nur für Mitglieder nutzbar.

Der ASC Cranz-Estebrügge ist der erste Verein im Landkreis mit einer fertigen Padel-Anlage. Die ist aber nur für Mitglieder nutzbar. Foto: Bröhan

Beim ASC Cranz-Estebrügge wurden die ersten Padel-Plätze im Landkreis Stade fertiggestellt. Spielen dürfen aber nur Mitglieder. Ein Bundesligaspieler findet das klasse.

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Von Jan Bröhan
Samstag, 23.08.2025, 09:50 Uhr

Estebrügge. Ein bisschen Baustelle ist noch zu sehen, doch die beiden Padel-Plätze sind schon ein Hingucker zwischen dem Fußballplatz und den beiden Tennisplätzen des ASC Cranz-Estebrügge.

So hätten auch die A/O-Kicker nicht schlecht gestaunt, als die Kreisligamannschaft aus Ahlerstedt am vergangenen Sonntag in Estebrügge gastierte und mit 5:1 gewann, berichtet ASC-Vorstand Dieter Köpke bei der Vorstellung.

Der ASC ist der erste Verein, der seinen Mitgliedern die Trendsportart im Landkreis Stade anbieten kann. Die Planung und die Finanzierung lief bemerkenswert geräuschlos ab, wie Köpke betont.

In diesem Zusammenhang hebt er die stillen Förderer und eifrigen Ehrenamtler hervor. „Hier ist die Welt noch in Ordnung“, so Köpke.

Kleinigkeiten müssen in den nächsten zwei, drei Wochen noch realisiert werden. Wege müssen rund um die Padel-Plätze gebaut werden. Das Registrierungssystem für Mitglieder und Spielzeiten muss online gehen. Der ASC lässt nur eigene Mitglieder auf die neue Anlage.

Ein Buxtehuder will jetzt schnell beim ASC eintreten

Als André Holzmüller im TAGEBLATT von dem Padel-Projekt beim ASC Cranz-Estebrügge gelesen hat, hat er sich diebisch gefreut und gleich Kontakt zu Köpke aufgenommen.

Der 46-Jährige ist vor sechs Jahren aus Hamburg nach Buxtehude gezogen und ist in der Hansestadt Lehrer. Holzmüller ist aber auch schon seit einigen Jahren als Bundesligaspieler in der stark wachsenden Trendsportart aktiv.

„Vor neun Jahren bin ich dem Sport verfallen“, sagt er. Das war im Mallorca-Urlaub. Zuvor hat er Tennis gespielt. Seitdem gar nicht mehr. „Die Schulter hat immer gezwickt, Padel ist wesentlich gelenkschonender“, sagt Holzmüller.

Die Padel-Szene wächst auch in Deutschland rasant

Als er mit Padel begann war in Norddeutschland Cuxhaven noch Vorreiter bei der Trendsportart und hatte die ersten Plätze. In Hamburg hatte der SC Condor die ersten Außenplätze, so Holzmüller. Mit dem Verein spielte er dann auch die allererste Bundesligasaison.

Er wechselte dann zu Hanse Padel, die in Hamburg-Curslack zehn Indoor-Courts und sechs Single-Plätze haben. Padel ist mit seinen Plätzen und dem Equipment zwar wetterfester als Tennis. „Doch wenn man wirklich besser werden will, ist das Wetter schon ein großer Faktor“, sagt Holzmüller.

Mittlerweile spielt er für P3, der Hamburger Padel Club hat fünf Indoor-Courts und zwei Single-Plätze. In der Bundesliga spielen 16 Teams, die jeweils mit drei Doppeln gegeneinander antreten.

Die deutsche Ligastruktur ist stark gewachsen, so gibt es die 2. Bundesliga, Regionalligen und seit diesem Jahr auch Oberligen.

Das Niveau der Spieler wird ebenso immer besser

Der 46-jährige Holzmüller spielt in den Wettbewerben der Herren 35 und 45. „Da fühle ich mich wohler“, sagt er und lacht. Bei den Herren wird es für ihn knapp. „Die Jungs sind sehr schnell.“

Eine Padel-Saison ist kurz. Es gibt aber deutschlandweit jedes Wochenende Turniere - wie die Ligen unter dem Dach des Deutschen Padel Verbands - in verschiedenen Kategorien. Turniere der Klasse 50 sind für Jedermann.

Ab der Kategorie 100 brauchen Teilnehmer eine Lizenz, die jährlich auf einer Plattform gekauft werden kann.

Holzmüller und sein Partner haben kürzlich ein Turnier mit der Wertung 250 gewonnen. „Ab 750 macht es für uns keinen Sinn mehr, da sind die Jungs zu stark“, ordnet Holzmüller sein Niveau ein.

Die Padel-Szene genießt er sehr, wie er sagt, weil es „alles viel entspannter und freundlicher untereinander“ zugehe als beim Tennis.

Deshalb freut sich Holzmüller so über die ASC-Anlage

Von Buxtehude nach Hamburg sind es weite Wege zum Padelspielen. Nach Estebrügge ein Katzensprung. Zudem ist Padel „insgesamt ein teurer Sport“, so Holzmüller. Wenn er mit seinem zehnjährigen Sohn in Hamburg einen Single-Platz mietet, kostet das 30 Euro pro Stunde.

Vier Personen - Padel wird grundsätzlich als Doppel in zwei Gewinnsätzen gespielt - bezahlen im Schnitt je 20 Euro für zwei Stunden.

Holzmüller wird also ASC-Mitglied. Er hat kürzlich auch seine C-Trainerlizenz erworben und kann sich vorstellen, für die ASCler lose Lehrgänge anzubieten. Trainerstunden gäbe sein Zeitmanagement aber nicht her.

Dass der ASC nur seine Mitglieder spielen lässt, begrüßt Holzmüller. „Der Hype ist da und merkbar“, sagt er. Dürften sich Fremdspieler einmieten, gäbe es weniger Spielzeiten für ASCler. Auch bei Turnieren müsse man mittlerweile ziemlich schnell sein, um Startplätze zu ergattern.

Die nächsten Padel-Plätze im Landkreis entstehen Anfang 2026 in Jork und Fredenbeck. Beide Tennisclubs werden auch Fremdspieler gegen Stunden-Preise spielen lassen.

Beim ASC wiederum ist rund um die beiden Padel-Plätze, für die zwei Tennisplätze weichen mussten, noch freier Platz. Köpke kann sich vorstellen, dass ein Boule-Feld sowie ein Pickleball-Platz entstehen. Pickleball ist auch so eine Trendsportart aus den USA.

Bundesligaspieler André Holzmüller (links) aus Buxtehude will dem ASC beitreten und auch mal seine Erfahrungen in dem Trendsport weitergeben. Hier spielte er gegen eines der besten deutschen Duos, Nick Merten und Patrick Mayer.

Bundesligaspieler André Holzmüller (links) aus Buxtehude will dem ASC beitreten und auch mal seine Erfahrungen in dem Trendsport weitergeben. Hier spielte er gegen eines der besten deutschen Duos, Nick Merten und Patrick Mayer. Foto: privat

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