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TDer Countdown zum Hurricane läuft: Das erfahren Anwohner beim Rundgang

Pirkko Sprengel vom Festival Management erläutert den Besuchern die jüngst gelegte Drainage im Infield.

Pirkko Sprengel vom Festival Management erläutert den Besuchern die jüngst gelegte Drainage im Infield. Foto: zzuh

Der Countdown zum Hurricane in Scheeßel läuft: Bereits jetzt stehen Zelte und Absperrungen bereit, während sich die ersten Besucher der Anwohnerführung ein Bild von den Vorbereitungen machen konnten. Und auch Neues aus der Festivalwelt haben sie erfahren.

Von Ulla Heyne Dienstag, 17.06.2025, 17:19 Uhr

Scheeßel. Das Zelt der White Stage steht schon neben der Landstraße gegenüber dem Eichenring, ebenso wie viele Kilometer Absperrzäune, das Supermarktzelt, die Gastrostände und das Skelett der VIP-Lounge. Die Besucher der Anwohnerführung am Mittwochabend, eine gute Woche vor dem Hurricane, bekamen einiges zu sehen.

Rund 30 waren zum ersten Termin erschienen - nächste Woche rechnen die Veranstalter mit mehreren Hundert. Dann geht es auf eine der Bühnen - an diesem Abend blieben die Besucher, bis auf eine Handvoll allesamt Wiederholungstäter, am Boden - genau dort, wo die roten Pfosten den späteren Standort der Green Stage anzeigen. Selbiger sei allerdings die größte Neuerung, betont Pirkko Sprengel von FKP Scorpio.

Eine siebenstellige Summe hat sich der Hamburger Konzert- und Festivalveranstalter die Drainage kosten lassen, konkreter mag sie nicht werden. Der „Hurricane Boulevard“, meint ein Besucher, als die Gruppe die breite Schneise aus Mineralgemisch abschreitet in Richtung Artists Village. Klingt spannend und wird es bestimmt auch - noch sind nur einige große weiße Zelte zu sehen, die Deko kommt noch.

Vier der insgesamt 4800 Beteiligten, vom Zaunbauer bis zum Getränke-Verantwortlichen, kümmern sich nur um die Deko. Ausgefallene Wünsche der Künstler seien ihr dieses Jahr nicht zu Ohren gekommen, erklärt die Vertreterin des Veranstalters, „der ein oder andere will sich sein Lieblings-Meme ausdrucken lassen, das war‘s aber auch schon“.

Welche Band mit mehr Nightlinern als Bandmitgliedern anreist, wird nicht verraten; viele Musiker nutzen den Aufenthaltsbereich mit Lounges zum Netzwerken oder Chillen, „manch größere Band bringt ihre Kinder mit, das ist wie ein Familienausflug“.

Besucher bekommen Infos über den Musikerbereich

Es sind die Geschichten hinter den Kulissen, die die Menschen hier hören wollen. Nicht alle sind selbst Festivalgänger, aber viele haben einen Bezug zur Megasause vor der Haustür. Bernd Leuenroth kennt das Gelände wie seine Westentasche. Seit 20 Jahren oder länger schiebt er hier ehrenamtlich für die Westerveseder Feuerwehr Dienst; an das Gewitter und die Überflutungen 2006 kann er sich noch gut erinnern.

Leuenroth ist heute seiner Frau zuliebe mitgekommen. Heike Schoof war erst zweimal als Besucherin auf dem Festival, „im Hellen kenne ich das Gelände gar nicht“, meint sie. Beide sind jedes Jahr „hautnah“ dabei, wenn sie Freunde von auswärts vor dem Infield auf ein gemeinsames Kaltgetränk treffen - in diesem Jahr ist sie am Samstag dank Anwohner-Tagesticket auch mitten im Geschehen. „Der Veranstalter gibt sich viel Mühe“, meint die Westervesederin. Die „wilden Zeiten“, wo frühe Gäste ungefragt hinten im Garten campiert hätten, seien jedoch lange vorbei.

Ebenfalls „von Ehrenamts wegen“ dabei ist Dietmar Berger. Enkelin Carolin, selbst erfahrene Hurricane-Gängerin, hatte ihren Opa zum Ortstermin eingeladen. Er wird sich in diesem Jahr zum ersten Mal für die Beeke-Löwen mit um die Ausgabe und das spätere Einsammeln von Camping-Utensilien nach dem Festival kümmern.

Viel Neues ist für den Pensionär nicht dabei, aber nett findet er die knapp einstündige Runde über das Gelände im letzten Sonnenlicht doch. Immerhin, einen Spoiler lässt Sprengel dann doch noch raus: Die riesige Tribüne des neuen Sponsors, die gerade links von der zukünftigen Green Stage aufgebaut wird, soll in Pink erstrahlen, „also genauer gesagt in Magenta“.

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