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Meinung

TDer Führerschein muss so teuer sein, wie er ist

Thomas Sulzyc.

Thomas Sulzyc. Foto: Sulzyc

Die Fahrausbildung günstiger machen? Gute Idee! Aber die Führerscheinreform birgt Tücken und braucht Hirn. Hier einige Denkanstöße.

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Von Thomas Sulzyc
Samstag, 25.10.2025, 06:00 Uhr

Landkreis. Ich habe meinen Pkw-Führerschein 1987 gemacht. Rund 2000 Mark (1000 Euro) hat die Ausbildung gekostet. Das galt damals schon als teuer. Die Diskussion ist also nicht neu.

Den Erwerb des Führerscheins günstiger machen zu wollen, ist eine gute Idee. Mobilität zähle zur Daseinsvorsorge und dürfe kein Privileg sein, sagt Bundesverkehrsminister Schnieder. Das ist überzeugend.

Aber: Die geplante Kostenbremse ginge zulasten einer Berufsgruppe, die ohnehin schwindet - die Fahrschulinhaber und Fahrlehrer. Keine gute Idee, ihnen das Einkommen zu kürzen. Denn das würde der Verzicht auf Nacht- und Autobahnfahrten bedeuten. Mit ziemlicher Sicherheit auch eine steigende Zahl Verkehrsunfälle.

Solange es keine nachprüfbaren Erkenntnisse darüber gibt, dass Fahrschulen in Deutschland Preisabsprachen treffen und ein Fahrschulkartell künstlich die Preise in die Höhe treibt, lautet die wohl unangenehme Wahrheit: Der Führerschein muss so teuer sein, wie er ist. Den Preis hat der Markt geregelt.

Wie kann die Fahrausbildung günstiger werden?

Wem der Erwerb des Führerscheins zu teuer ist, stünde die Alternative offen, Dienst bei der Bundeswehr zu leisten. Der Bundesverteidigungsminister plant, Wehrdienstleistenden einen Zuschuss zum Führerschein zu gewähren. Offenbar bis zu 3500 Euro. Andere Arbeitgeber könnten dem Beispiel folgen.

Wie teuer die Fahrausbildung am Ende ausfällt, hängt auch vom Verhalten des Fahranfängers ab: Nimmt er konzentriert an der Fahrstunde teil, lernt er mehr dabei. Geht er konzentriert und gut vorbereitet in die Prüfung, steigen die Erfolgschancen. Klingt altmodisch - spart aber Geld!

Die Reform birgt Tücken

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