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TDer Name zieht: Magische Momente mit Stefanie Heinzmann im Stadeum

Stefanie Heinzmann mit Sängerin Leslie am Sonntagabend im Stadeum.

Stefanie Heinzmann mit Sängerin Leslie am Sonntagabend im Stadeum. Foto: Felsch

Vor knapp 20 Jahren wurde Stefanie Heinzmann zum Top-Star, trat vor einem Millionenpublikum im Fernsehen auf, begeisterte das Publikum. Und heute? Ein Besuch beim Konzert in Stade.

Von Franziska Felsch Montag, 29.09.2025, 16:38 Uhr

Stade. Die Show ist vorbei, die letzten Töne von Stefanie Heinzmanns Konzert am Sonntagabend im Stadeum sind verklungen - und viele Zuschauer strahlen. So wie Katja und Steffen Hagedorn. Sie loben nicht nur die „wahnsinnige Stimme“ von Stefanie Heinzmann in höchsten Tönen, sondern auch „ihre Natürlichkeit“. Und ihr Bekannter Thordis Lüders gefällt besonders die gesangliche Harmonie mit der Sängerin Leslie Jost.

Gut zwei Stunden zuvor läutet Miki Kekenjs berühmtes Takeover! Ensemble den Abend mit Tschaikowskys 5. Sinfonie ein. „Meine wundervolle Gesangspartnerin“, wie Stefanie Heinzmann Sängerin Leslie Jost liebevoll nennt, nimmt Platz auf einem der beiden Hocker auf der Bühne, während sich die Hauptperson des Konzerts an den Sitzreihen vorbei, singend ins Rampenlicht begibt.

Erster Applaus braust auf. Stefanie Heinzmann, raspelkurze helle Haare, weißer Rollkragenpullover und Leopardenhose, nimmt kichernd auf dem zweiten Hocker Platz, um bald festzustellen, dass sie sich darauf wie eine Vierjährige fühle. „Wenn der sich jetzt noch drehen könnte“, sinniert sie laut.

Wahnsinnsstimme und ansteckende Lebensfreude

Stefanie Heinzmann sucht den Kontakt zum Publikum. Im Plauderton erzählt sie, dass Miki, auf den sie wahnsinnig große Stücke hält, wie überhaupt auf das gesamte Ensemble, ständig das Glockenspiel vergesse, das eigentlich zu dem Song gehört.

„Stimmt“, gibt Miki Kekenj zu. „Normalerweise kaufe ich dann immer in der Stadt, wo wir sind, Kinderglockenspiele. Aber heute ist Sonntag, da ging das nicht.“ Trotzdem kommt das erste Arrangement gut an.

Berühmt durch Stefan Raabs Castingshow

Die Zuschauer sind hin und weg, wie von der ganzen Show. Denn die klangvolle Liaison von Klassik und Pop, für die der Geiger, Komponist und Crossover-Künstler Miki Kekenj verantwortlich ist, bringt das Talent der charismatischen Schweizerin, die 2008 durch eine Castingshow von Stefan Raab bekannt wurde, so richtig zur Geltung. Mittlerweile auf dem gewünschten Drehhocker, den ein Stadeum-Mitarbeiter ausgetauscht hatte.

„My Man Is a Mean Man“, „ A Little Universe“ und „Would you still love me“ und weitere klangmalerische, neue und alte Meisterwerke reißen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Darunter auch Rüdiger Henn, der seiner Frau Diana die Konzertkarte geschenkt hat. „Damit sie ihr Idol mal live hört“.

Der Stader hat einen Volltreffer gelandet. „Meine Schweizer Kollegen haben schon von ihr geschwärmt, Sie haben recht, diese super Stimme und was ich besonders mag: sie ist extrem lebensbejahend,“ sagt Diana Henn strahlend.

Stefanie Heinzmann trifft mit Sängerin Leslie den richtigen Ton.

Stefanie Heinzmann trifft mit Sängerin Leslie den richtigen Ton. Foto: Felsch

Mit ihrer sprühenden Lebensfreude steckt Stefanie Heinzmann einfach an. Auch nach der Pause scheint ihre Energie grenzenlos. So wie ihre Liebe, die sie bereitwillig verschenkt. „Zu Hause in die Gefriertruhe und rausholen, wenn es einem schlecht geht.“

Immer wieder betont sie - in Superlativen - wie dankbar und gesegnet sie sich fühle, mit so vielen lieben Menschen um sie herum. Familie, Freunde, die Fans, die Musiker und alle, die dafür sorgen, dass der Auftritt gelingt. Nicht nur der Sternen behangene, glitzernde Vorhang zaubert in diesem Moment eine magische Stimmung.

Die bleibt auch so, als die 36-Jährige den Zuschauern anvertraut, dass sie als Jugendliche Probleme hatte, die sie in die Psychiatrie brachten. Dank Therapie habe sie gelernt, sich selbst anzunehmen, so wie sie ist. Ein Rat, den sie jedem ans Herz legt. Zu genießen - denn das Leben sei zu kurz, um sich Sorgen zu machen - über Aussehen und Alter. Keine Angst vor Falten lautet nur eine ihrer Botschaften.

Etwas sorgenvoll schaut dann doch eine Besucherin drein, als sie auf die Bühne gebeten wird. Wiebke darf - nicht ganz freiwillig - den Platz mit der einstigen Stefan-Raab-Castingshow-Siegerin tauschen, da sich unter ihrem Sitz eine vor der Show versteckte Banane befindet. Der Hinweis von Heinzmann, dass sich der Hocker auch auf- und abwärts bewegen kann, tröstet die junge Dame nicht. Auch nicht das gemeinsame Foto mit dem Star, der kurz vor Schluss alle - erfolgreich - zum Mitsingen auffordert. Noch eine gewaltige Zugabe, dann ist nach gut zwei Stunden Schluss mit Pop, Klassik, ganz viel Liebe und Lebensweisheiten.

Stefanie Heinzmann verbreitet pure Lebensfreude.

Stefanie Heinzmann verbreitet pure Lebensfreude. Foto: Felsch

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