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Reiselust

TDiese Botschaften am Wohnmobil machen sie schnell bekannt

„Our destination is the rising sun!“: Gabi und Uwe Felauer zeigen die beiden englischen Sätze auf ihrem Wohnmobil.

„Our destination is the rising sun!“: Gabi und Uwe Felauer zeigen die beiden englischen Sätze auf ihrem Wohnmobil. Foto: Hilken

Nein, mit einer solchen Resonanz haben sie nicht gerechnet, als sie zwei selbst erdachte englische Sätze auf ihrem Camper platzieren ließen. Wenn Gabi und Uwe Felauer auf Reisen sind, ernten sie überraschende Reaktionen.

Von Lutz Hilken Montag, 30.12.2024, 21:45 Uhr

Zeven. Zwei schlichte Sätze am Heck des Wohnmobils erregen ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit: „Our destination is the rising sun“, steht da. „Unser Ziel ist die aufgehende Sonne.“ Da sind sich Gabi und Uwe Felauer einig, wenn sie auf Reisen sind. Gleich darunter folgt ein weiterer Satz: „Our wish is a peaceful world in balance for each of us!“ Zu Deutsch: „Unser Wunsch ist eine friedvolle Welt im Gleichgewicht für uns alle!“ Die Zevener erfahren seither ungeahnte Reaktionen.

Als sich das Ehepaar vor etwa 15 Jahren das erste eigene Wohnmobil leistet, möchten Gabi und Uwe Felauer etwas Besonderes darauf vermerken. Ihre Idee ist, mit bewusst englischsprachiger Aufschrift zu signalisieren, worauf es ihnen ankommt.

Den Sonnenaufgang in vielen Ländern genossen

„Wir sind viel in Skandinavien unterwegs gewesen. Für uns war es immer etwas Besonderes, wenn wir irgendwo gestanden haben, und morgens ging die Sonne auf. Dann haben wir beide aus dem Fenster geschaut und den schönen Moment genossen. Das haben wir in vielen Urlaubsländern erlebt, darum haben wir das als Thema für diesen Spruch genommen.“

Die Wohnmobilisten Uwe und Gabi Felauer aus Zeven suchen gern sonnige Plätze auf.

Die Wohnmobilisten Uwe und Gabi Felauer aus Zeven suchen gern sonnige Plätze auf. Foto: Privat

Uwe Felauer erinnert sich: „Auch als wir noch kein Wohnmobil hatten und mit dem Auto in den Urlaub gefahren sind, haben wir uns etwas einfallen lassen. Wir hatten immer etwas im Auto, womit wir anderen Menschen signalisieren wollten: Habt eine gute Zeit. Wir haben eine.“ Etwa ein Schild in der Heckscheibe: „Simply the best, holiday in norway west.“

Botschaften am Wohnmobil sorgen für Freude

Auf dem inzwischen dritten Wohnmobil der Felauers in Folge sind die besagten englischen Sätze zu lesen. Die Botschaften kommen an: „Wir haben gemerkt, was wir damit bei manchen Menschen auslösen.“ Nämlich Freude. Manche Verkehrsteilnehmer überholen und winken, andere hupen oder zeigen den Daumen hoch.

Die positiven Signale über den Wunsch nach einer Welt im Gleichgewicht und einer guten Zeit, damit es allen besser geht, „das möchten wir ausstrahlen und zeigen“, unterstreicht Uwe Felauer. Seine Frau Gabi erinnert sich an eine Begegnung auf einem Rastplatz. Eine Familie, ebenfalls mit Wohnmobil unterwegs, kommt direkt auf die Zevener zu: „Mensch, was ihr da hinten drauf habt, ist eine tolle Sache.“

Sprüche bewusst in der Weltsprache Englisch formuliert

Ein anderes Mal fragt ein Mann in Frankreich, ob er den Spruch fotografieren darf: „Ich sammle Sprüche, die auf Wohnmobilen stehen. Aber was Sie da haben, habe ich noch nie gesehen.“ Uwe Felauer nimmt oft Reaktionen von jungen Leuten wahr. „Die fahren vorbei, bremsen ab, gucken dich an, haben eine ähnliche Antenne wie wir. So kommt das oft rüber.“ Der 66-Jährige ist überzeugt: „Wer sich damit identifiziert, das sind Menschen, die ein gutes Herz haben.“

Auf einer dreiteiligen Weltkarte im Wohnzimmer haben Gabi und Uwe Felauer gekennzeichnet, welche Orte sie bereits besucht haben, auch ohne Wohnmobil.

Auf einer dreiteiligen Weltkarte im Wohnzimmer haben Gabi und Uwe Felauer gekennzeichnet, welche Orte sie bereits besucht haben, auch ohne Wohnmobil. Foto: Hilken

Fürchterlich findet das Paar dagegen Sprüche auf Wohnmobilen wie: „Wir verreisen das Erbe unserer Kinder.“ Die Zevener betonen: „Das ist nicht unser Ding.“ Sie haben bewusst eine englischsprachige Variante gewählt, eine Weltsprache, zumal sie viel im Ausland unterwegs sind. „Die versteht im Grunde jeder“, weiß Gabi Felauer.

Unterwegs entstehen manche Freundschaften

Ihr Mann bestätigt: „Durch den englischen Text haben wir viel mehr Resonanz, was wir ja auch wollen. Wir wollen nach außen ausstrahlen, wer wir eigentlich sind.“ Nämlich positiv ausgerichtet. Ob sie in Spanien, Portugal, Frankreich oder in Norwegen unterwegs sind. „Die Kinder schwärmen heute noch davon, was das für tolle Urlaube waren mit Lagerfeuer und Angeln“ in Skandinavien. Zu den schönsten Orten zählen sie in Norwegen den Geirangerfjord, Alesund und Trollstigen, in Frankreich die Normandie und die Bretagne an der Rosa-Granit-Küste.

Uwe Felauer bekennt: „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so positiv angenommen wird von den Menschen, was da hinten draufsteht.“ Aber das Paar ist sich bewusst, dass es nur machbar ist ein gutes Leben zu führen, wenn die Welt im Gleichgewicht ist. Und Gabi Felauer ist es wichtig zu erwähnen, dass die teils längeren Reisen „nur möglich sind dank einer gut funktionierenden Nachbarschaft in Zeven“, die nach dem Rechten schaut.

Mit dem Wohnmobil ein Stückchen Freiheit erleben

Was den Reiz des Reisens mit Wohnmobil für die beiden Ruheständler ausmacht? „Es ist ein Stückchen Freiheit, die man sich erfährt“, sagt die 65-Jährige. Unterwegs zur Ruhe zu kommen, abzuschalten. „Man kann ein paar Sorgen loswerden, wenn man an einem Ort ist, an dem man sich wohlfühlt.“ Es entstehen sogar Freundschaften auf Reisen. Die englischen Sätze am Heck ihres Wohnmobils sind dabei manchmal der Auslöser für das erste Gespräch.

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