TDiese Neuerungen sind für den Nottensdorfer Friedhof geplant

Der Friedhof in Nottensdorf soll grundlegend saniert werden. Foto: Buchmann
Nach Agathenburg soll nun Nottensdorfs Friedhof grundsaniert werden. Im Fokus stehen neue Wege, Urnengräber und Platz für Grabschmuck. Kommt auch eine Toilette?
Nottensdorf. Im Zuge des Dorfentwicklungsprogramms steht für Nottensdorf ein weiteres Sanierungsprojekt in den Startlöchern. Der denkmalgeschützte Friedhof am Schäferstieg soll ähnlich dem Agathenburger Pendant in eine parkähnliche Friedhofsanlage umgebaut werden.
Die Samtgemeinde Horneburg hatte Diplom-Ingenieurin Christina Stoffers vom Planungsbüro Arealdesign Freiraumplanung mit dem Entwurf eines Friedhofsentwicklungsplans beauftragt. Der parkähnliche Charakter soll durch eine Verbindung aus neu angelegten oder erneuerten Wegen mit wassergebundenen Wegedecken und ästhetischen Pflanzelementen entstehen. „Der Wegebau hat Priorität“, sagt Bauamtsleiter Roger Courtault. Viele Wege seien mit Hecken zugewachsen und verengt, weshalb diese freigeschnitten werden sollen.
Grabmal der Familie von Düring mit besonderem Stellenwert
Einen besonderen Platz in der Planung nimmt das Grabmal der Familie von Düring ein, das durch eine neue Wegeanbindung sowie eine Staudenbepflanzung ästhetisch hervorgehoben und freigestellt werden soll.

Das Grabmal der Familie von Düring soll ein zentraler Gestaltungspunkt des Friedhofs werden. Foto: Buchmann
Ein großer Anteil der vorherigen Rasenflächen soll in Pflanzflächen mit Urnenanlagen umgebaut werden. „Die Nachfrage nach alternativen Bestattungsmöglichkeiten steigt“, sagt Bauamtsleiter Courtault. Geplant sind hierfür eine Baum-Urnenanlage mit Sitzplatz nahe dem Eingangsbereich, eine Urnen-Partnergrabanlage auf der Fläche eines Doppelgrabes im westlichen Friedhofsteil sowie eine weitere Urnenanlage unter Bäumen im nördlichen Friedhofsteil. Hier soll auch Raum für einen gepflasterten Sitzplatz mit kleiner Blütenhecke vorgehalten werden.
Rasengräber bekommen Pflanzstreifen und Mähkante
Ein Streitpunkt an der bisherigen Friedhofsanlage war der Grabschmuck, den Angehörige auf Rasengräbern abgelegt haben. In der Vergangenheit sei hier immer wieder Schmuck auf Flächen abgelegt worden, die nicht hierfür vorgesehen waren, sagt Bauamtsleiter Courtault. Um das zukünftig zu vermeiden, sollen die vorherigen Rasengräber zu Urnengräbern mit Pflanzstreifen und einer Mähkante umfunktioniert werden. „Der Pflegeaspekt ist für die Gemeinde besonders wichtig“, betont Courtault.

Die Friedhofswege variieren aktuell stark in Breite und Begehbarkeit. Foto: Buchmann
Zudem sollen auf dem Friedhofsgelände drei reguläre Wasserstellen entstehen. Auch die Sitzmöglichkeiten sollen erweitert werden, um den parkähnlichen Charakter zu unterstreichen. Eine Ausstattung mit Laternen oder anderen Lichtquellen sei nicht vorgesehen, sagt der Bauamtsleiter.
Bekommt der Friedhof eine Toilette?
Bei der Projektvorstellung im Bauausschuss brachte Ratsmitglied Peter Hoffmann (FWG AUE) den Vorschlag ein, die Möglichkeit einer Toilette zu prüfen. „Dies hat zunächst keine Priorität“, sagt Bauamtsleiter Courtault auf TAGEBLATT-Nachfrage. Beim Agathenburger Friedhof, der mit einem WC-Container ausgestattet ist, hätten sich noch einige organisatorische Schwierigkeiten abgezeichnet, die es vorher zu lösen gilt. So seien bisher etwa noch die Öffnungszeiten sowie die Reinigung der Toilette in der Klärung.

Die WC-Anlage am neu angelegten Friedhofsparkplatz in Agathenburg. Foto: Buchmann
Die veranschlagten Gesamtkosten für den Umbau des Nottensdorfer Friedhofs betragen 220.000 Euro. Zur Finanzierung soll ein Förderantrag beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) gestellt werden. Hierdurch kann die Samtgemeinde Fördergelder in Höhe von maximal 55 Prozent der Gesamtkosten aus Landesmitteln erhalten. Bauamtsleiter Roger Courtault rechnet mit einem Umsetzungsbeginn im nächsten Jahr.