TDrochterser Feuerwehr: Drehleiter sorgt für Diskussionen

Bekommt die Feuerwehr Drochtersen eine Drehleiter? (Symbolbild). Foto: Vasel
46.171 Stunden hat die Drochterser Feuerwehr im Jahr 2023 geleistet. Aber: Tagsüber fehlen den Freiwilligen die Einsatzkräfte. Diskussionen gab es auch um Neuanschaffungen.
Drochtersen. 259 Mitglieder gehören zur Freiwilligen Feuerwehr Drochtersen, überwiegend Männer. „Das sind bei rund 11.500 Einwohnern 2,3 Prozent“, rechnet Gemeindebrandmeister Arndt König vor. Das sei - gemessen am Durchschnitt in Deutschland - nicht schlecht, doch es reiche nicht aus für eine 100-prozentige Mannschaftsstärke im Notfall. Besonders am Tage. Da viele Einsatzkräfte außerhalb ihrem Beruf nachgehen, stünden sie in Notfällen nicht zur Verfügung.
Lobend erwähnte der Gemeindebrandmeister die Unterstützung untereinander und dass jeder seine Aufgaben kenne - das sei den Lehrgängen geschuldet, die jeder noch zusätzlich in seiner Freizeit absolviere. 46.171 Stunden leisteten die Kameradinnen und Kameraden 2023 insgesamt - inklusive der Betreuung der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Mehr als in den Jahren zuvor. 27.912 Stunden fielen auf Dienste, Kurse und Einsätze. „Bei einem Mindestlohn von 13,60 Euro ergibt das die Summe von 379.603 Euro“, so König. Dass sie ehrenamtlich arbeiteten, wüssten die wenigsten. „Viele Bürger glauben, wir sind so was wie die Berufsfeuerwehr“, wundert sich König. Wohl auch, weil sie Professionalität im Einsatz beweisen.
Einsatzkräfte für Spezialausbildungen gesucht
Das ist nur möglich durch Aus- und Weiterbildung. Das Ziel für die nahe Zukunft ist daher: 50 Prozent der Einsatzabteilung als Atemschutzgeräteträger auszubilden und dafür gerade die Jüngeren zu begeistern. Auch für das Spezialfeld CSA (Chemikalische Schutz-Anzug-Träger).
Derzeit verfügen 17 Feuerwehrleute über die besonderen Kenntnisse, die bei Gefahrgutunfällen oder bei Gefahrstoffaustritten nötig sind. Weitere Schulungen für Großtierrettung, Sprechfunk und Vegetationsbrandbekämpfung wurden erfolgreich absolviert. Aus der Truppmannausbildung habe sich das Land komplett zurückgezogen und alles auf die Ortswehren abgewälzt, kritisiert der Gemeindebrandmeister.
2.554.000 Euro investierte die Feuerwehr im vergangenen Jahr. Der größte Teil fiel auf die Baukosten der Gerätehäuser Drochtersen und Hüll: 2.300.000 Euro (ohne Ausstattung). Weitere Posten: die Unterhaltung der Geräte einschließlich Tanken, Wartung, Reparaturen und TÜV, Bekleidung, Führerscheine, Impfungen, Personalaufwendungen und Neuanschaffungen wie Schneidgerät und Lüfter.
Neue Fahrzeuge sind geplant
Das zur Verfügung stehende Budget von 319.330 Euro ist vorgesehen für neue Einsatzkleidung, Ausstattung des Gerätehaus Drochtersen und Geräte. Da der Fahrzeugpark veraltet ist, stehen Gespräche mit der Gemeinde über Neuanschaffungen an. Auch eine Drehleiter für Drochtersen ist in der Diskussion. König bedauert, dass nach unzähligen Meetings hier immer noch keine Entscheidung gefallen ist.
„Sicherlich eine kostspielige Anschaffung, aber enorm wichtig für unseren Job“, betont König. Aus Landesmitteln soll ein Löschfahrzeug für den Katastrophenschutz der Ortsfeuerwehr Hüll zur Verfügung gestellt werden. Im Landkreis Stade gibt es drei Standorte für die Fahrzeuge: Burweg, Sauensiek und Hüll. Das Fahrzeug für Burweg wurde im Januar ausgeliefert, die beiden anderen sollen demnächst folgen.
Beförderungen und Ehrungen
Befördert zum Löschmeister wurden Heiko Maß, Torben Hagenah, Kim Kristin König und Ansgar von der Ehe. Zum Oberlöschmeister befördert wurden Hauke Leidecker, Hendrik Schroeder und Jörg Sabrowski sowie Holger Krohne zum Hauptlöschmeister. Zum Brandmeister befördert wurden Eike von Rönn, Manuel Haack, Thorsten Haack und zum Oberbrandmeister Matthias Seba und Timo Vorrath.
Geehrt für 25 Jahre: Danny Winter, Stefan Mizera, Enno Petersen, Sven Leidecker, Daniel von Holt, Eike von Rönn, Tobias Elfers und Torsten Schliecker.
Das Ehrenabzeichen für 40 Jahre erhielten: Markus Großmann, Frank Knörnschild, Torsten Höper, Frank Studt, Klaus Dieter Schradieck und Stefan Andreas und das Ehrenabzeichen in Silber ging an: Thorsten Köhlmann, Stefan Andreas Hüll und Frank Adreas.

Bekommt die Feuerwehr Drochtersen eine Drehleiter? (Symbolbild). Foto: Vasel