Zähl Pixel
Grundschulen

TDrochtersen setzt auf Horte: Nur in Assel startet im Sommer der Ganztag

Hier, in der Lehrküche und im Hortraum nebenan, kann sich Assels Grundschulleiterin Ines Grotheer-Prott die Essensausgabe für den Ganztagsschulbetrieb vorstellen - zumindest übergangsweise.

Hier, in der Lehrküche und im Hortraum nebenan, kann sich Assels Grundschulleiterin Ines Grotheer-Prott die Essensausgabe für den Ganztagsschulbetrieb vorstellen - zumindest übergangsweise. Foto: Knappe

Der Countdown läuft: Ab Sommer 2026 gibt es für Eltern von Grundschülern den Anspruch auf Ganztagsbetreuung. Wie ist die Lage an den drei Grundschulen in der Gemeinde Drochtersen?

author
Von Katja Knappe
Dienstag, 09.09.2025, 05:50 Uhr

Drochtersen. Drochtersens Bürgermeister Mike Eckhoff und Ordnungsamtsleiter Gerrit Witt sind zuversichtlich, dass der Ganztag an allen drei Grundschulstandorten klappt. Die Lösungen sind letztlich mehr oder weniger für den Übergang gedacht. Denn die baulichen Veränderungen der drei Grundschulen in Dornbusch, Drochtersen und Assel stehen noch nicht fest.

Eine Machbarkeitsstudie hatte ermittelt, dass es die Gemeinde rund 30 Millionen Euro kosten könnte, wenn die alten Schulgebäude für den Ganztagsbetrieb erweitert, saniert oder neu gebaut würden. In zwei der drei Grundschulen, nämlich in Drochtersen und in Dornbusch, wird vorerst auf die Erweiterung der Hortbetreuung gesetzt, um den Ganztagsanspruch zu erfüllen.

Vorreiter beim Ganztag ist Assel

Die Grundschule Assel wird 2026 beim richtigen Ganztag Vorreiter sein. Sie startet voraussichtlich als teilgebundene Ganztagsschule. Rund 140 Kinder besuchen zurzeit die Schule. Es gibt eine Eingangsstufe, in der Erst- und Zweitklässler zusammen unterrichtet werden. Ob 2026 nur die ersten und zweiten Jahrgänge oder die gesamte Schule mit dem Ganztag startet, ist noch offen.

Es gibt Überlegungen, die Essensausgabe in der Aula im Erdgeschoss oder aber in den beiden Obergeschoss-Räumen von Lehrküche und Hort zu etablieren. Die Grundschule legt im September ihr Konzept vor. Schulleiterin Ines Grotheer-Prott würde die Aula nur ungern als Mensa nutzen. Durch die offene Bauweise würde während der Essenszeiten viel zu viel Lärm in die Unterrichtsräume gelangen.

Langfristig braucht auch Assel Räume

Die Räume von Lehrküche und Hortraum seien geeigneter. 70 Schüler könnten hier essen, bei zwei Essenszeiten wären das schon 140 Schüler. Wenn die Lehrküche Mensa wird, kann sie aber möglicherweise nur noch eingeschränkt genutzt werden.

Da die Lehrküche wichtig für die Ernährungs- und Gesundheitsbildung der Schüler sei, müsse es sich um eine Übergangslösung handeln. „Langfristig geht es nicht ohne zusätzliche Räume“, sagt Grotheer-Prott.

In Dornbusch reichen zwei Hortgruppen

In der Grundschule Dornbusch mit aktuell 107 Kindern gibt es einen Hort, der zurzeit nur von 15 Kindern genutzt wird. Dort soll die Ganztagsbetreuung bei den Erstklässlern ab 2026 über die Hortbetreuung gedeckt werden.

Eine zweite Hortgruppe sei möglich, gegebenenfalls reiche sogar die eine aus, sagt Ordnungsamtsleiter Witt. Denn die Dornbuscher seien sehr zurückhaltend, was Wünsche nach Ganztagsbetreuung anbelange. Das liege vermutlich an den traditionellen Familienstrukturen im Dorf.

Sollte eine zweite Hortgruppe nötig werden, könnten beide Horträume eventuell in das Grundschulgebäude gelegt werden. Für bauliche Veränderungen könnten Gelder aus dem Start-Chancen-Programm genutzt werden, in das die Grundschule im Vorjahr unerwartet aufgenommen wurde. Zurzeit befindet sich der Hort auf der anderen Seite der Landesstraße 111.

Raum-Mehrfachnutzung in Drochtersen

In der Grundschule Drochtersen mit aktuell 240 Schülern gibt es zurzeit 40 Hortplätze im alten Feuerwehrgerätehaus. Zwei zusätzliche Hortgruppen wären voraussichtlich nötig, im Herbst soll es eine Elternabfrage geben.

Da Räume knapp sind, könnten Räume in der Schule, die vormittags für den Unterricht genutzt werden, nachmittags als Hort fungieren, so die Idee. Für die Zukunft wird in Drochtersen mit einem Neubau im hinteren Bereich des Schulgebäudes geplant.

Ob die Ganztagsbetreuung über die Horte abgedeckt werden kann, hängt am Personal. Mindestens sechs Mitarbeiter mehr seien für die Horterweiterungen nötig, sagt Witt. Sollte es in Dornbusch oder Drochtersen Eltern geben, die möchten, dass ihr Kind eine teilgebundene Ganztagsschule besucht, so können sie ihr Kind auch nach Assel schicken. Ein solcher Wechsel sei künftig, anders als bisher, rechtlich problemlos möglich, erläutern Eckhoff und Witt.

Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.

Weitere Artikel