TDrochtersens neue Kita: Hier spielen Krippenkinder im ehemaligen Friseursalon

Kita-Leiterin Sara Luis freut sich über den großen hellen Raum im Obergeschoss für die Elementargruppe. Er wird sich ab Sommer mit Leben füllen. Foto: Knappe
Drochtersens neue Kita Apfelbande am Neuen Weg ist gestartet. Die ersten vier Krippenkinder sind eingewöhnt und spielen bereits in den Räumen des ehemaligen Friseursalons. Die Kita soll die Betreuungssituation im Krippenbereich entspannen.
Drochtersen. Kita-Leiterin Sara Luis strahlt - endlich ist der Betrieb gestartet. Durch Verzögerungen beim Umbau des ehemaligen Wohn- und Geschäftshauses im Drochterser Zentrum hat sich der Start der neuen gemeindlichen Kita um einige Monate verzögert. Die Gemeinde hatte das Gebäude, in dem früher im Erdgeschoss auch einmal ein Friseur ansässig war, gekauft.
Die Umbaukosten werden mit 1,2 Millionen Euro beziffert. Das rot verklinkerte Haus hat bodentiefe Fenster und Türen, die viel Tageslicht in die Räume lassen. Der kindgerechte Umbau der Innenräume ist so gut wie fertig, wenige Arbeiten sind noch fällig - hier eine Duschwandabdichtung, da ein Haken. Sara Luis hat in der Zwischenzeit mitgeplant bei der Innenausstattung der Kita, die sich hell, vorwiegend in lichten Ockertönen präsentiert.
Nun sind die ersten Kinder da, seit Anfang März wurden vier Krippenkinder ab einem Jahr eingewöhnt, die übrigen kommen nach und nach. „Wir haben Kinder aus Drochtersen, Assel und Dornbusch“, erzählt Sara Luis. Die Lütten beschäftigen sich bereits mit einem Milch-Projekt. Ihr liebstes Spielzeug sind aber momentan noch die vielen bunten Bälle.
Apfelbande ist baulich fit für Ganztagsbetrieb
Insgesamt wird die neue Kita 13 Krippenplätze bieten, die Elementargruppe ist auf 25 Kinder ausgelegt. Das Erdgeschoss verfügt über eine Fläche von fast 150 Quadratmetern, hier gibt es unter anderem einen Gruppen- und einen Ruheraum sowie neue sanitäre Anlagen mit Wickelbereich. Im Obergeschoss mit einer Fläche von etwa 150 Quadratmetern stehen ein geräumiger Gruppenraum und ein Differenzierungsraum für Kleingruppenarbeit zur Verfügung.
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Eine Fluchttreppe führt in den Garten. Im Besprechungszimmer fehlt eigentlich bloß noch der Tisch. In der neuen Kita gibt es eine geräumige Küche, im angrenzenden Bereich kann gemeinsam gefrühstückt werden. Später könnte hier auch das Mittagessen eingenommen werden: Die Kita am Neuen Weg ist baulich bereits vorbereitet für den Ganztagsbetrieb. Momentan läuft die Einrichtung aber noch im Halbtagsbetrieb, die Kern-Betreuungszeit ist von 8 bis 12 Uhr, erweiterte Betreuungszeiten gelten ab 7 und bis 13 Uhr. Für die Eltern gibt es bereits einen Elternpost-Briefkasten.
Elementargruppe soll Mitte August starten
Die Elementargruppe für Kinder ab drei Jahren soll am Neuen Weg Mitte August starten. Bis dahin sollen noch eine weitere Erzieherin und eine sozialpädagogische Assistentin eingestellt werden. „Die Bewerbungsgespräche laufen“, sagt Sara Luis, sie ist optimistisch, dass bis dahin alle Stellen besetzt sind. Im Krippenbereich arbeiten bereits die Erzieherin Anne Hofmann und Melina von Allwörden als sozialpädagogische Assistentin. Außerdem gebe es ja noch Erzieher aus dem Pool der Gemeinde, sagt Sara Luis.
Zwar gibt es bereits ein pädagogisches Konzept. „Wir arbeiten hier nach dem situationsorientierten Ansatz, das heißt, wir holen die Kinder da ab, wo sie in ihrer Entwicklung stehen“, erläutert Luis. Doch wenn alle Mitarbeiterinnen an Bord sind, werde das pädagogische Konzept noch überarbeitet - im gesamten Team.
Außenfläche ist noch eine Wüstenei
Bis die Kinder ihre eigene Spielfläche mit Spielgeräten draußen im Freien haben, wird es noch ein Weilchen dauern, bislang rollen die Kinder zum Spielen im Freien im Gruppenwägelchen zum Regenbogenkindergarten oder zu Spielplätzen der Gemeinde: Das Außengelände mit einer Größe von knapp 500 Quadratmetern ist noch nicht fertig. „Wir hoffen, dass es bis zum Sommer so weit ist“, sagt Sara Luis. Immerhin: die beiden Apfelbäumchen, die hier stehen und blühen, haben schon als Namensgeber für die neue Kita fungiert: Apfelbande.
Kita-Lage in Drochtersen entspannt sich
Die Kita am Neuen Weg soll dazu beitragen, die Betreuungsituation im Kitabereich, vor allem bei Krippenkindern, ein wenig zu entspannen. Eine Übergangs-Kleingruppe aus der Regenbogen-Kita, die 2018 eingerichtet wurde, läuft aus. Der für die Gruppe genutzte Raum soll umgebaut werden und später für die Mittagsverpflegung genutzt werden. In Assel läuft der Innenausbau des ehemaligen Kreissparkassengebäudes auf Hochtouren, die neue Kita soll im Juni fertig werden, dann kann die Übergangs-Kita in der Louis-Wattel-Halle aufgelöst werden. Für das Areal „Alter Hof“ laufen bereits Planungen: Hier soll später einmal eine weitere richtig große Kita entstehen.

Die ersten vier Krippenkinder der "Apfelbande" sind da. Erzieherin Anne Hofmann (links) und die sozialpdagogische Assistentin Melina von Allwörden betreuen die Neuzugänge. Foto: Knappe
Die Gemeinde hat zwar den Kaufvertrag für das Areal bereits unterzeichnet, aber der Kauf ist noch nicht vollzogen. Hier gibt es dem Vernehmen nach Probleme wegen einer Löschungsbewilligung.