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Wildtiere schützen

TDrohne rettet Rehkitze: Frühjahrsmahd mit Hightech

Lea Schlotmann findet ein nicht so häufiges schwarzes Rehkitz auf der Fläche und bringt es gemeinsam mit dem anderen Rehkitz in Sicherheit.

Lea Schlotmann findet ein nicht so häufiges schwarzes Rehkitz auf der Fläche und bringt es gemeinsam mit dem anderen Rehkitz in Sicherheit. Foto: Privat

Landwirte und Jäger setzen moderne Technologie ein, um Wildtiere vor den Gefahren der Mahd zu schützen. Mit Hilfe von Drohnen und Wärmebildkameras werden Tiere in Lavenstedt entdeckt.

Von Redaktion Mittwoch, 07.05.2025, 05:50 Uhr

Landkreis Rotenburg. Während viele Menschen das verlängerte Maiwochenende bei schönem Wetter genossen, waren Landwirte auf den Feldern aktiv. Die Frühjahrsmahd stand an, ein wichtiger Zeitpunkt für die Landwirtschaft, der jedoch auch Gefahren für Wildtiere birgt. Besonders Rehkitze sind gefährdet, da sie sich instinktiv im hohen Gras verstecken und so von Mähmaschinen übersehen werden können.

Ihr natürlicher Überlebensinstinkt bringt sie dazu, sich tiefer ins hohe Gras zu ducken, um möglichst nicht gesehen zu werden. Manchmal sind es auch Hasen oder andere Wildtiere, die sich im hohen Gras verstecken. Um dies zu verhindern, arbeiten Landwirte und Jäger eng zusammen, um die Tiere vor dem Mähtod zu bewahren.

Der Lavenstedter Landwirt Sven Schröder konnte an einem Morgen gleich drei Rehkitze retten.

Der Lavenstedter Landwirt Sven Schröder konnte an einem Morgen gleich drei Rehkitze retten. Foto: Privat

Wärmebildkamera spürt Tiere im Gras auf

Ein Beispiel für diese Zusammenarbeit ist die Aktion von Landwirt Sven Schröder aus Lavenstedt. Er engagierte den Drohnenpiloten Eddy Reese aus Zeven, um seine Felder vor der Mahd abzufliegen. Die Drohne, ausgestattet mit einer Wärmebildkamera, erkennt die Tiere im Gras.

„Die Drohne kann innerhalb einer Stunde 30 bis 40 Hektar abfliegen und liefert uns genaue Koordinaten“, weiß Landwirt Sven Schröder. Gemeinsam mit Jägerin Lea Schlotmann und weiteren Helfern lokalisiert die Gruppe die Rehkitze und bringt sie in Sicherheit.

Mit einem Kescher werden die Rehkitze eingefangen und vorsichtig an den Rand der Fläche getragen.

Mit einem Kescher werden die Rehkitze eingefangen und vorsichtig an den Rand der Fläche getragen. Foto: Privat

Eine Drohne über Lavenstedt im Einsatz

Am Einsatzmorgen wurden 56 Hektar Land in Lavenstedt abgeflogen. Dabei entdeckte das Team gleich drei Rehkitze auf einer Fläche. Zwei der Kitze lagen eng beieinander, eines davon war ein seltenes schwarzes Rehkitz.

Die gefundenen Tiere werden mit einem Kescher eingefangen, mit Wäschekörben abgedeckt und die Stellen mit Flatterband markiert, um sie vor den Mähmaschinen zu schützen. Die Wäschekörbe sollen verhindern, dass die Rehe doch in Panik auf die Fläche laufen. Nach der Mahd werden die Rehkitze wieder freigelassen.

Die Rehe kommen sicherheitshalber unter Wäschekörbe. Die Stelle wird mit Stangen und Flatterband markiert, damit die Fahrer wissen, wo genau sich die Tiere befinden.

Die Rehe kommen sicherheitshalber unter Wäschekörbe. Die Stelle wird mit Stangen und Flatterband markiert, damit die Fahrer wissen, wo genau sich die Tiere befinden. Foto: Privat

Frühjahrsmahd erfordert besondere Vorsicht

Die Frühjahrsmahd fällt oft mit der Brut- und Setzzeit vieler Tiere zusammen. Landwirte sind gesetzlich verpflichtet, ihre Flächen vor der Mahd abzusuchen, um Wildtiere zu schützen.

„Wirklich kein Landwirt möchte ein totes oder schwer verletztes Tier auf seinen Flächen haben“, betont Sven Schröder. Die Kombination aus moderner Technik und dem Engagement der Beteiligten zeigt, wie wichtig und erfolgreich der Einsatz für den Tierschutz in der Landwirtschaft sein kann. (pm/kh)

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