TEinbruch: Kita-Kinder wenden sich an die Täter
Die Kinder der Kita Großenwörden verarbeiteten den Schrecken durch den Einbruch auf ihren Bildern. Foto: Helfferich
Eigentlich lief bei den Ostezwergen in Großenwörden alles bestens: Ein neues Team brachte Verlässlichkeit in die Einrichtung. Doch dann wurden die Kinder stark verunsichert.
Großenwörden. Verunsichert, traurig und zum Teil auch verärgert seien die Ostezwerge gewesen, erzählt Kirstin Regner, seit 1. Juni die neue Leiterin der Kindertagesstätte in Großenwörden. In der Nacht auf Dienstag vergangener Woche war ein Unbekannter in die Dorfgemeinschaftsanlage im Ort eingebrochen, in der auch die Kita untergebracht ist.
Kurz nach 7 Uhr am Dienstagmorgen vergangener Woche hatte die stellvertretende Kita-Leiterin Debbie Mürmann den Einbruch entdeckt. Als sie im Büroraum die offene Kasse und den geöffneten Abstellraum sah, habe sie zunächst gedacht, es sei schon eine Kollegin da. Doch Kirstin Regner traf erst später ein. Dann sei klar gewesen, dass Einbrecher am Werk waren, so die Kita-Leiterin: „Es gab ja schon so viele Einbrüche ringsherum.“
Sofort alarmierten sie die Gemeinde sowie die Polizei und informierten die Eltern, damit sie ihre Kinder zu Hause ließen. Die Spurensicherung nahm den ganzen Tag die Dorfgemeinschaftsanlage in Beschlag. Gestohlen wurde ein wenig Bargeld und die nagelneue Musikbox, zu der die Kinder jeden Tag in der Turnhalle getanzt hatten.
Einbruch ging den Kindern sehr nah
Als die Kinder am nächsten Tag in den Kindergarten kamen, seien sie sehr verunsichert gewesen. „Sie hatten Angst, dass ihre Lieblingsspielsachen weggekommen seien; aber nicht nur das. Es gab ganz viele Fragen“, so Kirstin Regner, die ausgebildete Heilpädagogin ist.
So setzte sich das Kita-Team mit den Kindern in die Turnhalle und redete mit ihnen. „Es war bestürzend, wie nah den Kinder das ging“, sagt Kirstin Regner, „die Kindertagesstätte ist eigentlich ein Schutzraum der Kinder, hier fühlten sie sich bisher sicher, und dann passiert so etwas.“
Die Betreuerinnen fragten die Drei- bis Sechsjährigen, was sie dem Dieb sagen würden, wenn sie ihn träfen. Da seien Antworten gekommen, wie: „So etwas macht man nicht“, „Gib uns die Musikbox zurück“ oder „Ich bin traurig“. Ein Mädchen schlug vor, dem Täter einen Brief zu schreiben. Ein anderes wollte Bilder malen, weil sie ja noch nicht schreiben könne. Doch wohin damit, wenn es keine Adresse gibt?
Schließlich erzählte ein Kind, dass sein Opa immer die Tageszeitung lese. „Wir fanden das keine schlechte Idee“, so Kita-Leiterin Regner, „vielleicht liest der Einbrecher ja auch die Zeitung.“ Und so lud sie das TAGEBLATT ein. Die Bilder der Kinder wurden im Schaukasten der Gemeinschaftsanlage aufgehängt. Und eine Musikbox haben die Kinder auch wieder: Ein Vater hat sie spendiert.
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Neues Team will Ruhe in die Kita Ostezwerge bringen
Jetzt wird es Zeit für die Kindertagesstätte Ostezwerge, zur Ruhe zu kommen. In der Kita in Trägerschaft des DRK gab es in der Vergangenheit viele Fehlzeiten durch personelle Engpässe und den Einsatz von Vertretungskräften. Seit Anfang Juni hat das gesamte Betreuungsteam gewechselt.
Das neue Team der Kindertagesstätte Großenwörden: Debbie Mürmann, Leiterin Kirstin Regner, Jupp Hesse und Alena Lingk (von links). Foto: Helfferich
Kirstin Regner wollte mit 46 Jahren eine Leitungsstelle übernehmen. Sie brachte aus ihrer bisherigen Einrichtung im Landkreis Cuxhaven die Heilerziehungspflegerin Alena Lingk mit, und aus Drochtersen kam die sozialpädagogische Assistentin Debbie Mürmann dazu. Hinzu kommt Jupp Hesse, der in Großenwörden ein Freiwilliges Soziales Jahr ableistet. Derzeit hat die Kita 16 Kinder, ab September und voraussichtlich bis Sommer 2026 sei die Gruppe voll besetzt, so Regner.
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