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TCombi-Markt in Himmelpforten: Bäume fallen hinter dem Steinmetzhaus

Noch vor wenigen Jahren war das Grundstück hinter dem Steinmetzhaus dicht bewachsen. Nun wird auch die mächtige Buche gefällt, in deren Schatten der bereitstehende Schlepper klein wirkt.

Noch vor wenigen Jahren war das Grundstück hinter dem Steinmetzhaus dicht bewachsen. Nun wird auch die mächtige Buche gefällt, in deren Schatten der bereitstehende Schlepper klein wirkt. Foto: Klempow

Auf dem Gelände des künftigen Nahversorgungszentrums in Himmelpforten sind die Fällarbeiten in vollem Gang. Der Landkreis hat die Rodung des Areals genehmigt.

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Von Grit Klempow
Mittwoch, 12.02.2025, 17:15 Uhr

Himmelpforten. Schnell stapelten sich bis Dienstagvormittag die Buchenstämme am Rand des Grundstücks, auf dem das Unternehmen Bünting aus dem ostfriesischen Leer einen Combi-Markt und weitere Märkte bauen will.

Erst Mitte Januar hatte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg den Rechtsstreit um den Bebauungsplan und damit den Erhalt der Bäume beendet und die Klage des Naturschutzverbandes in allen Punkten abgewiesen. Die Fällarbeiten registrierten viele Himmelpfortener. Einige mit großem Wehmut angesichts der zum Teil mächtigen, alten Bäume, andere mit einem „Ist schon schade, aber muss ja“ - oder aber auch mit ungeteilter Zustimmung.

Landkreis Stade erlaubt Ausnahme

Noch bis Ende Februar sind regulär Baumfällarbeiten erlaubt. Für die Rodung des Areals zwischen Mühlenstraße und Steinmetzhaus hatte der Landkreis Stade zudem die artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erneuert.

Eine der Auflagen ist die biologische Baubegleitung. „Um sicherzustellen, dass keine Arten betroffen sind, wird jeder Baum noch einmal vom Biologen angeschaut, der prüft, ob es Nester oder Bruthöhlen gibt“, teilt Matthias Adler auf Anfrage mit. Er ist Expansionsleiter Nord bei Bünting und begleitet die Pläne für das Nahversorgungszentrum in Himmelpforten seit Jahren.

Biologe untersucht jeden einzelnen Baum

Für die biologische Baubegleitung ist ein Steiger vor Ort, der die Inaugenscheinnahme der mächtigen Bäume vor dem Fällen in luftiger Höhe ermöglicht. „Der Biologe guckt sich jeden Baum an, gibt ihn frei, dann darf er gefällt werden“, so Adler.

Im Laufe dieser Woche sollen alle Bäume, die weichen müssen, gefällt und das Baufeld damit geräumt sein. Eine weitere Voraussetzung für die artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung hatte Bünting bereits im Vorjahr erfüllt: Im Kakener Vorderholz, ein Wäldchen südlich von Oldendorf, hatten die Niedersächsischen Landesforsten im Auftrag der Investoren künstliche Quartiere für Dohlen, Waldohreulen und Fledermäuse geschaffen.

Baumstämme stapeln sich in kurzer Zeit am Rand des Grundstücks. Bis Ende der Woche sollen die Fällarbeiten beendet sein.

Baumstämme stapeln sich in kurzer Zeit am Rand des Grundstücks. Bis Ende der Woche sollen die Fällarbeiten beendet sein. Foto: Klempow

Neuer Bauantrag bis Ostern

„Parallel sind wir gerade dabei, den Bauantrag neu vorzubereiten“, sagt Matthias Adler, Expansionsleiter Nord bei Bünting. Den alten Bauantrag hatte das Unternehmen im Laufe des Verfahrens zurückgezogen. Bis Ostern soll der neue Bauantrag beim Landkreis vorliegen.

„Dann kommt es natürlich darauf an, wie schnell wir eine Genehmigung bekommen“, so Adler zum Zeitplan. Könnte der übliche Genehmigungszeitraum von sechs Monaten eingehalten werden, so dass im September oder Oktober die Genehmigung vorliegt, „würden wir wohl auch Ende des Jahres mit dem Bau beginnen“.

12 bis 15 Monate Bauzeit kalkuliert Bünting für den Combi-Markt. Außerdem sind auch ein neuer Aldi-Markt und ein Rossmann-Drogeriemarkt geplant. Laufe alles glatt, könnte der Neubau bis Weihnachten 2026 fertig sein, so Adler. „Das ist ambitioniert, aber machbar.“ Zwischenzeitlich müssen noch die alten Marktgebäude des jetzigen Aldi- und ehemaligen Rewe-Marktes mit Zufahrt von der Bahnhofstraße abgerissen werden.

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