TEinstimmig beschlossen: Landkreis unterstützt den Sport und die Tafeln

Die Tafeln betreiben im Landkreis Stade insgesamt sieben Ausgabestellen für Lebensmittel. Foto: Christian Charisius/dpa
Der Landkreis Stade investiert im Jahr 2025 einen sechsstelligen Beitrag in die Sportförderung. Die Politik hat zudem eine soziale Institution mit einer finanziellen Förderung bedacht.
Landkreis. Bei der Abstimmung im Kreistag gehen alle Hände hoch. Ohne Diskussion. Die gab es zuvor längst in den Fachausschüssen. Im Jahr 2025 wird der Landkreis Stade dem Kreissportbund Stade (KSB) „zur Förderung des Sports in seiner Vielfalt und in Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements“ 110.000 Euro überweisen.
Im KSB als Dachorganisation sind derzeit 148 Sportvereine sowie Fachverbände aus dem Kreis Stade mit etwa 63.300 Mitgliedern organisiert. Der KSB versteht sich als Dienstleister in allen Fragen rund um das Vereinsleben, als Berater und Informationsdrehscheibe. Er finanziert sich vor allem über Mitgliederbeiträge. Die organisierten Sportvereine reichen einen kleinen Teil ihrer Einnahmen an den KSB weiter.
Seit 30 Jahren unterstützt der Kreis den Sport
Dass der Kreis den Sport im Landkreis finanziell unterstützt, ist nicht neu. Seit fast 30 Jahren fließen etwa 80.000 Euro in die Förderung des Jugendsports und des Behindertensports. Im Jahr 2019 gab der Kreis für drei Jahre Mittel in Höhe von 150.000 Euro frei. Die waren projektbezogen und sollten dem KSB zum Beispiel helfen, Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich engagieren und sie auszubilden.
Im Kern vereinfacht der Kreis jetzt die finanzielle Förderung, überweist dem KSB Geld, das er einsetzen kann, wo er es für nötig hält. Der Kreis ist nicht mehr für die Sachbearbeitung zuständig. Das übernimmt der KSB. Die Partner versprechen sich davon, dass die Sportförderung unbürokratischer läuft.
KSB-Vorstand Björn Protze, der als SPD-Fraktionschef auch im Kreistag sitzt, sagt, der KSB könne die finanzielle Unterstützung der Vereine jetzt besser steuern. Der Jugend- und Behindertensport werde weiterhin mit 80.000 Euro pro Jahr unterstützt. Außerdem, so Protze, könne der KSB mit dieser finanziellen Ausstattung schneller auf neue Entwicklungen reagieren. Geld vom Kreis, das der KSB nicht ausgibt, kann der KSB in seine Rücklage stecken, sprich auf seinem Sparbuch parken.
Noch in diesem Herbst stehen beim KSB die sogenannten Regionskonferenzen an. Dort spricht der Dachverband mit den Vereinen über ihre Sorgen. Dort können die Vereine finanziellen Bedarf anmelden. „Es ergibt Sinn, dass die Vereinsförderung jetzt über den KSB läuft. Wir sind am nächsten dran und haben den Gesamtüberblick“, sagt Protze.
Diese Summe erhalten die Tafeln
Außerdem haben die Politiker im Kreistag einstimmig entschieden, die Tafeln im Landkreis Stade finanziell zu unterstützen. Laut Beschluss gewährt der Kreis in den Haushaltsjahren 2025 bis 2027 auf Antrag ein Zuschuss von maximal 18.000 Euro. Auf die Stader Tafel entfallen demnach bis zu 12.000, auf die Buxtehuder bis zu 4000 und auf die Harsefelder bis zu 2000 Euro.
Zur Stader Tafel gehören vier Ausgabestellen, in der Bedürftige Lebensmittel bekommen:
- In Hahle
- Am Schwingedeich
- In Himmelpforten
- In Drochtersen
Buxtehude verteilt an der Hansestraße und in Horneburg Lebensmittel, Harsefeld im Gemeindezentrum.
Im Kreis Stade versorgt die Tafel Tausende Menschen. Alleine die Buxtehuder Tafel unterstützt 400 Haushalte, in den knapp 1100 Menschen leben. Insgesamt sind im deutschen Dachverband 975 Tafeln mit mehr als 2000 Ausgabestellen organisiert. Dabei sind deutschlandweit etwa 60.000 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Die Tafeln unterstützen nach eigenen Angaben bis zu zwei Millionen Menschen, die von Armut betroffen sind mit Lebensmitteln.