TEndlich am Ziel: Ganztagskonzept für Ahlerstedt ist beschlossene Sache
Die vorweihnachtliche Stimmung in der Sitzung des Samtgemeinderates Harsefeld wurde auch durch die besprochenen ernsten Themen nicht getrübt. Foto: Visualisierung: Architekturbüro Dr. Peter
Nach zwei Befragungen und vielen Diskussionen ist jetzt klar, wie der Ganztag in Ahlerstedt umgesetzt wird. Und auch für die Grundschule Bargstedt gibt es gute Neuigkeiten.
Ahlerstedt. Die Samtgemeinde Harsefeld hat eine entscheidende Weiche für die zukünftige Schulentwicklung in Ahlerstedt gestellt. Nachdem bereits im Schulausschuss ausführlich darüber diskutiert worden war, stimmten die Ratsmitglieder der Samtgemeinde nun final für die Einführung eines teilgebundenen Ganztags im Primarbereich der künftigen Grund- und Oberschule (GOBS) ab dem Schuljahr 2026/27.
Das bedeutet, dass künftig ab Klasse 3 eine verpflichtende Ganztagsbetreuung an zwei Tagen stattfinden wird. In den Klassen 1 und 2 wird es einen offenen Ganztag geben - Eltern können also selbst entscheiden, ob ihre Kinder das Angebot nutzen. Wie umstritten der Weg war, der zu dieser Entscheidung führte, zeigten die vier Enthaltungen aufseiten von CDU und SPD bei dieser wichtigen Abstimmung.
Verfahren entfachte zuvor politische Debatte
Bereits im November war das teilgebundene Ganztagskonzept für die Grundschule, gemeinsam erarbeitet von Lehrkräften, Eltern- und Kita-Vertretern, öffentlich vorgestellt worden. Es basierte auf einer schulischen Elternbefragung.
Eine Elterninitiative hatte diese Ergebnisse allerdings infrage gestellt und kam mit einer eigenen Umfrage zu gegenteiligen Resultaten. Die politische Debatte im Schulausschuss entzündete sich allerdings weniger am pädagogischen Konzept, sondern am Verfahren und der knappen Frist. Das Konzept wurde erst am 18. November im Schulausschuss vorgestellt - und bereits bis zum 30. November musste ein fertiges Ganztagskonzept eingereicht werden.

Vorweihnachtliche Stimmung in der Sitzung des Samtgemeinderates Harsefeld. In dieser Atmosphäre verliefen die Diskussionen sachlich. Foto: P. Meyer
Nun wird es also die teilgebundene Variante, kombiniert mit der offenen für die beiden ersten Klassen. Die weiteren Beschlussvorschläge, eine Evaluation des Konzeptes nach vier Jahren sowie die Anpassung der Stunden der Schulsekretärin, wurden einstimmig vom Rat verabschiedet. Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück informierte zudem darüber, dass die Baugenehmigung für die GOBS nun vorliege. „Jetzt geht es an die Arbeit“, so Kück.
Lob an die Debattenkultur - Kritik am Land
Im Anschluss an die Abstimmung bedankte sich Ahlerstedts Bürgermeister Uwe Arndt (FWG) ausdrücklich für eine sachliche Debattenkultur, die trotz der wichtigen Themen rund um die GOBS nie ins Persönliche abgerutscht sei. „Ich hoffe, dass dieser Stil auch nach der Kommunalwahl Bestand hat“, sagte er.
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Arndt fand mit Blick auf die Einführung des Ganztags klare Worte, weil die Kommunen finanziell nicht ausreichend unterstützt würden. „Ein Skandal ist, dass das Land bestellt, aber die Rechnung nicht zahlt.“ Die zugesagte Förderung von einer Million Euro nannte er kläglich und schockierend. Die Samtgemeinde habe in den vergangenen Jahren viele öffentliche Einrichtungen solide und schuldenfrei entwickelt. Dass der Haushalt nun ins Wanken gerate, sei nicht hausgemacht.
Detailplanung startet für die Grundschule Bargstedt
Nicht nur für die GOBS gab es gute Nachrichten, sondern auch bei der Grundschule Bargstedt gibt es erfreuliche Fortschritte, berichtete Kück. Nach Abstimmungen mit dem Landkreis, ob die beschlossene Variante am Standort ohne Änderung von B-Plan und Flächennutzungsplan umsetzbar ist, könne die Detailplanung nun beginnen. Danach kann ein ÖPP-Verfahren ausgeschrieben und ein Bauantrag gestellt werden.
Für die Grundschule Bargstedt hatte eine im September vorgestellte Machbarkeitsstudie ergeben, dass ein Umbau für den Ganztag teurer wäre als ein kompletter Neubau. Das marode Bestandsgebäude aus den 1960er-Jahren weist massive technische und energetische Mängel auf. Ein Anbau wäre daher kaum zukunftsfähig gewesen. Deshalb entschied man sich einstimmig für einen rund 11 Millionen Euro teuren Neubau, bei dem der Unterricht während der Bauzeit im alten Gebäude weiterlaufen kann.

Die Grundschule Bargstedt bekommt einen Neubau. Foto: P. Meyer
Der bestehende Pavillon, in dem der Hort untergebracht ist, soll zudem aufgestockt werden - denn dieser Platz wird benötigt. So wie es aussieht, wird der Jahrgang 2026/27 wohl dreizügig, berichtete Kück.
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