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Ehrung

TErinnerung an eine besondere Harsefelderin: Brücke nach Marion Christes benannt

Marion Christes starb 2010. Sie hatte großen Anteil daran, dass die Brücken und Stege durchs Auetal gebaut wurden.

Marion Christes starb 2010. Sie hatte großen Anteil daran, dass die Brücken und Stege durchs Auetal gebaut wurden. Foto: TAGEBLATT-Archiv

Brücken sind die Verbindung zweier Ufer. Für die Verbindung zwischen Mensch und Natur soll die Marion-Christes-Brücke stehen. So erläutert es Harsefelds Bürgermeisterin Susanne de Bruijn bei einer kleinen Feier. Wer war Marion Christes?

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Von Miriam Fehlbus
Dienstag, 04.06.2024, 17:59 Uhr

Harsefeld. Es ist, vom Butendiek kommend, die zweite Brücke am Auetal-Rundweg, die das kleine Namensschild trägt. „Gerade dieser Rundweg mit der Verbindung nach Issendorf und Bliedersdorf ist für viele Menschen täglich ein Ort, an dem sie die Natur genießen können und zur Ruhe kommen können“, sagte Harsefelds Bürgermeisterin Susanne de Bruijn (Freie Wählergemeinschaft, FWG) am Montag in ihrer Rede zur Namensgebung. Diese geht auf einen Antrag der FWG vom März 2021 zurück.

In der Begründung hieß es damals: Im TAGEBLATT sei unlängst zu lesen gewesen, dass es viel zu wenige „Denkmäler“ für Frauen gebe. Das stimme wohl und die 2010 im Alter von 71 Jahren verstorbene Marion Christes habe es mehr als verdient, ein bleibendes „Denkmal“ zu erhalten.

Ein Schild erinnert an die Harsefelderin und ihre Arbeit im Agenda-Arbeitskreis Natur und Umwelt.

Ein Schild erinnert an die Harsefelderin und ihre Arbeit im Agenda-Arbeitskreis Natur und Umwelt. Foto: Wenzel

Für die Natur rund um Harsefeld eingesetzt

„Es freut mich außerordentlich, dass wir diese Brücke nach einer besonderen Frau benennen dürfen“, sagte Susanne de Bruijn jetzt bei der kleinen Feier. Marion Christes habe sich zu Lebzeiten intensiv für den Schutz und den Erhalt der Natur rund um Harsefeld eingesetzt. „Und letztendlich ist es ihrem Einsatz und ihrer Hartnäckigkeit zu verdanken, dass wir hier im Auetal diesen wunderschönen Rundweg für Erholungsuchende und Naturliebhaber zur Verfügung stellen können“, so die Bürgermeisterin weiter.

Zwei Kilometer Rundkurs über Stege und Brücken

Der etwa zwei Kilometer lange Rundweg „Naturerlebnis Auetal“ beginnt am Parkplatz am Ehrenberg-Friedhof. Zwei insgesamt 155 Meter lange Steganlagen aus Eichenholz führen die Besucher seit 2006 über die ökologisch besonders sensiblen Auenbereiche. Auch die Brücke, die jetzt einen neuen Namen hat, führte damals schon über die Aue. 50 bis 60 Minuten dauert die kleine Wanderung.

Der Rundwanderweg solle Naturschutz und Freizeitnutzung unter einen Hut bringen, sagte Marion Christes damals. Sie war die Leiterin des Arbeitskreises Natur und Umwelt, der als Agenda-21-Arbeitskreis Anfang der 2000er Jahre dem Stadtmarketing angegliedert war.

Herbstzauber und Streuobstwiesen gehörten dazu

Marion Christes sei für ihr Engagement „und ihre Leidenschaft, unseren Planeten zu schützen und zu bewahren“ bekannt gewesen, so Susanne de Bruijn. In ihrer überzeugenden Art habe sie immer wieder daran erinnert, dass es die Verantwortung jedes Einzelnen sei, die Natur zu schützen und zu bewahren. Unter ihrer Federführung seien viele sehr gute und nachhaltige Projekte angeschoben worden. Beispielhaft nennt die Harsefelder Bürgermeisterin den Herbstzauber, der als Staudenmarkt startete, den Garten der Begegnung zwischen Gymnasium und Seniorenwohneinheit, die jährlichen Veranstaltungen „Naturwinter“ und „Natursommer“, die im Besonderen für Kinder ausgelegt waren, aber auch das Anlegen von Streuobstwiesen. Auf dem Ehrenberg neben dem Garten der Steine errichtete der Arbeitskreis eine Obstbaumallee mit 48 Bäumen.

Bei der Brücken-Taufe stellvertretend für Rat, Verwaltung und Bürger anwesend, von links: Martin Schimmöller, Gustav Riebau, Susanne de Bruijn, Ute Kück, Hartwig Holthusen, Marina Hoffmann, Melanie Mohnen.

Bei der Brücken-Taufe stellvertretend für Rat, Verwaltung und Bürger anwesend, von links: Martin Schimmöller, Gustav Riebau, Susanne de Bruijn, Ute Kück, Hartwig Holthusen, Marina Hoffmann, Melanie Mohnen. Foto: Wenzel

In der Nähe der letzten Ruhestätte auf dem Ehrenberg

Aber auch das Waldklassenzimmer an den Klosterteichen entstand aus diesem Arbeitskreis. Marion Christes, die 1996 bis 2001 Mitglied des Rats im Flecken Harsefeld und für 2001 bis 2007 des Rats der Samtgemeinde Harsefeld war, habe einst gesagt: „Ich wünsche mir, dass das Waldklassenzimmer zur Umweltbildungsstätte wird und dass hier den Schülern spielerisch der Spaß an und die Achtung vor der Natur vermittelt werden kann.“

2006 habe Marion Christes leider einen schweren Unfall erlitten, von dem sie sich nicht mehr erholte. Die Brücke mit dem Namensschild erinnert nun jeden Spaziergänger im Auetal an sie - in der Natur und in der direkten Nähe ihrer letzten Ruhestätte auf dem Ehrenberg-Friedhof.

Marion Christes starb 2010. Sie hatte großen Anteil daran, dass die Brücken und Stege durchs Auetal gebaut wurden.

Marion Christes starb 2010. Sie hatte großen Anteil daran, dass die Brücken und Stege durchs Auetal gebaut wurden. Foto: TAGEBLATT-Archiv

Letztendlich ist es ihrem Einsatz und ihrer Hartnäckigkeit zu verdanken, dass wir hier im Auetal diesen wunderschönen Rundweg für Erholungsuchende und Naturliebhaber zur Verfügung stellen können

Susanne de Bruijn, Bürgermeisterin Flecken Harsefeld

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