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Ernährung

TEssen in Schulen und Kitas: So sollen Kinder in Fredenbeck versorgt werden

So wie hier (Symbolbild) könnte das Mittagessen an Fredenbecks Kitas und Schulen aussehen.

So wie hier (Symbolbild) könnte das Mittagessen an Fredenbecks Kitas und Schulen aussehen. Foto: picture alliance/dpa

Beim Mittagessen für Schulen und Kitas gibt es viele Modelle in Sachen Kochen und Liefern. Wie es in Fredenbeck laufen soll, darüber diskutierte die Politik. Und es wird eine Extrawurst geben.

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Von Alexandra Bisping
Freitag, 06.06.2025, 13:50 Uhr

Fredenbeck. Frisch kochen oder woanders kochen und anliefern lassen? Wie sollen Kita- und Schulkinder künftig mittags verpflegt werden? Dieses Thema hatten die Mitglieder des Schulausschusses der Samtgemeinde Fredenbeck erneut auf dem Tisch. Nach einigen Debatten fiel die Entscheidung - sogar einstimmig.

„Wir kochen frisch an einem zentralen Ort, und zwar an der Grundschule Fredenbeck“, erklärte der Erste Samtgemeinderat Ralph Löblich. Die Schüler der Grundschule essen dort, für alle anderen Schulen sowie Kitas werde das Essen angeliefert. „Wir machen alles selbst, auch das Ausliefern, was einen geringen Qualitätsverlust bedeutet“, sagte er.

Geestlandschule hat ein anderes Konzept

Die Geestlandschule, eine Oberschule mit gymnasialem Zweig, ist davon ausgenommen. Schulleiterin Tanja Bovenschulte hatte vor der Sitzung eine Anmerkung eingereicht. Darin plädiert sie dafür, dass die Geestlandschule ihr Mensakonzept beibehält. Das sei pädagogisch besonders wertvoll - in mehrfacher Hinsicht.

„Die Mensa der Geestlandschule ist einer der sogenannten Leuchttürme unserer Bildungseinrichtung“, schrieb sie. Gesunde Ernährung spiele eine große Rolle. Schüler kochten für Schüler. Außerdem werde die Mensa verstärkt zur Sprachvermittlung eingebunden.

Auf einen weiteren Grund kam Tanja Bovenschulte im Ausschuss zu sprechen. Zukünftig soll an der Schule in größerem Rahmen Gemüse angebaut werden. Sie sei der Gemüseackerdemie beigetreten, erklärt die Schulleiterin. Das ist ein Bildungsprogramm für Schulen, in dem es um Gemüseanbau, Ernährung und Nachhaltigkeit geht.

Derzeit werden Hochbeete bepflanzt. Das eigentliche Gemüsebeet soll dorthin, wo jetzt noch das Baugerüst für die Baumaßnahmen an der Turnhalle steht. Die Erträge aus eigenem Anbau sollen später in der Schule beim Kochen verwertet werden.

In jeder Schule frisch zu kochen - das kostet

„Bildung kostet und es findet gerade ein großer Umbruch in der Schullandschaft statt“, so die Schulleiterin. Ihr Appell: frisches Essen auf den Tisch bringen. „Wir sitzen hier und können alles verändern.“ Fredenbeck könnte möglicherweise später Vorreiter sein mit drei Schulen, in denen frisch gekocht werde. „Das ist natürlich mit Kosten verbunden.“ Katharina Schulze (CDU) warf ein: „Wir müssen auf die Kosten gucken, wir reden über Steuergelder.“ Sie sehe nicht, dass an beiden Grundschulen gekocht werde.

Mit den Kosten hatte sich Löblich intensiv befasst. „Wir haben eine Kalkulation gemacht, uns dabei auf Studien gestützt und auf Erfahrungen anderer Kommunen“, sagte er im Ausschuss. Zur zukünftigen Verpflegung der Kitas und Schulen standen vier Varianten zur Auswahl:

  • Cook & Hold für alle Einrichtungen (die Speisen werden in einer zentralen Küche gekocht und bis zur Auslieferung warmgehalten)
  • Cook & Serve an einer Schule (dort wird gekocht und alle weiteren Einrichtungen im Verfahren Cook & Hold beliefert)
  • Cook & Serve an allen drei Schulen (dort wird gekocht und die Kitas im Verfahren Cook & Hold beliefert)
  • Cook & Serve an den Grundschulen (die Kitas werden von dort aus im Verfahren Cook & Hold beliefert, und die Geestlandschule behält ihr Konzept).

Mensa muss erst noch gebaut werden

Die Mitglieder stimmten für die zweite Variante mit dem Zusatz aus Variante vier: dass die Geestlandschule weiter kocht wie bisher. Wie viel könnte ein Essen kosten? Der Orientierungswert liege bei 5,85 Euro, sagt Löblich.

Der Kalkulation lägen Faktoren zugrunde, die noch nicht vollständig feststellbar seien. Beispielsweise, wie viele Kinder es dann sind, die täglich mittags essen. Ab da könne erst über eine mögliche Kostenübernahme beraten werden. „Dann kommt die Politik zum Zug, um zu beschließen, ob der volle Preis genommen wird.“

Essen in Schulen und Kitas: So sollen Kinder in Fredenbeck versorgt werden

Doch das wird noch dauern: Die Mensa der Grundschule Fredenbeck muss erst fertiggestellt werden. Ursprünglich war das für Sommer 2026 geplant. Zu diesem Zeitpunkt, so Löblich, werde die Mensa nicht betriebsbereit sein. Nach der Mensa wird der Verwaltungstrakt an der Grundschule aufgebaut.

Ob der Samtgemeinderat der Beschlussempfehlung des Schulausschusses folgen wird, entscheidet er am Dienstag, 24. Juni, ab 19 Uhr im Fredenbecker Rathaus (Schwingestraße 1).

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