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Reitsport

TEuropameister im Voltigieren: Das zeichnet das Fredenbecker Juniorteam aus

Das Juniorteam Fredenbeck läuft über einen roten Teppich, nachdem es die Europameisterschaft gewonnen hat.

Empfang auf dem roten Teppich: Das Fredenbecker Juniorteam ließ sich auf der Fredenbecker Reitanlage feiern. Foto: Stahmann

Die U18-Voltigierer des Fredenbecker Reitvereins haben die Europameisterschaft gewonnen. Vor der Saison war lediglich die Qualifikation zum Turnier das Ziel. Co-Trainer Malte Möller verrät, was das Team stark macht.

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Von Tom Stahmann
Dienstag, 23.07.2024, 20:15 Uhr

Fredenbeck. Schwarze, rote und goldene Ballons sowie Girlanden zieren die Anlage des Fredenbecker Reitvereins, die sich bereits mit einigen Menschen gefüllt hat. Bei strahlendem Sonnenschein werden am frühen Montagabend die ersten kühlen Getränke genossen.

Auch ein roter Teppich ist auf dem Boden ausgerollt. Für den feierlichen Empfang des Europameister-Teams fehlt nur noch das Team selbst.

Dann ist es soweit: Charlotta Schober, Mirja Krohne, Hannah Stüve, Eva Esser, Henry Frischmuth, Hella Koböck und Jordis Ording laufen durch das Spalier aus Menschen, das sich um den roten Teppich gebildet hat.

Dicht darauf folgen die beiden Trainer Gesa Bührig und Malte Möller. Nur Pferd Capitain Claus läuft beim Empfang nicht mit.

Co-Trainer Malte Möller gewann 2021 in Budapest als aktiver Reiter mit dem Fredenbecker Seniorteam die Weltmeisterschaft.

Co-Trainer Malte Möller gewann 2021 in Budapest als aktiver Reiter mit dem Fredenbecker Seniorteam die Weltmeisterschaft. Foto: Stahmann

Fredenbecker Junioren übertreffen ihre Ziele schnell

Das Juniorteam machte sich mit einer Endnote von 8,3 mit einem deutlichen Vorsprung zum Europameister. Das war vor der Saison nicht abzusehen. Im Team hatte es einige Veränderungen gegeben.

Drei Reiter sind mit 18 Jahren zu alt für das Juniorteam, mit Hannah Stüve und Eva Esser rücken eine Elf- bzw. Zwölfjährige nach. Das Ziel sei gewesen, sich bestmöglich zusammenzufinden und sich für die Europameisterschaft zu qualifizieren, sagt Co-Trainer Malte Möller.

Die Fredenbecker Europameister von links nach rechts: Gesa Bührig, Charlotta Schober, Mirja Krohne Jordis Ording, Hannah Stüve, Henry Frischmuth, Eva Esser, Hella Koböck, Malte Möller.

Die Fredenbecker Europameister von links nach rechts: Gesa Bührig, Charlotta Schober, Mirja Krohne Jordis Ording, Hannah Stüve, Henry Frischmuth, Eva Esser, Hella Koböck, Malte Möller. Foto: Stahmann

Doch das Team findet schnell zusammen und feiert Erfolge. Beim Preis der Besten belegen die Fredenbecker den Zweiten Platz. Beim CHIO in Aachen treten sie als erstes deutsches Juniorenteam in der Geschichte an.

„Da haben wir den Seniorteams gezeigt, wo es lang geht“, sagt Möller. Nur das Team Norka des VV Köln-Dünnwald konnte die Fredenbecker Junioren überbieten.

Mit der besten Kür des Jahres zum EM-Titel

Bei der EM in Bern geht es mit der Pflichtprüfung los. Das Team erreicht den zweiten Platz. „Da haben wir noch einige Fehler gemacht, das können wir besser“, sagt Möller. Das Team steigert sich. In der letzten Kür liefert das Team mit der Note 8,8 die beste Leistung des Jahres ab.

Das würdigt auf dem Empfang auch der Fredenbecker Bürgermeister Hans-Ulrich Schumacher, als er zum Team spricht. „Danke, dass ihr unseren Ort weltweit so gut vertretet.“ Auch Trainerin Gesa Bührig ergreift das Wort. Sie lobt das Team für seinen Zusammenhalt.

Das Team hinter dem Team, wie Hufschmiede und Physiotherapeuten, leisteten großartige Arbeit. „Erfolge sind nichts wert, wenn man nach Hause kommt und niemanden hat, mit dem man sie feiern kann“, sagt Gehrig. Ihr Co-Trainer Malte Möller hält sich während den Lobesreden bescheiden im Hintergrund auf.

Der 29-Jährige war bei allen vier Fredenbecker Erfolgen auf Championaten dabei - als aktiver Reiter und nun als Trainer. „Nach dem Weltmeistertitel 2021 hatte ich alles erreicht, was ich wollte“, sagt Möller. Damals war Gesa Bührig seine Trainerin. Das Seniorteam löste sich kurz darauf auf, Bührig wollte ein Juniorteam öffnen - mit Möller als Co-Trainer.

Co-Trainer Möller: „Fredenbeck hat das beste Umfeld“

Er habe sofort gewusst, dass er die Aufgabe wahrnehmen wolle. „Ich mochte es schon immer, andere zu trainieren“, sagt Möller. Mit elf Jahren fängt er mit dem Voltigieren an, die ersten Trainer-Lehrgänge besucht er bereits im Alter von 14 Jahren. Heute kümmert Möller sich im Training um die Kür und die Athletik, erstellt individuelle Trainingspläne und führt diese mit den Reitern durch.

Für sein Traineramt in Fredenbeck reist Möller aus Hamburg an. Eine Fahrt dauert eine Stunde und 15 Minuten. Er habe auch schon bei einigen Vereinen als Trainer gearbeitet. „Hier in Fredenbeck habe ich das beste Umfeld, was ich bisher erlebt habe“, sagt Möller. Dementsprechend nehme er die Fahrten gerne in Kauf.

Neben dem Umfeld hat es Möller auch sein Team angetan. Das Team sei souverän aufgetreten. „Sie sind unfassbar ausdrucksstark. Sie haben keine Zweifel daran aufkommen lassen, dass sie gewinnen.“ Da seien sie den anderen Teams meilenweit voraus. In drei Wochen treten die Europameister aus Fredenbeck zum nächsten Wettkampf an. In Sachsen-Anhalt stehen die Deutschen Juniorenmeisterschaften an.

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