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Fußball-Regionalliga

TEx-D/A-Stürmer unterschreibt beim krisengeschüttelten VfB Lübeck

Moritz Göttel erzielte im D/A-Trikot in der laufenden Saison nur drei Tore in 18 Spielen.

Moritz Göttel erzielte im D/A-Trikot in der laufenden Saison nur drei Tore in 18 Spielen. Foto: Struwe (nomo)

Mit Traditionsclubs hat Ex-D/A-Stürmer Moritz Göttel verhandelt. Das Rennen gemacht hat der VfB Lübeck. Damit erhält das nächste Liga-Spiel der Drochterser mehr Brisanz.

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Von Daniel Berlin
Mittwoch, 05.02.2025, 09:50 Uhr

Lübeck. Wenn der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel am 21. Februar zum Restart der Saison nach der Winterpause an der Lübecker Lohmühle auf den VfB trifft, trifft die Mannschaft um Trainer Oliver Ioannou auf einen alten Bekannten. D/A und Stürmer Moritz Göttel hatten kurz vor Ende des Jahres den Vertrag vorzeitig aufgelöst. Der 31-Jährige unterschrieb vor ein paar Tagen in Lübeck.

„Ich will etwas Emotionales machen“, sagt Moritz Göttel, der auch beim VfB Oldenburg im Gespräch war. Der VfB Lübeck habe Tradition, eine Stadt dahinter und eine große Fan-Basis. Der Vertrag mit dem VfB ist bis zum Ende der Saison datiert. „Wir wollen uns kennenlernen und schauen, ob es passt“, sagt Göttel.

Göttel und Familie bleiben in Stade wohnen

Der Mittelstürmer, der im Sommer 2023 als Torschützenkönig der Regionalliga Nord zu D/A kam, erfüllte vor allem in seiner zweiten Saison nicht seinen eigenen Anspruch und nicht die Hoffnungen des Vereins. Göttel und seine Familie ließen sich in einem Stader Ortsteil nieder, kauften ein Haus und wurden sesshaft. Die Familie wolle, sagt Göttel, trotz des Wechsels nach Lübeck in der Region bleiben.

„Ich hätte es einfacher haben können. Es ist mehr Aufwand, mehr Organisation auch in der Familie“, sagt Göttel. An Tagen, an denen der VfB zwei Mal trainiert, „oder, wenn es mal eng“ wird, werde er sich in Lübeck ein Hotelzimmer nehmen. Sonst pendelt Göttel zwischen Lübeck und Stade.

Im zweiten Pflichtspiel gleich gegen D/A

„Das Spiel gegen D/A wird etwas Besonderes. Ich freue mich“, sagt Göttel. Der VfB Lübeck setzt die Saison allerdings schon eine Woche vorher, am Sonntag, 16. Februar, mit einem Nachholspiel gegen Holstein Kiel fort.

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Erst im vergangenen November war der VfB Lübeck in eine erhebliche finanzielle Schieflage geraten. Innerhalb weniger Tage musste der Club eine Million Euro auftreiben, um eine Liquiditätslücke zu schließen. Die Insolvenz drohte. Der Verein sammelte Spenden ein - und überlebte.

Angeblich belastet Göttel kaum den VfB-Etat

Sportlich läuft es durchwachsen. Der VfB steht auf Rang zehn, nach oben geht nichts mehr, der Abstand auf die Abstiegsränge ist beruhigend. Wie passt es dabei ins Bild, einen renommierten Stürmer zu verpflichten? Solche Fußballer kosten in der Regel Geld.

VfB-Vorstand Dieter Gudel sagt in den Lübecker Nachrichten (LN), dass es ein Glücksfall sei, „einen Spieler wie ihn zu bekommen, ohne dass er den Etat nennenswert belastet“. Der LN zufolge sollen Göttels Ehrgeiz, bei einem namhaften Verein im Rampenlicht zu bleiben, Familienangehörige in der Nähe und eine Abfindung bei der Vertragsauflösung in Drochtersen den Deal für den finanziell klammen Lohmühlenclub möglich gemacht haben.

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