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TExotische Haustiere: Drei Pythons abzugeben

Sebastian Wolf hat einen Hang zum Ungewöhnlichen: Durch einen Zufall kam er an drei Königspythons. Doch die Tiere sollen ein neues Zuhause finden.

Sebastian Wolf hat einen Hang zum Ungewöhnlichen: Durch einen Zufall kam er an drei Königspythons. Doch die Tiere sollen ein neues Zuhause finden. Foto: Krabbenhoeft

3500 Arten sind bekannt. Die Rede ist von Schlangen. Wer sich mit den Reptilien auskennt, der kann gleich drei Königspythons bei sich einziehen lassen. Die Tiere leben derzeit in einem Tattoo-Studio in Nordenham. Dort sollen sie aber nicht bleiben.

Von Sabrina Krabbenhoeft Donnerstag, 18.07.2024, 10:00 Uhr

Nordenham. Was haben Paris Hilton, Alice Cooper und Justin Bieber gemein? Sie hatten oder haben eine Schlange als Haustier.

In Nordenham suchen nun drei Königspythons ein neues Zuhause. Diese Schlangenart ist nicht giftig und gilt als ruhig. Außerdem verschlafen sie die meiste Zeit des Tages in ihrem Unterschlupf.

Bevor Sie begeistert fragen, wo sie die Tiere abholen können, überlegen Sie gut, ob eine oder drei Schlangen in Ihr Leben passen. Pythons können in Gefangenschaft locker 30 Jahre alt werden. Gesucht wird ein Halter, der sich mit diesen Tieren auskennt und ihnen das entsprechende Umfeld bieten kann.

Gefrorene Ratten sind ihr Leibgericht

Die Schlangen gehören dem Nordenhamer Sebastian Wolf. Der betreibt die Bauernstube an der Bahnhofstraße und ein Tattoo-Studio. Die drei Pythons kamen vor etwa vier Monaten zu ihm ins Haus. Der Vorbesitzer, ein Züchter, musste sie aufgrund einer chronischen Erkrankung abgeben. Zwei weibliche und ein männlicher Python inklusive drei einzelner Terrarien sind abzugeben.

Sebastian Wolf hat Erfahrung mit Schlangen. Vor dreizehn Jahren hielt er eine Boa Constrictor Imperator in der Wohnung. Die Schlange mit dem imposanten Namen gehört, wie der Python, zu den Würgeschlangen.

In der freien Natur ernähren sich die Tiere von kleinen Säugetieren und Vögeln. Da Königspythons in Menschenhand eher heikle Fresser sind, wird allgemein geraten beim Futter nicht zu viel hin und her zu wechseln. Die drei Pythons von Sebastian Wolf sind Mäuse und Ratten gewöhnt. In tiefgefrorener Form sind die Nager im Tierfachhandel erhältlich.

„Schlangenvater“ Sebastian Wolf.

„Schlangenvater“ Sebastian Wolf. Foto: Krabbenhoeft

Der Königspython gilt als Anfängerschlange. Der zeitliche Aufwand für seine Haltung ist überschaubar. Rechnen Sie mit etwa 30 Minuten pro Tag: das Trinkwasser muss gewechselt, das Terrarium von Kot und eventuellen Häutungsresten gereinigt werden. Mindestens alle vier Wochen ist die komplette Erneuerung der Einstreu notwendig.

Erwachsene Pythons werden in der Regel alle 14 bis 21 Tage gefüttert. Die Schlangen sind dämmerungs- und nachtaktiv ist, deswegen sollten sie abends gefüttert werden. Damit sich die Schlangen bei der Nahrungsaufnahme nicht gegenseitig verletzen, müssen sie zum Füttern einzeln und außerhalb des Terrariums in eine separate Box gelegt werden.

Der Königspython: Ein ruhiges Haustier

Der Königspython kommt ursprünglich aus Zentralafrika. Die Schlange lebt in der Savanne und den angrenzenden subtropischen Wäldern. In der Heimhaltung benötigt sie ein ähnliches Klima. Das Terrarium bietet idealerweise mehrere Versteckmöglichkeiten, wie Höhlen und Wurzeln. Alle zwei Tage muss es mit Wasser einsprüht werden, um eine entsprechende Luftfeuchtigkeit zu gewähren.

Generell liebt der Python die Ruhe und versteckt sich gern. Die Tiere werden nicht handzahm. Bei Stress zieht sich die Schlange zu einer festen Kugel zusammen. Da dieser Hausbewohner also recht stressanfällig ist, sollte das Terrarium in einer ruhigen Ecke der Wohnung stehen. Ein Herausnehmen der Schlange aus ihrer gewohnten Umgebung sollte nur stattfinden, wenn es gute Gründe gibt. Beispielsweise um das Terrarium zu reinigen, für die Fütterung oder um den Gesundheitszustand zu prüfen.

Wer den Pythons ein artgerechtes Zuhause bieten kann, sollte sich bei Sebastian Wolf in der Bauernstube melden. Er möchte alle drei Tiere - zusammen oder einzeln - abgeben. Der Preis ist Verhandlungssache. Wichtig ist dem Nordenhamer, dass sie in gute Hände kommen.

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